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Fall Özil | "Ein Sommermärchen für Erdogan"


Fall Özil
"Ein Sommermärchen für Erdogan"

t-online, jwi

26.07.2018Lesedauer: 2 Min.
In der türkischen Stadt Devrek wurde ein Plakat mit Mesut Özil darauf gewechselt. Statt Özil in Nationaltrikot zeigt es nun den deutschen Ex-Nationalspieler zusammen mit Erdogan.Vergrößern des BildesIn der türkischen Stadt Devrek wurde ein Plakat mit Mesut Özil darauf gewechselt. Statt Özil in Nationaltrikot zeigt es nun den deutschen Ex-Nationalspieler zusammen mit Erdogan. (Quelle: Depo Photos/imago-images-bilder)
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Die Debatte um Ex-Nationalspieler Mesut Özil geht nach den Äußerungen Erdogans weiter. Nun gibt es Befürchtungen, dass der türkische Präsident den Fall Özil nutzt, um Deutschland im Kampf um die EM 2024 auszustechen.

Der Rücktritt von Mesut Özil aus der Fußball-Nationalmannschaft hat hohe Wellen geschlagen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in der Türkei wird seine Erklärung heftig diskutiert. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff befürchtet: "Die Özil-Story ist für Erdogan wie ein Sommermärchen. Damit kann er von der katastrophalen Wirtschaftslage und neuen Korruptionsvorwürfen ablenken."

Mit seinen martialischen Reden sammle er einen Teil der deutsch-türkischen Bevölkerung hinter sich und ruiniere das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei, so Lambsdorff gegenüber der "Bild"-Zeitung.

Türkische Kampagne für die EM 2024

Deutschland und die Türkei befinden sich derzeit im Wettstreit um die Vergabe der Fußball-Europameisterschaft 2024. Beide Länder sind die letzten Kandidaten im Rennen. Und die Türkei nutzt die Rassismus-Debatte in Deutschland offenbar gezielt aus. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, gebe es den Versuch türkischer Bewerber, die Verwerfungen um Özil gezielt zu nutzen, um unter Funktionären, die am 29. September über den Ausrichter im Jahr 2024 entscheiden werden, eine Antipathie gegen Deutschland zu wecken.

Über den Nachrichtendienst Twitter haben Accounts um die türkische Regierungspartei AKP eine Kampagne unter dem Hashtag #WearewithÖzil, zu Deutsch "Wir sind mit Özil", gestartet.

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Seehofer will sich nicht zu Özil äußern

Die Bundesregierung will zur Causa Özil bisher nur wenig sagen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), der auch für Sport zuständig ist, verwies bei einer Pressekonferenz auf die Kanzlerin. Eine Sprecherin von Merkel erklärte: "Die Äußerungen des türkischen Präsidenten haben wir zu Kenntnis genommen – ich möchte das nicht weiter kommentieren", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin.

Erdogan hatte Özils Rückzug aus der deutschen Nationalelf als patriotischen Akt gewürdigt und die "rassistische Einstellung" in Deutschland gegen den Fußballspieler angeprangert.

Demmer beteuerte, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei entschieden gegen jegliche Form von Hass und Rassismus. "In Deutschland ist für Fremdenfeindlichkeit kein Platz", versicherte die Sprecherin. In Deutschland gebe es mehr als 18 Millionen Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte. Sie dürften keinen Zweifel daran haben, dass sie hier zu Hause seien.

Verwendete Quellen
  • Artikel in der "FAZ"
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