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Warum Wladimir Putin seinen Ex-Leibwächter zum Minister macht


"Paranoider als je zuvor"
Putin macht Ex-Leibwächter zum Minister

Von t-online, mk

Aktualisiert am 25.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Alexander Kurenkow wird neuer russischer Katastrophenschutzminister: Sein Vorgänger stürzte voriges Jahr einen Wasserfall hinab.Vergrößern des BildesAlexander Kurenkow wird neuer russischer Katastrophenschutzminister: Sein Vorgänger stürzte voriges Jahr einen Wasserfall hinab. (Quelle: imago-images-bilder)
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Als Leibwächter soll Alexander Kurenkow das Vertrauen des Kremlchefs gewonnen haben, jetzt steigt der Geheimdienstler ins Kabinett auf. Kurenkow ist nicht der erste Bodyguard, den Putin befördert.

Das Ministerium für Katastrophenschutz hat in Russland einen hohen Stellenwert. Im Kampf gegen Überschwemmungen und Waldbrände kann sich der Amtsträger profilieren und für höhere Posten empfehlen. Sergej Schoigu hatte das Amt inne, bevor er Verteidigungsminister wurde. Jetzt soll sich der 49-jährige, bislang weitgehend unbekannte Geheimdienstler Alexander Kurenkow um den Schutz der Bevölkerung bei Naturkatastrophen kümmern.

Putin kenne Kurenkow "persönlich gut" und traue ihm das Amt zu, ließ Kremlsprecher Dmitri Peskow zu der Personalentscheidung wissen. Doch es gibt es auch eine andere Deutung: "Russlands Präsident war schon immer um seine Sicherheit besorgt", schreibt der Historiker und Russlandexperte Mark Galeotti in der "Daily Mail". "Aber jetzt, im Angesicht des Debakels seiner ,militärischen Spezialoperation' in der Ukraine, ist Putin paranoider als je zuvor".

Putins Leibwächter haben gute Karrierechancen

Tatsächlich ist Kurenkow nicht der erste Leibwächter, den Putin in ein wichtiges Amt befördert. Alexei Djumin war Chef von Putins Sicherheitsdienst und spielte nach Angaben der "Washington Post" eine wichtige Rolle bei der Annexion der Krim 2014. Ende 2015 wurde Djumin stellvertretender Verteidigungsminister und 2016 Gouverneur der Region Tula südlich von Moskau. Djumin steht seit 2017 auf einer Sanktionsliste der US-Regierung.

Auch Dmitry Mironows Aufstieg begann im Sicherheitsdienst des Präsidenten, bevor er 2017 Gouverneur der Region Jaroslawl nordöstlich von Moskau und voriges Jahr Putins persönlicher Assistent wurde. Sergeij Mozorow wiederum startete seine Karriere wie Putin selbst beim Geheimdienst FSB, durchlief verschiedene Stationen in den russischen Sicherheitsbehörden, wurde Assistent von Verteidigungsminister Sergei Schoigu und war kurzzeitig Gouverneur der Region Astrachan am Kaspischen Meer. 2019 kehrte Mozorow dann als Generalmajor zurück in Putins Sicherheitsdienst.

Kurenkows Vorgänger stürzte einen Wasserfall hinunter

Das Vertrauen des Kremlchefs genießt wohl auch Wiktor Solotow, Mitglied des nationalen Sicherheitsrats und Leiter der Nationalgarde, für die auch Kurenkow tätig war. Solotow diente in der 90er-Jahren schon Putins Vorgänger Boris Jelzin als Leibwächter, genau wie dem damaligen Bürgermeister von Sankt Petersburg, Anatoli Sobtschak. In dieser Zeit soll auch Solotows Verbindung zu Putin entstanden sein, der 1992 stellvertretender Bürgermeister der Stadt wurde. Die Sankt Petersburger Jahre gelten als prägend für Putins Werdegang: In dieser Zeit soll er Kontakte zur Mafia geknüpft haben, die bis heute bestehen, berichtet beispielsweise das Recherchenetzwerk OCCRP.

Bemerkenswert an der Beförderung von Alexander Kurenkow zum Katastrophenschutzminister ist auch das Ende seine Amtsvorgängers. Jewgeni Sinitschew starb im September 2018 angeblich bei einem Unfall während einer Übung in Sibirien. Der 55-Jährige soll einen Wasserfall herabgestürzt sein beim Versuch, den Filmemacher Alexander Melnik zu retten. Nach russischen Angaben kamen beide Männer bei dem Sturz ums Leben. Von 2006 bis 2015 war Sinitschew Putins Leibwächter und wurde sogar als dessen möglicher Nachfolger gehandelt.

Verwendete Quellen
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