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Anschlag auf Nord-Stream-Pipelines? Segelschiff-Kapitän: "Roch wie Gasherd"


Nord-Stream-Pipelines
"Es roch wie ein Gasherd": Segler bemerkten Lecks als Erste

Von t-online, mk

Aktualisiert am 29.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Das norwegische Schulsegelschiff "Christian Radich": "Diese Echos haben sich anders verhalten".Vergrößern des BildesDas norwegische Schulsegelschiff "Christian Radich": "Diese Echos haben sich anders verhalten". (Quelle: imago stock&people)
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Ungewöhnliche Echos waren der erste Hinweis auf die Gaslecks: Der Kapitän der "Christian Radich" berichtet von einer flüchtigen Begegnung auf hoher See.

Fridtjof Jungeling wartete nicht auf die Bestätigung der schwedischen Küstenwache – ungewöhnliche Radarechos südlich von Bornholm ließen den Kapitän der "Christian Radich" schon vorher den Kurs wechseln. Doch selbst sechs Kilometer entfernt war der Gasgeruch noch deutlich wahrnehmbar.

"Es roch ein bisschen wie ein Gasherd", berichtet Jungeling dem norwegischen Rundfunk NRK. "Es war subtil, aber wir konnten deutlich feststellen, dass es nach Gas roch". Es war Montagabend kurz vor 20 Uhr, als Jungeling mit seinem Segelschulschiff die Stelle passierte, an der Seismografen im Laufe des Tages zwei Explosionen in der Tiefe der Ostsee registriert hatten.

Noch am selben Abend bestätigten die schwedischen Behörden Jungelings Verdacht auf ein Gasleck, doch das ganze Ausmaß des Vorfalls wurde erst am nächsten Tag deutlich. Die Explosion bei Bornholm hatte ein Loch in die Gaspipeline Nord Stream 2 gerissen, seither treten an der Stelle große Mengen Erdgas aus. Inzwischen haben die schwedischen Behörden drei weitere Lecks an Nord Stream 1 entdeckt. Noch ist nicht ganz klar, was hinter den Explosionen steckt, doch die Hinweise verdichten sich, dass es sich um Sabotageakte im Auftrag des Kremls handelt.

"Normalerweise bekommt man eine klare Signatur von anderen Schiffen und so, aber diese Echos haben sich anders verhalten", berichtet Jungeling von seinem ersten Verdacht. "In der Karte sind die Pipelines markiert, so dass wir gesehen haben, dass sich die beiden Echos im selben Bereich befanden. Also sind wir drumherum gesegelt." Jungeling fand den Vorfall zunächst nicht weiter dramatisch, zumal es die "Christian Radich" sicher nach Gotland schaffte. "Aber im Nachhinein ist es natürlich etwas Besonderes, so nah dran gewesen zu sein", sagt der Kapitän.

Verwendete Quellen
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