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Israel: Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erhebt schwere Vorwürfe gegen Medien


Schwere Vorwürfe gegen Pressefotografen
"Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit"

Von dpa, reuters
09.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel: "Wir haben beeindruckende Erfolge erzielt und sind über die Außenbezirke von Gaza-Stadt hinausgekommen."Vergrößern des BildesBenjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel (Archivbild): Er erhebt schwere Vorwürfe gegen Journalisten. (Quelle: Abir Sultan/dpa)
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Bei dem Angriff der Hamas am 7. Oktober sollen auch Pressefotografen dabei gewesen sein, so die Vorwürfe von Netanjahu. Ein Sender beendete bereits die Zusammenarbeit.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erhebt schwere Vorwürfe gegen Pressefotografen. Es sollen Fotografen internationaler Medien, beim Terrorangriff der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober dabei gewesen sein und Bilder gemacht haben, so der Vorwurf.

Netanjahus Büro schrieb am Donnerstag auf der Plattform X, vormals Twitter: "Diese Journalisten waren Komplizen bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ihr Handeln verstieß gegen die Berufsethik." Die Medien seien schriftlich aufgefordert worden, das aufzuklären und umgehend Maßnahmen zu ergreifen.

Israel verlange von den Medien Aufklärung, erklärte der israelische Regierungssprecher Nitzan Chen. Das, was der Bericht beschreibe, überschreite jede rote Linie, "professionell und moralisch". Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten erklärte, es betrachte den Verdacht, dass für internationale Medien tätige Journalisten sich an der Berichterstattung über den Hamas-Angriff beteiligt hätten, mit "äußerster Ernsthaftigkeit". Auch der Deutsche Journalisten-Verband forderte Aufklärung.

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Zunächst hatte die Webseite "HonestReporting" den Verdacht geäußert, dass freie Fotografen des US-Senders CNN, der "New York Times" sowie der Nachrichtenagenturen AP und Reuters bei den Massakern am 7. Oktober direkt dabei gewesen seien. Mehr als 1.400 Menschen wurden dabei getötet, 239 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Medien weisen Vorwürfe zurück

Die Nachrichtenagentur AP schrieb zu den Vorwürfen: "AP nutzt Bilder von freien Mitarbeitern überall auf der Welt, auch in Gaza. Die Associated Press hatte keine Kenntnis von dem Angriff am 7. Oktober, bevor dieser passiert ist." In der Stellungnahme der Nachrichtenagentur hieß es weiter: "Die ersten Bilder, die AP von einem freien Mitarbeiter erhalten hat, zeigen, dass sie mehr als eine Stunde nach Beginn der Angriffe aufgenommen wurden. Kein AP-Mitarbeiter befand sich zum Zeitpunkt der Anschläge an der Grenze, noch hat ein AP-Mitarbeiter die Grenze zu irgendeinem Zeitpunkt überquert."

Der israelischen Nachrichtenseite "ynet" teilte CNN mit, angesichts des Berichts habe der Sender seine Zusammenarbeit mit einem der genannten Fotografen beendet.

Reuters: Waren nicht über Angriff informiert

Die Nachrichtenagentur Reuters schrieb: "Uns sind der Bericht von "HonestReporting" und die Vorwürfe gegen zwei freie Fotografen, die zur Reuters-Berichterstattung am 7. Oktober beigetragen haben, bekannt. Reuters weist kategorisch zurück, vorab von der Attacke gewusst oder die Hamas am 7. Oktober dabei begleitet zu haben."

Zuvor habe es keine Geschäftsbeziehung zu den Fotografen gegeben. "Die von Reuters veröffentlichten Fotos wurden zwei Stunden nach dem Raketenabschuss der Hamas auf den Süden Israels aufgenommen und mehr als 45 Minuten, nachdem Israel erklärt hatte, bewaffnete Männer hätten die Grenze überschritten", heißt es in der Reuters-Stellungnahme. "Reuters-Journalisten waren nicht an den im HonestReporting-Artikel genannten Orten vor Ort." Eine Stellungnahme der "New York Times" lag zunächst nicht vor.

Einige Fotos von AP sind auch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gesendet worden. Die dpa habe ihre Partneragentur AP aufgefordert, zu klären, wie diese Bilder zustande gekommen und ob diese freien Fotografen vorab über den Terrorangriff der Hamas auf Israel informiert gewesen seien, teilte ein Sprecher in Hamburg mit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa und Reuters
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