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Raketensystem "Iskander-M": Experten rätseln über russische Waffe


Funde in der Ukraine
Fachleute rätseln über neuartige russische Raketentechnik

Von t-online, mk

Aktualisiert am 16.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Russische Soldaten laden eine "Iskander-M" mit einer ballistischen Rakete: Die mobile Abschussbasis kann auch Marschflugkörper abfeuern. (Archivfoto)Vergrößern des BildesRussische Soldaten laden eine "Iskander-M" mit einer ballistischen Rakete (Archivfoto): Die mobile Abschussbasis kann auch Marschflugkörper abfeuern. (Quelle: Yuri Smityuk/imago-images-bilder)
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Das Raketensystem "Iskander-M" gehört zu den mächtigsten Waffen der russischen Armee. Doch sein Einsatz in der Ukraine offenbart westlichen Experten auch gut gehütete militärische Geheimnisse.

Beim Krieg in der Ukraine setzt die russische Armee offenbar auch Militärtechnik ein, die westlichen Fachleuten bislang unbekannt war. Dazu gehören etwa die etwa 30 Zentimeter langen, weiß-orangen Geschosse, die zuletzt in der Nähe von Einschlagsorten russischer Kurzstreckenraketen vom Typ "Iskander-M" gefunden wurden.

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"Iskander-M" ist ein wichtiges Waffensystem der russischen Armee und hat auf Seiten der Nato kein vergleichbares Gegenstück. Die mobile Abschussbasis mit dem Nato-Code SS-26 kann sowohl ballistische Kurzstreckenraketen als auch Marschflugkörper abfeuern.

Täuschkörper der "Iskander-M" bislang unbekannt

Die Raketen können nuklear bestückt werden, erreichen eine Geschwindigkeit von 2.100 Metern pro Sekunde und können ihre Flugbahn so anpassen, dass sie kaum abzufangen sind. Die Marschflugkörper fliegen mit 250 Metern pro Sekunde zwar deutlich langsamer, können dafür aber unterm Radar fliegen. Aus Nato-Sicht scheint "Iskander-M" also bedrohlich genug, doch die nun entdeckten Mini-Raketen in der Ukraine alarmieren Fachleute zusätzlich.

Offenbar handelt es sich bei den Objekten um Täuschkörper, die das feindliche Radar stören und anfliegende Abfangraketen mithilfe einer Hitzequelle verwirren sollen – solche Abfangraketen nutzen Infrarotsensoren, um den heißen Abgasstrahl einer Rakete zu erkennen. "Ich habe schon eine Menge russischer und chinesischer Munition gesehen, aber so etwas noch nicht", sagte der britische Sprengstoffexperte Richard Stevens der "New York Times".

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Gibt Russland wichtige Militärgeheimnisse preis?

Stevens arbeitete 22 Jahre lang für die britische Armee und 10 Jahre lang als ziviler Bombenräumer im Irak und mehreren Ländern Afrikas. Auf seiner Homepage und auf Twitter sammelt Stevens jetzt Informationen über Waffensysteme und ihre Gefahren. Hinweise auf die Täuschkörper der "Iskander-M" hat Stevens aber auch dort nicht bekommen.

Grundsätzlich sind Täuschkörper an Raketen keine neue Erfindung, an Interkontinentalraketen werden sie schon seit den 1970er-Jahren eingesetzt. Täuschkörper an Kurzstreckenraketen wurden dagegen laut "New York Times" noch nicht dokumentiert. Dass Russland sie jetzt im großen Stil anwendet, könnte auch ein Zeichen der militärischen Not sein, glaubt der US-Militärexperte Jeffrey Lewis.

Bislang habe Russland die Technik verheimlicht und auch nicht an andere Länder verkauft. "Das zeigt mir, dass der Krieg in der Ukraine für die russische Armee wichtig genug ist, um dieses Militärgeheimnis preiszugeben", sagte Lewis der "New York Times". "Sie ziehen dort alles zusammen und scheren sich vielleicht nicht mehr um Geheimhaltung. Das sollten sie aber tun, denn die US-Geheimdienste stürzen sich jetzt auf diese Technologie".

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