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Protest gegen Ukraine-Krieg: TV-Redakteurin offenbar wieder aufgetaucht


An der Seite ihres Anwalts
TV-Redakteurin nach Protest offenbar wieder aufgetaucht

Von dpa, reuters, mam

Aktualisiert am 15.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Russland: Eine Redakteurin lief mit einem Plakat gegen den Ukraine-Krieg in die laufende Sendung. (Quelle: t-online)
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Die TV-Redakteurin Marina Owsjannikowa hatte im russischen Staatsfernsehen gegen den Ukraine-Krieg demonstriert. Dann verschwand sie vorübergehend. Nun kursiert ein neues Foto von ihr.

Marina Owsjannikowa, die Frau, die im russischen Live-Fernsehen gegen den Ukraine-Krieg protestiert hatte, stand offenbar an diesem Dienstag in Moskau vor Gericht. Ein Foto, das über Telegram verbreitet wurde, zeigt sie an der Seite des russischen Menschenrechtsanwalts Anton Gaschinski. Ort und Datum des Fotos ließen sich zunächst jedoch nicht verifizieren. Ein Anwalt der TV-Redakteurin bestätigte die Echtheit aber gegenüber CNN.

Unmittelbar nach ihrer Aktion am Montagabend war Owsjannikowas Aufenthaltsort unklar, was international große Sorge auslöste. "Ihre Anwälte dürfen keinen Kontakt zu ihr aufnehmen", hatte der Sprecher des EU-Chefdiplomaten Josep Borrell am Dienstag berichtet. Der Protest sei das jüngste Beispiel einer mutigen Haltung, welche die Lügen und Propaganda des Kremls widerlege. Russlands Regierung setze ihre Unterdrückung der einheimischen Opposition und der friedliebenden Bevölkerung fort und verweigere ihnen Grundrechte wie die Meinungsfreiheit.

Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen hat Russland indes zur Achtung der Bürgerrechte der Demonstrantin aufgefordert. Die Frau dürfe keine Repressalien erleiden dafür, dass sie von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht habe, sagte die Sprecherin des UN-Menschenrechtsbüros, Ravina Shamdasani.

Kreml bezeichnet Aktion als "Rowdytum"

Das Präsidialamt in Moskau verurteilte den Protest als Rowdytum. "Was diese Frau betrifft, ist das 'Rowdytum'", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zu Reportern. Er lobte den Sender Kanal Eins für sein qualitativ hochwertiges, objektives und aktuelles Programm.

Erst hieß es, Owsjannikowa drohe ein Ordnungsverfahren und eine administrative Strafe. Nun wird aber befürchtet, die Redakteurin und zweifache Mutter könnte auch nach einem umstrittenen neuen Gesetz belangt werden, das die Diffamierung der russischen Armee unter Strafe stellt. Wer das Ansehen von Putins Streitkräften durch vermeintliche oder reale Falschmeldungen beschmutzt, dem drohen neuerdings in Russland bis zu 15 Jahre Gefängnis.

Redakteurin unterbrach Nachrichten im Staatsfernsehen mit Protest

Mit einem Protestplakat und lauten Rufen hatte die Kriegsgegnerin im russischen Staatsfernsehen am Montag für eine Unterbrechung der abendlichen Hauptnachrichtensendung gesorgt. Während der Live-Übertragung sprang die Frau plötzlich hinter einer Nachrichtensprecherin ins Bild und hielt ein Schild mit der Aufschrift "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen" hoch.

Dazu rief sie mehrmals laut: "Nein zum Krieg!" Anschließend brach die Übertragung ab und es wurden Bilder aus einem Krankenhaus gezeigt. In Russland ist es Medien verboten, den russischen Einmarsch in die Ukraine als "Krieg" oder "Invasion" zu benennen. Stattdessen ist offiziell von einer "militärischen Spezialoperation" die Rede. In den sozialen Medien solidarisierten sich Politiker am Dienstag mit der Aktivistin.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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