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Sorge vor neuer Gewalt: Palästinenser in Gaza rufen auf zum "Eine-Million-Marsch"


Keine Waffenruhe
Palästinenser in Gaza rufen auf zum "Eine-Million-Marsch"

Von dpa
Aktualisiert am 27.03.2019Lesedauer: 3 Min.
Israel, Aschkelon: Israelische Soldaten bereiten Panzer nahe der Grenze zum Gazastreifen auf einen möglichen Einsatz vor.Vergrößern des BildesIsrael, Aschkelon: Israelische Soldaten bereiten Panzer nahe der Grenze zum Gazastreifen auf einen möglichen Einsatz vor. (Quelle: Ilia Yefimovich./dpa)
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Gaza/Tel Aviv (dpa) - Vor dem Jahrestag des Beginns der Massenproteste im Gazastreifen an Israels Grenze steigt die Sorge vor einer neuen Eskalation der Gewalt.

Nach weiterem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen und nächtlichen Luftangriffen der israelischen Armee in dem Küstengebiet war am Mittwoch militärisch vorerst Ruhe eingekehrt.

Die Organisatoren der Massenproteste an der Gaza-Grenze riefen für Samstag zum "Eine-Million-Marsch" auf. Am 30. März jährt sich der Beginn der Demonstrationen, bei denen es häufig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten kam. "Dieser Tag wird ein besonderer Tag für das palästinensische Volk und seine gerechte Sache sein", sagte Momen Asis vom Nationalen Komitee des "Marsches der Rückkehr". Das Komitee rief zudem einen Generalstreik für Samstag aus.

Asis verwies auch auf den "Tag des Bodens". Dabei gedenken die Palästinenser stets massiver Landenteignungen und sechs israelischer Araber, die am 30. März 1976 in dem Ort Sachnin von der israelischen Polizei getötet wurden. Sie hatten gegen die Beschlagnahmung arabischen Bodens protestiert.

Seit 30. März 2018 sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 260 Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden. Die Demonstranten fordern unter anderem ein Ende der seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Blockade des Palästinensergebiets am Mittelmeer. Außerdem verlangen sie ein Recht auf Rückkehr in Gebiete, die heute zu Israel gehören.

Asis sagte: "Die Demonstrationen werden friedlich sein." Man werde den Teilnehmern sagen, dass sie sich vom Grenzzaun fernhalten sollen. Es werde zudem ähnliche Proteste in Israel, in Jerusalem und dem Westjordanland geben sowie in mehreren arabischen und europäischen Ländern. Dort werde man zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten aufrufen. Zum Komitee des "Marsches der Rückkehr" gehören auch Vertreter der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Sie steht wegen der schlechten Lebensverhältnisse zurzeit unter Druck der eigenen Bevölkerung.

Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu den angekündigten Demonstrationen. Allerdings teilte das Regierungspressebüro mit, im vergangenen Jahr seien insgesamt 1233 Raketen und Mörsergranaten aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden. Zudem wären unter anderem 600 Brandbomben geworfen worden. Ein israelischer Soldat wurde an der Grenze getötet, ein weiterer Mann in Aschkelon bei einem Raketenangriff. Brandballons und -drachen hätten fast 2000 Feuer in Israel ausgelöst.

Israel und Ägypten haben eine Blockade über den Gazastreifen verhängt. Sie begründen diese mit Sicherheitsinteressen. Die radikalislamische Hamas wird von der EU, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Menschen unter schwierigen Bedingungen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Strom.

Nach Medienberichten bemüht sich Ägypten zwei Wochen vor der Parlamentswahl in Israel weiter um eine neue Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Am Dienstagabend hatte die israelische Armee mehrere Ziele der Hamas attackiert. Zuvor hatten militante Palästinenser Raketen unter anderem in Richtung der Küstenstadt Aschkelon geschossen.

Israel hatte mit Luftangriffen auf einen Raketenangriff aus dem Gazastreifen reagiert, bei dem am Montag ein Haus nordöstlich von Tel Aviv zerstört worden war. Sieben Menschen erlitten Verletzungen, darunter Kleinkinder. Israels Armee machte die Hamas für den Angriff verantwortlich.

Israels Luftwaffe zerstörte daraufhin am Montag drei Gebäude der Hamas in Gaza, darunter das Büro des Hamas-Chefs Ismail Hanija. Insgesamt seien sieben Palästinenser verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. In die Nähe des Gazastreifens wurden Panzerverbände verlegt.

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