EU-Zölle verschoben Trump verhängt neue Zölle – 39 Prozent für die Schweiz

Eigentlich wollten die USA an diesem Freitag neue Zölle auf Waren aus der ganzen Welt einführen. Nun hat das Weiße Haus diese Maßnahme verschoben.
Die US-Regierung hat die Einführung neuer Zölle auf Importe aus dutzenden Ländern kurzfristig verschoben. Statt wie geplant an diesem Freitag sollen die Maßnahmen am 7. August in Kraft treten. Das erklärte ein Regierungsbeamter der Trump-Administration am Donnerstagabend.
Als Grund nannte das Weiße Haus, den US-Behörden mehr Zeit für die Umsetzung der neuen Zollregelungen geben zu wollen. Gleichzeitig unterzeichnete US-Präsident Donald Trump ein Dekret, das neue Abgabensätze für Länder festlegt, mit denen bislang kein Handelsabkommen besteht.
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Betroffen sind fast 70 Staaten weltweit. Für Importe aus der Schweiz steigen die Zölle demnach auf 39 Prozent, für Kanada auf 35 Prozent. Für Thailand wurde der Satz auf 19 Prozent gesenkt. Die US-Regierung passte damit einige der ursprünglich angekündigten Strafzölle an.
Trump will weiter offen für Gespräche bleiben
Trump erklärte in einem Interview mit dem Sender NBC, er sei trotz der Maßnahmen offen für Gespräche mit Kanada. Für Taiwan, dessen Waren künftig mit 20 Prozent verzollt werden, kündigte Präsident Lai Ching-te an, weiter verhandeln zu wollen.
Für Länder mit bestehenden Handelsabkommen – darunter Deutschland, Frankreich, Japan und Südkorea – bleibt es laut Angaben des Weißen Hauses bei einem Aufschlag von 15 Prozent.
Expertin: Zölle brechen mit internationalen Regeln
Wendy Cutler vom Asia Society Policy Institute äußerte sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP kritisch: "Es besteht kein Zweifel: Das Dekret und die in den vergangenen Monaten geschlossenen Handelsabkommen brechen mit den Regeln, die seit dem Zweiten Weltkrieg den internationalen Handel geregelt haben."
Trump hatte Anfang April eine Reihe von Importzöllen angekündigt, zunächst mit einem pauschalen Satz von zehn Prozent. Diese galten als Basis für weitere Verhandlungen. Für bestimmte Produkte wie Stahl und Aluminium waren schon zuvor deutlich höhere Zölle von bis zu 50 Prozent in Kraft getreten.
- Nachrichtenagentur AFP