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Leiche entführt? Iranische Aktivisten erheben schwere Vorwürfe gegen Revolutionsgarde


Aktivisten erheben schwere Vorwürfe gegen Revolutionsgarde

Von afp, dpa, t-online
Aktualisiert am 19.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Iranische Revolutionsgarde: Mitglieder sollen auch die Familie des Demonstranten angegriffen haben.Vergrößern des BildesIranische Revolutionsgarde: Sicherheitskräfte sollen auch die Familie eines getöteten Demonstranten angegriffen haben. (Quelle: IRGC/WANA/Handout/Reuters)
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Hunderte Menschen sind bei den Protesten im Iran ums Leben gekommen. Lassen Sicherheitskräfte nun Leichen verschwinden, um weitere Unruhen zu verhindern?

Sicherheitskräfte im Iran haben Aktivisten zufolge den Leichnam eines getöteten Demonstranten aus dem Krankenhaus entführt und dessen Familie angegriffen. Laut der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsgruppe Hengaw drangen Mitglieder der berüchtigten Islamischen Revolutionsgarde am Freitagabend in das Krankenhaus Schahid Gholi Pur in der westiranischen Stadt Bukan ein, "beschlagnahmten den Leichnam von Schahrjar Mohammadi und begruben ihn heimlich".

Sie hätten zudem auf seine Familie geschossen und "mindestens fünf Menschen" verletzt, teilte Hengaw der Nachrichtenagentur AFP am Samstag mit. Auch in der Stadt Diwandarreh in der Provinz Kurdistan schossen Sicherheitskräfte laut Hengaw auf Demonstrierende. Dabei wurden nach Angaben der Organisation vom Samstag mehrere Menschen verletzt.

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Proteste bei Beerdigungen

Aktivisten werfen den iranischen Sicherheitskräften vor, getötete Demonstranten heimlich zu begraben, um zu verhindern, dass ihre Beerdigung weitere Proteste gegen die iranische Staatsführung auslösen. Erst am Freitag hatten die Beerdigungen mehrerer junger Menschen, unter ihnen ein neunjähriges Kind, Proteste ausgelöst. Nach Berichten von Medien und Nichtregierungsorganisationen wurden in den Städten Iseh, Tabris und Mahabad Parolen gegen die Machthaber in Teheran gerufen.

Die seit zwei Monaten andauernde Protestwelle gegen die autoritäre Politik der Islamischen Republik war durch den Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini ausgelöst worden. Sie starb am 16. September in Polizeigewahrsam, nachdem sie wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war.

Das iranische Regime geht hart gegen die Demonstrierenden vor. Nach Schätzungen von Menschenrechtlern wurden im Zuge der Proteste bisher mindestens 360 Menschen getötet. Unter den Toten seien 56 Minderjährige und 46 Sicherheitskräfte, berichtete die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA. Rund 16.000 Menschen seien zudem festgenommen worden. Die Proteste erfassten seit ihrem Beginn demnach mehr als 140 Städte.

Terroranschläge in mehreren Städten

Der Iran beschuldigt unter anderem Großbritannien, Israel und die USA, die Proteste zu schüren. Das iranische Außenministerium kritisierte am Samstag das "absichtliche Schweigen ausländischer Förderer von Chaos und Gewalt im Iran angesichts (...) terroristischer Aktionen in mehreren iranischen Städten". Es sei "die Pflicht der internationalen Gemeinschaft", die "jüngsten Terroranschläge im Iran zu verurteilen und Extremisten keinen sicheren Hafen zu bieten", hieß es weiter.

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Am Mittwoch waren bei zwei getrennten Anschlägen in den Städten Iseh und Isfahan zehn Menschen getötet worden, darunter eine Frau, zwei Kinder und ein Sicherheitsbeamter, wie staatliche Medien und ein Krankenhaus berichteten. In der nordöstlichen Stadt Maschhad wurden der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zufolge außerdem zwei Mitglieder der regierungsnahen Basidsch-Miliz erstochen, als sie versuchten, gegen "Randalierer" einzuschreiten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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