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Wegen Omikron: Corona-Fälle in den USA erreichen einen Rekordwert


Omikron auf dem Vormarsch
Warum in den USA erneut die Infektions-Zahlen explodieren


30.12.2021Lesedauer: 3 Min.
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Menschen stehen vor einem Corona-Testzentrum: Für die steigenden Fallzahlen sorgt derzeit vor allem die Omikron-Variante.Vergrößern des Bildes
Menschen stehen vor einem Corona-Testzentrum: Für die steigenden Fallzahlen sorgt derzeit vor allem die Omikron-Variante. (Quelle: Craig Ruttle/AP/dpa)

Der höchste Wert seit Beginn der Pandemie: Die Omikron-Variante breitet sich zunehmend in den USA aus. Dass sich die Lage nun wieder zuspitzt, könnte mehrere Gründe haben.

Kaum scheint die Delta-Welle überstanden, kündigt sich in den USA schon die nächste Corona-Welle an. In dieser Woche erreichten die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten einen neuen Rekordwert.

Die Johns Hopkins-Universität meldete am Montag, den 27. Dezember, 512.000 neue Fälle – der höchste Wert des Landes seit Beginn der Pandemie. Am Donnerstag ist die Fallzahl nach Angaben der Seuchenbehörde CDC mit knapp 490.000 Neuinfektionen weiterhin auf einem extrem hohen Niveau – und das nach mehr als einem Jahr nach Einführung der Impfstoffe.

Angesichts der rund 800.000 Corona-Toten seit Pandemiebeginn sprach US-Präsident Joe Biden von einem "tragischen Meilenstein". Kein Land der Erde hat mehr Corona-Tote registriert.

Omikron dominiert das Infektionsgeschehen

Für die steigenden Fallzahlen sorgt derzeit vor allem die Omikron-Variante. Dominierte bis zur Woche vor Weihnachten noch die Delta-Mutante das US-Infektionsgeschehen, sind nun rund 59 Prozent der Neuinfektionen auf Omikron zurückzuführen. Das zeigen die Daten des CDC. Demnach steigen seit Mitte Dezember die Infektionen mit Omikron rasant an. Auf dem Höhepunkt der Delta-Welle im September gingen fast 100 Prozent der Neuinfektionen auf die Delta-Variante zurück. Seitdem ist die Mutante stark rückläufig.

Vor dem Hintergrund der rasanten Omikron-Verbreitung warnt die CDC vor einer neuen Corona-Welle im Januar, wie das "ZDF" berichtet. Im selben Monat komme zudem die Grippe-Hochsaison hinzu – was das ohnehin schon angespannte Gesundheitswesen weiter belasten wird: So stiegen die Krankenhauseinlieferungen wegen Covid-19 zwischen dem 29. November und dem 26. Dezember um 29 Prozent, berichtet der "Guardian" mit Verweis auf Daten des US-Gesundheitsministeriums.

"Tsunami von Fällen"

Omikron wurde vor etwa einem Monat erstmals von südafrikanischen Fachleuten nachgewiesen und gilt als ansteckender als alle bisherigen Corona-Varianten. Bisherige Studien deuten allerdings – im Gegensatz zu Delta – auf einen milderen Verlauf hin.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen beider Varianten vor einem Zusammenbruch der Gesundheitssysteme gewarnt. "Ich bin zutiefst besorgt, dass das ansteckendere Omikron, das gleichzeitig mit Delta zirkuliert, zu einem Tsunami von Fällen führt", so WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Genf.

Die Pandemie wird auch durch die Politik bestimmt

Doch warum spitzt sich die Corona-Lage in den Vereinigten Staaten nun wieder zu? Rund 63 Prozent (Stand: 30.12.2021) aller US-Amerikaner sind nach Angaben der Johns Hopkins-Universität vollständig geimpft. Das sind vergleichsweise wenige Menschen vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es genug Impfstoff gibt und auch Kinder schon ab 5 Jahren den Piks erhalten dürfen. Eine Booster-Impfung haben laut der Statistikseite "Our World in Data" bislang rund 68 Millionen erhalten – etwas mehr als 20 Prozent der Bevölkerung.

Doch der Verlauf der Pandemie wird in den USA auch durch die Politik beeinflusst, sagt Chris Beyrer, Epidemiologe der Johns Hopkins Bloomberg School für öffentliche Gesundheit dem "ZDF". "Was wirklich darüber entscheidet, ob sich die Leute impfen lassen oder nicht, ob sie im Krankenhaus landen oder nicht, ist, ob die Gemeinde, in der sie leben, für Trump oder für Biden gestimmt hat." Beyrer spielt auf die Tatsache an, dass Trump-Wähler in der Regel eine höhere Impfskepsis haben – und die deutliche niedrigere Impfquote.

"Das ist ein politischer Faktor, der sich auf die Gesundheit auswirkt", so der Experte. Laut Beyrer hilft gegen die Ausbreitung von Omikron nur Impfen, Boostern und das Tragen einer Maske.

Biden wegen fehlender Selbsttests in der Kritik

Gleichzeitig fehlt es in den USA vielerorts an Selbsttests für den Eigengebrauch – in zahlreichen Apotheken sind sie ausverkauft. Wer ein kostenloses Testangebot der Behörden nutzen möchte, muss dafür oft sehr lange anstehen. Private Anbieter bieten Tests für teures Geld an – und selbst dort gibt es teilweise keine kurzfristigen Termine mehr. US-Präsident Biden steht daher wegen fehlender flächendeckender Corona-Tests in der Kritik. Zuletzt hatte er Fehler eingestanden und versprochen, dass ab Januar eine halbe Milliarde kostenlose Corona-Tests zur Verfügung stehen würden.

Auch Deutschland könnte diese Entwicklung des Pandemiegeschehens bevorstehen. Die Ausbreitung der Delta-Variante geht hierzulande zurück und die Omikron-Variante breitet sich zunehmend aus. Die Impfquote liegt mit rund 71 Prozent zwar höher als in den Vereinigten Staaten, doch laut Forschern könnte das womöglich nicht ausreichen, um die Omikron-Welle zu stoppen.

Verwendete Quellen
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