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USA: Eingriff in den Krieg? Bomben könnten Irans Atomanlagen zerstören


Nur im Besitz der USA
Diese Bomben könnten Irans unterirdische Atomanlage zerstören


Aktualisiert am 18.06.2025 - 12:04 UhrLesedauer: 3 Min.
Northrop B-2 Spirit - American strategic bomber with reduced detectability built in a flying wing layoutVergrößern des Bildes
Von der Northrop B-2 Spirit können die bunkerbrechenden Bomben abgeworfen werden. (Quelle: MikeMareen via imago-images.de/imago-images-bilder)
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Es gibt immer mehr Anzeichen für eine Beteiligung der USA an einem bevorstehenden Schlag gegen die Atomanlagen des Irans. Dabei könnte eine bestimmte US-Bombe eine entscheidende Rolle spielen.

Bislang hat die Trump-Administration keine eindeutige Antwort auf die Frage gefunden, wie sie sich im Krieg zwischen Israel und dem Iran positionieren will – und vor allem, ob sie aktiv in das Kriegsgeschehen eingreifen möchte. Dem Iran wird vorgeworfen, seit Jahrzehnten das Ziel zu verfolgen, durch die Anreicherung von Uran in den Besitz einer Atombombe zu gelangen. Diese Waffe könnte das iranische Regime gegen Israel einsetzen, welches jedoch – zumindest inoffiziell – über eigene Kernwaffen verfügt.

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Berichten zufolge stand der Iran kürzlich an einem kritischen Punkt im Anreicherungsprozess – kurz davor, waffenfähiges Uran herzustellen. Dies soll Israel am vergangenen Freitag zu dem militärischen Eingreifen veranlasst haben. Im Zuge der gegenseitigen Angriffe beider Länder gelang es der israelischen Armee bereits, unter anderem führende iranische Atomwissenschaftler zu töten, die am Bau der Bombe beteiligt gewesen sein sollen.

Auch Teile der kritischen Infrastruktur wurden getroffen, darunter die Urananreicherungsanlage Natans. Nach Angaben der israelischen Behörden gilt jedoch die unterirdische Urananreicherungsanlage Fordo als das zentrale Ziel im Bestreben, den Bau einer iranischen Atombombe zu verhindern.

Bunkerbrechende Bomben erforderlich

Die Fordo-Anlage liegt nahe der Stadt Ghom und ist rund 50 Meter tief in das Innere eines Berges gegraben – entsprechend schwierig ist eine militärische Zerstörung aus der Luft. Um solche unterirdischen Ziele zu erreichen, sind sogenannte bunkerbrechende Bomben erforderlich. Diese detonieren nicht beim Aufprall, sondern dringen zunächst mehrere Meter in den Boden ein, bevor sie explodieren.

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Zwar verfügt Israel über einige dieser Waffensysteme, jedoch reicht deren Sprengkraft nicht aus, um die gut geschützten Anlagen im Iran wirksam zerstören zu können. Dafür wäre die Unterstützung der USA nötig – insbesondere der Einsatz der berüchtigten Bunkerbrechbombe vom Typ "GBU-57 Massive Ordnance Penetrator", umgangssprachlich auch "MOP" genannt.

Die "MOP" gilt als das derzeit stärkste nichtnukleare bunkerbrechende Bombensystem der Welt. Nachdem frühere bunkerbrechende Waffen im Irakkrieg an stark geschützten Zielen gescheitert waren, entwickelten die USA diese neue Bombe, die seit 2011 den amerikanischen Streitkräften zur Verfügung steht. Der Stückpreis liegt bei rund 3,5 Millionen US-Dollar, der Sprengkopf wiegt etwa 2.600 Kilogramm, das Gesamtgewicht der Bombe beträgt rund 13.000 Kilogramm. Die GBU-57 kann laut Angaben bis zu 60 Meter tief in die Erde eindringen und bis zu 40 Metern massiven Fels durchschlagen, bevor der Sprengkopf zündet.

Wegen des enormen Gewichts der Bombe ist die Auswahl geeigneter Trägerflugzeuge stark eingeschränkt. Die Bombe kann ausschließlich von schweren US-Bombern wie der Rockwell B-1B, der Northrop B-2 oder der Boeing B-52 transportiert und abgeworfen werden.

Spekulationen um „Mutter aller Bomben“

Ein weiteres Waffensystem, das in den vergangenen Tagen erneut Gegenstand von Spekulationen geworden ist, ist die sogenannte "Mutter aller Bomben" – die GBU-43/B Massive Ordnance Air Blast. Dabei handelt es sich zwar nicht um eine bunkerbrechende Bombe, doch sie galt jahrelang als das sprengkräftigste konventionelle Waffensystem der US-Armee.

Frühere US-Präsidenten wie Bush, Obama oder Biden hatten es stets abgelehnt, diese Bombe an Israel zu liefern. Trump könnte sich in dieser Frage von seinen Vorgängern unterscheiden. Doch selbst angesichts der gewaltigen Sprengkraft von rund 8,5 Tonnen bleibt fraglich, ob ein Einsatz gegen die tief gelegene Anlage von Fordo dem iranischen Atomprogramm den entscheidenden vernichtenden Schlag versetzen könnte.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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