Ukraine-Krieg: Jetzt zieht Putin schon Soldaten vom Polarkreis ab

Seine arktischen Spezialtruppen hat Putin bislang nicht in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Jetzt meldet Finnland verdächtige Bewegungen.

Die Militärbasis Alakurtti gilt als wichtigster russischer Stützpunkt nördlich des Polarkreises. 2.000 auf den Kampf unter arktischen Bedingungen spezialisierte Soldaten sind dort nahe der finnischen Grenze stationiert – in Friedenszeiten jedenfalls. Doch jetzt hat die russische Armee offenbar einen großen Teil der Truppen aus Alakurtti abgezogen.

Das berichtet der finnische Radiosender "Yle" unter Berufung auf neue Satellitenbilder. Daraus gehe hervor, dass seit Mitte Mai mehr als 100 Militärfahrzeuge die Basis verlassen hätten, darunter Dutzende gepanzerte Personaltransporter. Die Zahl der Fahrzeuge entspreche der Größe einer Kampfeinheit von 800 Soldaten.

Ukraine: Russland will jetzt Region Donezk erobern

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Soldaten mit dem Zug in die Ukraine gebracht werden", sagte der finnische Militärexperte Marko Eklund dem Sender. Alakurtti sei bislang die einzige Basis nahe der finnischen Grenze gewesen, von der noch keine Truppen in den Krieg gegen die Ukraine geschickt worden waren.

In der Ukraine hat sich der Schwerpunkt der Kämpfe unterdessen in die Region Donezk verlagert. Die benachbarte Region Luhansk hat Russland nach der Einnahme von Lyssytschansk weitgehend unter Kontrolle. Im Visier der russischen Armee sind jetzt besonders die Städte Kramatorsk und Slowjansk.