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Alexander Dwornikow: Der Zerstörer von Aleppo soll Putin den Sieg bringen


Oberkommandeur in der Ukraine
Der Zerstörer von Aleppo soll Putin den Sieg bringen

Von t-online, mk

Aktualisiert am 11.04.2022Lesedauer: 2 Min.
General Alexander Dwornikow, Zerstörer von Aleppo und "Held der russischen Föderation".Vergrößern des BildesGeneral Alexander Dwornikow, Zerstörer von Aleppo und "Held der russischen Föderation". (Quelle: Witaly Timkiw/imago-images-bilder)
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In Syrien ließ Alexander Dwornikow ganze Städte zerstören, um Baschar al-Assad an der Macht zu halten. Jetzt soll der General gegen die Ukraine kämpfen. Doch dort erwarten ihn andere Gegner.

Im September 2015 sah es nicht gut aus für Syriens Machthaber Baschar al-Assad. Die demokratische Opposition und islamistische Terrorgruppen hatten seiner Armee schwer zugesetzt, das Regime drohte zu stürzen. Dann schickte Wladimir Putin, Assads wichtigster Verbündeter, Alexander Dwornikow.

Eilig errichtete der General die Luftwaffenbasis Hmeimim im Nordwesten Syriens. Von dort aus flogen russische Bomber in den folgenden Monaten Tausende Angriffe gegen Städte und Dörfer in der Provinz Idlib, auch die weitgehende Zerstörung von Syriens zweitgrößter Stadt Aleppo geschah auf Befehl Dwornikows.

Dwornikows Ernennung ist nicht offiziell

Als Assads Truppen Ende 2016 in die Stadt einrückten, war der schon wieder in Russland – befördert zum Befehlshaber der südlichen Truppen und ausgezeichnet als "Held der russischen Föderation". Jetzt soll der 60-Jährige offenbar auch im Krieg gegen die Ukraine eine Wende erzwingen. Laut westlichen Geheimdiensten hat der Kreml Dwornikow zum Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine ernannt, offiziell bestätigt ist das aber nicht.

Bislang haben die einzelnen russischen Truppenteile in der Ukraine ohne gemeinsames Kommando gekämpft. Die schlechte Abstimmung innerhalb der Invasionsarmee ist nach Ansicht von Militärexperten ein wichtiger Grund für deren mangelnde Erfolge. Dem soll Dwornikow, der bereits die Truppen im Süden der Ukraine befehligt, nun wohl Abhilfe schaffen.

Dwornikow gilt als General der "alten Schule"

"Die Ernennung Dwornikows zum Oberkommandeur erscheint logisch, da die russische Armee ihre Aktivitäten jetzt in seinem Verantwortungsbereich konzentriert", heißt es in einer Einschätzung des "Institute for the Study of War" (ISW) in Washington.

Dwornikow gilt als General der "alten Schule", ausgebildet in einem Militärinternat der Sowjetarmee. 1982 wurde Dwornikow Bataillonsführer im Militärbezirk Fernost, 1991 machte er Station bei den Sowjetischen Streitkräften in Deutschland. Dwornikow kämpfte im Zweiten Tschetschenienkrieg zwischen 1999 und 2009 und wurde mehrfach befördert, bevor er 2015 nach Syrien geschickt wurde.

Dwornikow arbeitete schon in Syrien mit der Gruppe Wagner

"Dwornikow ist eine interessante, aber erwartbare Wahl für den Posten des Oberbefehlshabers", sagte der Londoner Militärexperte Mark Galeotti der "Washington Post". Dwornikow sei ein "Schwergewicht seiner Generation" und habe den Ruf eines ideenreichen Offiziers, der mit schwierigen und unerwarteten Situationen zurechtkomme, so Galeotti. "Aber die Ernennung eines Generals kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Russland in der Ukraine bereits eine strategische Niederlage erlitten hat."

Rücksicht gegenüber der Zivilbevölkerung ist von Dwornikow wohl nicht zu erwarten. In Syrien soll der General eng mit der russischen Söldnertruppe Wagner gearbeitet haben, deren mutmaßlicher Mitgründer Dmitri Walerjewitsch Utkin ein bekennender Neonazi mit SS-Tattoos ist. Die Söldnertruppe ist berüchtigt für ihre Brutalität gegenüber Zivilisten und Gefangenen und kämpft auch in der Ukraine. "Dieser General hat in Syrien eine Reihe von Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verantworten und es ist zu befürchten, dass in der Ukraine weitere hinzukommen werden", so der US-Sicherheitsberater Jack Sullivan.

Für Dwornikow könnte sich der Einsatz in der Ukraine durchaus lohnen: Der 60-Jährige gilt als möglicher Nachfolger des Chefs des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow. Der wurde schon seit dem 11. März nicht mehr öffentlich gesehen.

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