Russland überfällt Ukraine Selenskyj fürchtet offenbar um sein Leben

Die russische Armee ist in die Ukraine eingefallen und rückt bereits auf die Hauptstadt Kiew vor. Österreichs Bundeskanzler hat mit Präsident Selenskyj telefoniert – und berichtet von großen Sorgen.
Die Ukraine fürchtet Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zufolge um ihre Existenz als Staat. Bei einer Pressekonferenz schilderte Nehammer den Inhalt eines Telefonats mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Dieser fürchte nicht nur um den Fortbestand der Ukraine, sondern auch um sein Leben und um das seiner Mitbürger. Den Schilderungen zufolge gibt es schwere Kampfhandlungen auf dem Gebiet der Ukraine, es gebe sehr viele Tote, die zivile Infrastruktur sei betroffen.
Österreich will Kriegsflüchtlingen helfen
Nehammer warf Russland einen Bruch des Völkerrechts vor. Moskau beanspruche nicht die Stärke des Rechts, sondern das Recht des Stärkeren. Österreich lehne dies als neutrales Land innerhalb der Europäischen Union zutiefst ab, sagte der Bundeskanzler. Österreich halte viel auf das Völkerrecht, gerade weil das Land militärisch neutral sei.
Nehammer betonte, ein einheitliches Vorgehen der Europäer mit Sanktionen sei nun wichtig. Es dürfe aber auch der Gesprächsfaden nicht abreißen. "In einer Zeit des Todes – und das ist Krieg – sprechen leider vielmehr die Waffen als die Diplomaten. Das muss man umkehren", sagte Nehammer.
Er kündigte an, etwaigen ukrainischen Flüchtlingen helfen zu wollen. "Wir werden den Ländern zur Seite stehen, die unmittelbar betroffen sind", sagte er mit Blick auf mögliche Fluchtbewegungen in Nachbarländer der Ukraine wie Polen. Den Menschen, die Schutz suchten, solle nachbarschaftlich geholfen werden.
- Nachrichtenagentur dpa