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Krieg in Nahost: Trump: Iran konnte Uran nicht in Sicherheit bringen


Newsblog zum Krieg in Nahost
Trump: Iran konnte Uran nicht in Sicherheit bringen

Von t-online
Aktualisiert am 30.06.2025 - 04:41 UhrLesedauer: 17 Min.
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US-Präsident Donald Trump: Er ist optiistisch was eine Waffenruhe in Gaza betrifft. (Quelle: Jacquelyn Martin)
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US-Präsident Trump rechnet mit einer Waffenruhe in Gaza. Bundesinnenminister Dobrindt reist nach Israel. Alle Entwicklungen im Newsblog.

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Iran: USA müssen weitere Angriffe ausschließen

Der Iran macht eine Wiederaufnahme der Gespräche mit den USA über sein Atomprogramm von einem Verzicht Washingtons auf weitere Angriffe abhängig. Die USA müssten weitere Angriffe auf den Iran ausschließen, wenn sie die diplomatischen Gespräche wieder aufnehmen wollen, sagte Irans stellvertretender Außenminister Madschid Tacht-Rawantschi dem britischen Sender BBC. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump habe über Vermittler mitgeteilt, dass sie zu Verhandlungen zurückkehren wolle, aber "keine klare Position" zur "sehr wichtigen Frage" weiterer Angriffe bezogen.

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Trump hatte beim Nato-Gipfel neue Gespräche mit dem Iran für diese Woche angekündigt, allerdings keine Details genannt. Er hatte kürzlich die extrem gesicherten iranischen Atomanlagen angreifen lassen. Auf die Frage, ob er Irans Atomanlagen erneut bombardieren lassen würde, falls es wieder Sorgen über Teherans Urananreicherung gebe, sagte Trump am Freitag: "Sicher, ohne Frage, absolut." Der Iran dürfe keine Atomwaffen haben. Die jüngsten Angriffe hätten das Atomprogramm um Jahre zurückgeworfen, bekräftigte Trump.

Der Iran werde darauf bestehen, Uran für friedliche Zwecke anreichern zu dürfen, sagte Tacht-Rawantschi der BBC und wies Vorwürfe zurück, der Iran arbeite heimlich an der Entwicklung einer Atombombe. Sein Land sei "vom Zugang zu nuklearem Material" für sein Forschungsprogramm ausgeschlossen worden. "Über das Niveau kann man reden, über die Kapazität kann man reden, aber zu sagen, dass ihr keine Anreicherung haben dürft, null Anreicherung, und wenn ihr nicht einverstanden seid, werden wir euch bombardieren – das ist das Gesetz des Dschungels", sagte der stellvertretende iranische Außenminister.

Netanjahu: Zunächst müssen wir die Geiseln befreien

Israels Angriffe im Iran haben nach Aussagen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu "weitreichende regionale Möglichkeiten" eröffnet, einschließlich der Befreiung der Geiseln im Gazastreifen. "Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien", sagte Netanjahu laut Medien beim Besuch einer Einrichtung des Inlandsgeheimdienstes. Seine Äußerung wurde laut der "Times of Israel" von heimischen Medien so interpretiert, dass Netanjahu jetzt die Rückkehr der Geiseln priorisiert – vor allem anderen wie dem Sieg über die Hamas.

"Natürlich müssen wir auch das Gaza-Problem lösen und die Hamas besiegen, aber ich glaube, dass wir beide Aufgaben bewältigen werden", wurde Netanjahu zitiert. Hintergrund seiner Äußerungen sei, dass sich Israel zunehmendem Druck seitens der USA ausgesetzt sehe, eine Einigung zur Beendigung des seit mehr als 20 Monaten andauernden Krieges zu erzielen, schrieb die "Times of Israel". US-Präsident Donald Trump hatte gesagt, er gehe davon aus, dass in dieser Woche eine Waffenruhe erreicht werden könne.

Netanjahu leitete am Sonntagabend laut israelischen Medienberichten eine Kabinettssitzung in einem Hauptquartier der Streitkräfte, um über den Krieg im Gazastreifen und die Bemühungen um einen Austausch der von der Hamas weiter festgehaltenen Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu beraten. Die Sitzung sei ohne eine Entscheidung beendet worden, weitere Gespräche seien für heute angesetzt, hieß es.

