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Ain al-Arab in Syrien - IS-Miliz startet Großangriff auf Kurden


Schlacht um Ain al-Arab
IS-Miliz startet Großangriff auf Kurdenenklave

Von dpa, ap
Aktualisiert am 29.09.2014Lesedauer: 3 Min.
Der Screenshot eines Videos zeigt angeblich IS-Kämpfer vor den Toren der kurdischen Stadt Ain al-Arab in NordsyrienVergrößern des BildesDer Screenshot eines Videos zeigt angeblich IS-Kämpfer vor den Toren der kurdischen Stadt Ain al-Arab in Nordsyrien (Quelle: AFP-bilder)
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Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) scheint von mehreren Seiten einen Großangriff auf die kurdische Enklave Ain al-Arab in Nordsyrien begonnen zu haben. Gleichzeitig rüsten sich die Kurden für die Verteidigung und vielleicht sogar für einen Gegenschlag: Rund 1800 Peschmerga-Soldaten hätten sich in Stellung gebracht. Zudem fliegen Kampfjets des US-geführten Anti-IS-Bündnisses seit dem Wochenende auch Angriffe auf Stellungen der Dschihadisten in der Region.

Mindestens zwei Granaten seien am Abend im Westen der Stadt eingeschlagen, die bei den Kurden Kobane heißt, im Norden an die türkische Grenze grenzt und sonst von allen Seiten eingeschlossen ist. Von den Angriffen berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch von Osten her sollen die Extremisten nach Angaben von Augenzeugen angreifen.

Auf Twitter berichten Beobachter von der türkischen Grenze aus ebenfalls von "schwerem Beschuss". Eine arabische Journalistin vor Ort schrieb unter Berufung auf Anwohner, es sei das erste Mal, dass die IS-Miliz einen so großen Angriff unmittelbar auf die Stadt führe. Autos würden "reihenweise" die Stadt verlassen. Ein Korrespondent der kurdischen Nachrichtenseite "Rudaw" bestätigte Angriffe auf das Stadtzentrum.

Die Terrormiliz hat die kurdische Enklave Ain al-Arab in Nordsyrien von mehreren Seiten aus unter schweren Beschuss genommen. Mindestens elf Granaten seien am Sonntagabend vor allem im Westen der Stadt eingeschlagen, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch von Osten her feuerten die Extremisten nach Angaben von Augenzeugen mit Artillerie in die Stadt. Mindestens ein Bewohner sei dabei ums Leben gekommen.

Verstärkung für die Kurden

Zuvor hatte die syrische Beobachtungsstelle gemeldet, dass sich rund 1800 kurdische Peschmerga-Soldaten in der umkämpften Stadt in Stellung gebracht hätten. Allein seit Mittwoch seien 1500 Kämpfer aus anderen kurdischen Gebieten eingetroffen.

Die äußerst brutalen Dschihadisten des IS beherrschen im Irak und in Syrien je rund ein Drittel der Fläche. Die von ihnen eroberten Gebiete bezeichnen sie als "Kalifat". Mehrere westliche und arabische Länder fliegen Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak oder in Syrien.

Am Samstag waren erstmals britische Tornado-Flieger aus Zypern zu Aufklärungsflügen gen Irak gestartet, nachdem das britische Unterhaus am Freitagabend Luftangriffe genehmigt hatte. