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Russlands Machthaber: Putin gewährt Einblick in seine Privaträume


Diktator führt durch seine Privaträume
Dann fragt der Reporter Putin: "Spielen Sie hier oft?"

Von t-online, cc

Aktualisiert am 02.05.2025 - 08:22 UhrLesedauer: 3 Min.
Auch in seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo, am Stadtrand von Moskau, besitzt Putin eine orthodoxe Hauskirche (Archivbild).Vergrößern des Bildes
Auch in seiner Residenz in Nowo-Ogarjowo, am Stadtrand von Moskau, besitzt Putin eine orthodoxe Hauskirche (Archivbild). (Quelle: Sputnik/Aleksey Nikolskyi/Kremlin via Reuters)
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Wie lebt eigentlich Putin? Das blieb bislang immer ein Geheimnis. Nun gewährt der Gewaltherrscher einen exklusiven Einblick in seine Privatgemächer im Kreml.

Erst am Donnerstag ließ Wladimir Putin wieder die Ukraine bombardieren. Bei einem Angriff seiner Armee auf die ukrainische Hafenstadt Odessa starben mindestens zwei Menschen, zahlreiche weitere wurden verletzt. Hochhäuser, Wohnhäuser, ein Supermarkt und sogar eine Schule wurden von dem russischen Bombardement zerstört oder schwerbeschädigt. So geht es inzwischen seit mehr als drei Jahren in dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, den der russische Diktator entfacht hat.

Putins Propagandamaschine veröffentlichte nun ein Video, in dem der Gewaltherrscher erstmals Einblicke in seine Privatgemächer auf dem Gelände des Kreml gewährt – lächelnd und in bester Stimmung. Bislang waren diese streng von der Öffentlichkeit abgeschirmt, nur Mitglieder aus Putins engstem Zirkel hatten Zugang zu den Räumlichkeiten. Einem Journalisten zeigte der 72-Jährige die Residenz, in der er "die meiste Zeit in den vergangenen drei Jahren" verbracht habe, wie Putin in dem Beitrag erklärt. Unter anderem berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass über das Video.

Putin öffnet persönlich die Türen zu seinem Privatreich im Kreml. Dann führt er in sein Wohnzimmer, in dem schwere Brokatvorhänge die Fenster verdunkeln, hohe Decken mit neoklassizistischen Stuckelementen, goldene Kerzenleuchter an den Wänden und Sofas in gedeckten Farben vermitteln den Eindruck von altertümlichem Luxus. Als ob die Zeit in diesen Räumen vor hundert Jahren stehen geblieben wäre.

Weißes Piano steht in Putins Wohnzimmer

Dazu passt, dass Putin – wohl kaum zufällig – ein in Gold gerahmtes Porträt des russischen Zaren Alexander II. sichtbar auf einem Tisch platziert hat. Der Kremlherrscher liebt historische Bezüge, die Referenz auf Alexander II. ist dabei aufschlussreich. Der 1881 ermordete Monarch gilt als weitgehend pazifistischer Reformer, was ihm den Beinamen "Der Befreier" einbrachte. Putin sagt, dass er Alexander II. bewundere. Warum, das sagte Putin in dem vorliegenden Ausschnitt nicht.

In früheren Reden bezog Putin sich dagegen mehrfach auf den kriegserprobten Zaren Peter I., der einen Namen durch seine imperialen Großmachtgelüste erlangte. "Peter der Große führte 21 Jahre lang den großen Krieg im Norden. Manche sehen es so, dass er Schweden etwas weggenommen hat. In Wirklichkeit nahm er ihnen aber nichts weg, er nahm nur zurück, was Russland gehörte", hatte Putin in einer Rede im Jahr 2022 gesagt.

Ein weiteres Detail in der Privatresidenz Putins ist ein weißes Klavier, das prominent ins Bild gerückt wird. Ob er denn oft dazu komme, in die Tasten zu greifen, fragt der Journalist. "Sehr selten", antwortet der russische Autokrat. Dann zeigt er dem Reporter noch seine Privatbibliothek, zwei Schlafzimmer und eine russisch-orthodoxe Hauskirche.

Russlands Despot soll viele weitere Paläste besitzen, unter anderem jene außerhalb Moskaus, in Sankt Petersburg und eine gigantische, 1,35 Milliarden Dollar teure Residenz am Schwarzen Meer.

Ausschnitt aus Putin-Dokumentation

Schon im Jahr 2023 berichtete Putin in einem Interview davon, dass er Chinas Diktator Xi Jinping bei dessen Besuch in Moskau seine Räumlichkeiten im Kreml gezeigt habe. "Wir hatten zunächst ein Arbeitsessen, dann habe ich den großen Vorsitzenden in mein Apartment eingeladen als einen Freund. Da saßen wir dann vor dem Kamin, tranken Tee und haben alles in Ruhe besprochen".

Bei dem nun veröffentlichten Video handelt es sich um einen Ausschnitt aus einer längeren Dokumentation, mit der der Kreml-freundliche Journalist und TV-Moderator Pavel Zarubin beauftragt worden ist. Zarubin gilt als treuer Putin-Protagonist, der mit harter Rhetorik den Ukrainekrieg verteidigt und gegen die demokratische Regierung in Kiew agitiert.

Die Dokumentation soll anlässlich des 25. Jahrestags von Putin im Amt des russischen Präsidenten noch in diesem Jahr ausgestrahlt werden. Der Autokrat steht seit dem 31. Dezember 1999 mit Unterbrechungen an der Spitze des Machtapparats in der Russischen Föderation.

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