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Proteste in Belarus: Lukaschenko warnt vor Revolution – und ruft Putin an


Krise nach Wahl in Belarus
Lukaschenko warnt vor Revolution – und ruft Putin an

Von dpa, afp
Aktualisiert am 15.08.2020Lesedauer: 2 Min.
Proteste gegen Lukaschenko: Ein Abbild des Staatschefs zeigt ihn mit Blut am Mund.Vergrößern des BildesProteste gegen Lukaschenko: Ein Abbild des Staatschefs zeigt ihn mit Blut am Mund. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)
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Für die Massenproteste in seinem Land macht der belarussische Staatschef Lukaschenko unter anderem Russland verantwortlich. Rat holt er sich nun aber dennoch ausgerechnet von Präsident Wladimir Putin.

Der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko hat angesichts der seit Tagen andauernden Massenproteste in seinem Land vor einem Umsturz gewarnt. "Wir lesen bereits die Anleitungen für eine farbige Revolution", sagte der Präsident am Samstag in Minsk der Staatsagentur Belta zufolge. Es gebe bereits "Elemente äußerer Einmischung". "Wir sehen, was passiert. Wir dürfen uns nicht von den friedlichen Aktionen und Demonstrationen einlullen lassen", sagte Lukaschenko. Mit "farbigen Revolutionen" meinte er die Umstürze in anderen ehemaligen Sowjetrepubliken wie der Ukraine.

Staatschef macht Ausland für Proteste verantwortlich

Lukaschenko hatte bereits am Freitag das Ausland für die Proteste verantwortlich gemacht. Er zählte dabei die Niederlande, Polen, Russland und die Ukraine auf. Namentlich nannte er aber nur den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, der mit seinem Team regelmäßig über die Ereignisse im Nachbarland berichtet.

Mittags telefonierte Lukaschenko mit Kremlchef Wladimir Putin. Beide Seiten hätten sich zuversichtlich gezeigt, dass die Probleme bald gelöst würden, teilte der Kreml in Moskau danach mit. Diese Probleme sollten nicht von "destruktiven Kräften" ausgenutzt werden, um die Zusammenarbeit beider Länder zu beinträchtigen, hieß es weiter. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Belta habe er mit Putin verienbart, dass ""auf unsere erste Bitte hin umfassende Hilfe geleistet wird, um die Sicherheit von Belarus zu gewährleisten", so Lukaschenko.

Er verwies auf ein bestehendes Verteidigungsbündnis mit Moskau: "Was die militärische Dimension angeht, haben wir ein Abkommen mit der russischen Föderation im Rahmen der Union" zwischen Russland und Belarus. "Derartige Situationen fallen unter das Abkommen", fügte er hinzu. Belarus ist wirtschaftlich von Russland abhängig. Lukaschenko sagte zugleich, er werde mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Lage sprechen, weil "dies nicht nur eine Bedrohung für Belarus darstellt".

Erhebliche Zweifel an Lukaschenkos Wiederwahl

Putin hatte Lukaschenko schriftlich zu seinem Wahlsieg gratuliert. Die Wahlkommission hatte Lukaschenko bei der Wahl am vergangenen Sonntag 80,1 Prozent der Stimmen zugesprochen. Viele Menschen in der Ex-Sowjetrepublik haben erhebliche Zweifel daran.

Am Samstag versammelten sich in Minsk erneut Tausende Menschen, um gegen Gewalt und Willkür unter Lukaschenko zu demonstrieren. In den vergangenen Tagen legten auch immer mehr Beschäftigte in Staatsbetrieben ihre Arbeit nieder. Lukaschenko warnte am Samstag erneut vor den wirtschaftlichen Folgen von Streiks. Er wolle am kommenden Montag den staatlichen Lastwagenhersteller besuchen und dort mit Arbeitern sprechen, kündigte der 65-Jährige an.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa, AFP
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