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Maybrit Illner | Drohnenangriff am Kreml: Waren es Regimegegner?


"Illner" zum Ukraine-Krieg
Trittin: "Für eine Inszenierung zu idiotisch"


Aktualisiert am 05.05.2023Lesedauer: 3 Min.
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Jürgen Trittin bei einer Sitzung des Bundestags (Archivbild): Der Grünenpolitiker glaubt nicht, dass Russland den Drohnenangriff auf den Kreml inszeniert habe.Vergrößern des Bildes
Jürgen Trittin bei einer Sitzung des Bundestags (Archivbild): Der Grünenpolitiker glaube nicht, dass Russland den Drohnenangriff auf den Kreml inszeniert hat. (Quelle: IMAGO/Christian Spicker)

Steckt hinter den Drohnen über dem Kreml doch mehr? Washington-Insider Elmar Theveßen sieht andere Kräfte, Ex-Minister Jürgen Trittin glaubt an internen Streit.

Der Abschuss zweier Drohnen über dem Kreml sorgt für Unruhe. Die russische Führung spricht von einem vereitelten Mordanschlag auf den Machthaber Wladimir Putin und bezichtigt die Ukraine und die USA. Die weisen das zurück. ZDF-Journalist Elmar Theveßen meldete am Dementi aus Kiew am Donnerstagabend bei "Maybrit Illner" leichte Zweifel an. Es gebe den Verdacht, "dass da vielleicht noch andere Akteure am Werk sind".

Die Gäste

  • Jürgen Trittin (Bündnis '90/Die Grünen), Außenpolitiker
  • Jean Asselborn, Außenminister Luxemburgs
  • Ben Hodges, Ex-US-General
  • Katrin Eigendorf, ZDF-Auslandsreporterin
  • Elmar Theveßen, Leiter ZDF-Studio Washington
  • Janka Oertel, Politikwissenschaftlerin

Der aus Washington zugeschaltete Korrespondent stellte die Möglichkeit in den Raum, russische Regimegegner oder auch Ukrainer, "die separat vom Regierungsapparat in Kiew unterwegs sind", könnten etwas mit den Drohnen zu tun haben. "Da gibt es auch ein paar Verdachtsmomente. Aber alles pure Spekulation", schränkte Theveßen ein.

Hat Selenskyj sein Militär nicht im Griff?

Er hatte zuvor bereits Zweifel geschürt, ob es in der Ukraine bei der Landesverteidigung wirklich nur die offizielle Linie gibt. Theveßen sprach den Autobomben-Anschlag auf die Tochter des Putin-Vertrauten Alexander Dugin an. Auch hier hatte Kiew eine Beteiligung zurückgewiesen. Daran soll es auch in den USA Zweifel gegeben haben. "Da sind einige möglicherweise auf eigene Rechnung unterwegs. Selenskyj weiß auch nicht, was jeder Teil seines Militärs, seines Geheimdienstes tut", mutmaßte Theveßen.

"Das (ukrainische) Militär steht unter dem Druck, diesen Krieg möglichst bald zu beenden", meinte die ZDF-Auslandsreporterin Katrin Eigendorf an anderer Stelle in der Talkshow mit Blick auf eine wachsende Kriegsmüdigkeit in der Ukraine und schwindende Ressourcen. Sie ging aber bei den Drohnen über dem Kreml von einer Täuschungsaktion Russlands aus: "Ich halte das für die plausibelste Variante." Putin habe damit womöglich seiner Bevölkerung "beweisen" wollen, wie sehr das Land von ausländischen Feinden angegriffen wird. "Das zeigt die ganze Konzeptlosigkeit der russischen Führung", urteilte Eigendorf.

Der Grünen-Politiker Jürgen Trittin sah das etwas anders. "Für eine Inszenierung war sie zu idiotisch inszeniert", meinte er bei "Maybrit Illner". Aus westlicher Sicht, warf die Russland-Kennerin Eigendorf ein. Trittin fand es dennoch logischer, dass die Drohnen etwas mit einer Auseinandersetzung innerhalb des Machtapparats im Kreml zu tun hatten.

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Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn sendete bei der ZDF-Talkshow womöglich ein subtiles Signal nach Kiew, Aktionen auf ausländischem Gebiet zu unterlassen. Er betonte: Europa unterstütze das überfallene Land, "damit die Ukraine ihr Land in der Ukraine – in der Ukraine – verteidigen kann".

Ex-General: Ukraine kann Krim befreien

Ben Hodges, Ex-Oberkommandierender der US-Landstreitkräfte in Europa, ging ebenfalls von einem Täuschungsmanöver des Kreml aus. Er sieht einen "ziemlich schwach ausgeführten Versuch, um Russland als Opfer dastehen zu lassen". Dass die Führung willens sei, auf solche Mittel zurückzugreifen, zeige, wie schlecht es für sie stehe. Hodges wollte aber auch nicht ausschließen, dass ein Insider der Führungsebene hier seine Finger im Spiel hatte.

Der Generalleutnant a. D. forderte erneut eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine und ein entschlosseneres Vorgehen des Westens gegen den Aggressor. "Warum erlauben wir es Russland nach wie vor, ihre Schutzbereiche zu haben? Sie starten Raketen gegen zivile Gebäude, sie töten unschuldige Zivilisten in der Ukraine. Aber wir verurteilen Kiew, wenn eine Drohne gegen ein Öldepot gestartet wird."

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Der Militärstratege betonte: Ziel der Frühjahrsoffensive der Ukraine muss es sein, die russischen Verteidigungslinien rund um die Krim zu durchbrechen und die Halbinsel für die Besetzer "unhaltbar" zu machen. Die Strategie zeige bereits Wirkung. "Die Schwarzmeerflotte beginnt schon damit, sich zurückzuziehen, weil es diese Sorge gibt", sagte der von einem Dolmetscher übersetzte US-Amerikaner.

Er zeigte sich bei "Maybrit Illner" überraschend zuversichtlich. Die Ukraine könne es auf diese Art und Weise schaffen, die Krim möglicherweise bereits zum Ende dieses Sommers zu befreien. "Die Befreiung der Krim – das würde alles ändern", unterstrich Hodges.

Verwendete Quellen
  • "Maybrit Illner" vom 4. Mai 2023
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