Griechenland: Hotel mit Flüchtlingen unter Coronavirus-Quarantäne

Über 100.000 Flüchtlinge leben derzeit in Griechenland. In einem leerstehenden Hotel, in dem knapp 500 von ihnen untergebracht sind, wurde nun eine Frau positiv auf das Coronavirus getestet. Das Haus steht unter Quarantäne.

Auf der griechischen Halbinsel Peloponnes ist ein Hotel mit etwa 470 Flüchtlingen wegen des Coronavirus unter Quarantäne gestellt worden. Dies teilte das Migrationsministerium in Athen am Montag mit. In dem Hotel war einer Frau aus Somalia, die schwanger ist, positiv auf den Erreger getestet worden. Nun sollen alle Flüchtlinge und das Personal getestet werden.

In den vergangenen Wochen wurden bereits zwei Flüchtlingscamps nördlich von Athen unter Quarantäne gestellt. In Griechenland werden derzeit mitunter auch leerstehende Touristenunterkünfte für die Beherbergung von Flüchtlingen genutzt. Am Montag begann die Regierung in Athen damit, weitere knapp 2.400 Migranten aus den überfüllten Lagern auf den Inseln im Osten der Ägäis zum Festland bringen.

Migrationsminister Notis Mitarakis hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass vor allem ältere und kranke Menschen sowie Familien in den zwei Wochen nach dem orthodoxen Osterfest am 19. April in Gruppen zum Festland gebracht und in Hotels, Wohnungen und Lager einquartiert würden. "Wir schützten damit vor der Pandemie die Menschen, die in den Lagern leben und die Einwohner der Inseln", erklärte Mitarakis.

In griechischen Lagern leben nach Angaben des Migrationsministeriums insgesamt etwa 100.000 Menschen. Davon harren etwa 39.000 auf den Inseln im Osten der Ägäis unter teils katastrophalen Bedingungen aus. Dort wurde bislang aber kein Corona-Fall diagnostiziert. In allen Lagern gelten bereits seit Wochen Ausgangsbeschränkungen. Zudem wurden Container mit Isolierstationen eingerichtet.