Iran droht Trump indirekt mit dem Tode

Im Iran gelten Drohungen gegen den obersten Führer Chamenei als Todsünde. Trump hatte ihm indirekt gedroht. Nun droht ein einflussreicher iranischer Kleriker seinerseits – und ebenfalls indirekt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Trump: Iran brachte vor US-Angriffen kein Uran in Sicherheit

US-Präsident Donald Trump geht nach eigener Aussage nicht davon aus, dass der Iran vor den US-Angriffen auf seine Atomanlagen angereichertes Uran in Sicherheit gebracht hat. Medienberichte über möglicherweise verlagerte Uranmengen wies der Republikaner in einem Interview des Senders Fox News zurück. "Sie haben nichts weggebracht", sagte Trump.

Die USA hätten die Angriffe nicht angekündigt, daher habe es kaum Vorbereitungszeit gegeben. "Sie wussten nicht, dass wir kommen", sagte Trump. Es sei zudem äußerst schwierig, gefährlich und wegen des Gewichts auch logistisch aufwendig, angereichertes Uran zu verlagern.

Laut dem US-Präsidenten gab es Hinweise auf Aktivitäten an einer Anlage kurz vor dem Angriff, zwar nannte er den Standort Fordo nicht ausdrücklich, sprach aber von einer "sehr tief gelegenen" Einrichtung. Vor Ort seien Fahrzeuge und Bauarbeiter gesehen worden, die versucht hätten, Eingänge zu versiegeln. "Das waren Leute, die mit Beton gearbeitet haben. Sie wollten den Eingang abdichten, wo die Bombe wahrscheinlich einschlagen würde", sagte Trump. Es sei seiner Einschätzung nach jedoch kein Uran verlagert worden. Die US-Waffe habe die Versiegelung außerdem "durchschlagen wie Butter".

US-Botschafter: Iran-Israel-Krieg eröffnet Möglichkeit für Nahost

Der Krieg zwischen Israel und dem Iran hat nach Angaben des US-Botschafters in der Türkei die Möglichkeit für einen "neuen Weg" im Nahen Osten geebnet. "Was gerade zwischen Israel und dem Iran passiert ist, ist eine Gelegenheit für uns alle zu sagen: 'Auszeit. Lasst uns einen neuen Weg schaffen'", sagte Tom Barrack der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu laut Angaben vom Sonntag.

"Der Nahe Osten ist bereit für einen neuen Dialog, die Menschen sind der gleichen alten Geschichte müde", fuhr Barrack fort. Es sei unabdingbar, jahrzehntelange Feindschaften neu zu definieren.

Israel befinde sich "im Prozess der Neudefinition" und seine Nachbarn in der Region müssten eine Einigung mit dem Land erzielen. Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa habe angedeutet, dass er Israel nicht hasse und Frieden an der Grenze wolle, sagte Barrack. "Ich denke, dass das auch mit dem Libanon passieren wird. Eine Einigung mit Israel ist nötig." Was in Syrien passiere, sei "zu einem großen Teil" der Türkei zu verdanken. Die Türkei ist ein wichtiger Unterstützer der Islamisten, die den langjährigen Machthaber Baschar al-Assad

Sonntag, 29. Juni

Dobrindt bei Netanjahu: Unterstützung für Angriffe auf Iran

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt hat sich bei einem überraschenden Besuch in Israel uneingeschränkt hinter dessen Angriffe auf die iranischen Atomanlagen gestellt. "Israel hat mit der Zerstörung des iranischen Atom- und Raketenprogramms einen bedeutenden Beitrag zur Sicherheit Israels und zur Sicherheit Europas geleistet", sagte der CSU-Politiker nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. "Die Welt ist ohne ein iranisches Atomprogramm sicherer geworden. Deswegen unterstützen wir dieses Vorgehen."

Dobrindt besuchte gemeinsam mit dem israelischen Außenminister Gideon Saar den Ort eines tödlichen iranischen Raketenangriffs auf Bat Jam, eine Vorstadt Tel Avivs. Man sehe, "dass hier ein Kampf gegen die Zivilbevölkerung geführt wird", sagte er. Der Innenminister äußerte sich überzeugt, dass der Iran eine Atombombe gegen Israel einsetzen würde, sollte er sie entwickeln. Er versicherte, Deutschland werde weiter alles tun, um Israels Existenz zu sichern. Dobrindts Besuch ist der erste eines hochrangigen ausländischen Politikers seit dem Zwölf-Tage-Krieg gegen den Iran.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
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