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Nahost-Konflikt: Israel greift Raketenfabrik der Hamas im Gazastreifen an


Nahost-Konflikt
Israel greift Raketenfabrik im Gazastreifen an

Von afp, dpa, t-online
Aktualisiert am 04.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Palästinensische Autonomiegebiete, Maghazi: Palästinenser begutachten die Schäden, die ein israelischer Luftangriff am frühen Morgen auf das Flüchtlingslager Maghazi im zentralen Gazastreifen verursacht hat.Vergrößern des BildesPalästinenser begutachten die Schäden, die ein israelischer Luftangriff auf das Flüchtlingslager Maghazi im zentralen Gazastreifen verursacht hat. (Quelle: Mohammed Talatene/dpa)
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Mehrere Monate war es an der Grenze zu Gaza verhältnismäßig ruhig. Nun fliegen wieder die Raketen – und das inmitten eines politischen Umbruchs in Israel.

Als Reaktion auf palästinensischen Raketenbeschuss hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge Luftangriffe auf "militärische Einrichtungen" im Gazastreifen geflogen. Israelische Streitkräfte nahmen am Freitagmorgen "eine unterirdische militärische Raketenproduktionsstätte" der Hamas im Gazastreifen ins Visier, hieß es in einer Erklärung. Verletzt wurde niemand. Der Angriff aus dem Gazastreifen erfolgte nur wenige Stunden nachdem die israelische Wahlkommission den Sieg von Ex-Regierungschef Benjamin Netanjahu bei der Parlamentswahl vom Dienstag verkündet hatte.

Nur wenige Stunden vorher waren aus dem Küstenstreifen am Mittelmeer mehrere Raketen Richtung Israel abgefeuert worden. Eine davon sei über israelischem Gebiet vom Abwehrsystem Iron Dome abgefangen worden, hieß es vom dortigen Militär. Drei weitere landeten demnach noch in der palästinensischen Enklave. In mehreren Städten im Süden Israels waren Sirenen zu hören.

Zunächst bekannte sich niemand zu den Angriffen. Israels Militär machte die Hamas "für alle vom Gazastreifen ausgehenden Terroraktivitäten verantwortlich". Berichten aus dem Gazastreifen zufolge sollen die Raketen von der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad abgefeuert worden sein.

Im Gazastreifen berichteten Sicherheitskreise von etwa zehn Angriffen auf zwei "militärische Einrichtungen" im Zentrum der Enklave.

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Netanjahu hat Wahl gewonnen

Der neuste Angriff ereignete sich kurz nach der Parlamentswahl in Israel, aus der rechtskonservative Langzeit-Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach einiger Zeit in der Opposition wieder als Sieger hervorging. Das Thema Sicherheit hatte im Wahlkampf eine wichtige Rolle gespielt. Mit Netanjahu könnte es erstmals auch ein rechtsextremes Bündnis in die Regierung schaffen. Es wird befürchtet, dass sich der Konflikt mit den Palästinensern verschärfen könnte.

Nach Angaben der Wahlkommission hat Benjamin Netanjahu die Parlamentswahl vom Dienstag gewonnen. Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt die von Netanjahu angeführte Allianz demnach auf eine Mehrheit von 64 der 120 Sitze im israelischen Parlament. 32 Sitze davon entfallen auf die Likud des früheren Ministerpräsidenten, 18 auf die zwei ultra-orthodoxen Parteien und 14 auf die extreme Rechte. Der Urnengang am Dienstag war die fünfte Parlamentswahl in Israel in weniger als vier Jahren.

Mitglied der Al-Kuds-Brigaden getötet

Am Donnerstag war bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland ein führendes Mitglied der Al-Kuds-Brigaden – dem militärischen Arm der extremistischen Palästinenserorganisation getötet worden. Er soll an Angriffen gegen israelische Soldaten beteiligt gewesen sein und weitere Anschläge geplant haben. Der Islamische Dschihad ist besonders im Gazastreifen aktiv und verübt von dort aus immer wieder Raketenangriffe.

Zuletzt kam es Anfang August zu einem Schlagabtausch mit dem israelischen Militär. Nach drei Tagen wurde eine Waffenruhe vereinbart. Im Gazastreifen starben mehr als 40 Menschen. Hunderte wurden verletzt. Fast täglich kommt es im Westjordanland und Ost-Jerusalem zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, Anschlägen von Palästinensern und Razzien der israelischen Armee.

"Tiefe Besorgnis"

US-Außenminister Antony Blinken äußerte am Donnerstag (Ortszeit) in einem Telefonat mit dem scheidenden israelischen Ministerpräsidenten Jair Lapid "seine tiefe Besorgnis über die Situation im Westjordanland, die zunehmenden Spannungen, die Gewalt und die Verluste an israelischen und palästinensischen Menschenleben" und forderte alle Parteien zur Deeskalation auf.

Blinken bedankte sich in dem Telefonat bei Lapid, der zuvor seine Wahlniederlage eingeräumt hatte, für seine Partnerschaft und lobte die "freien und fairen Wahlen" in Israel, wie das US-Außenministerium erklärte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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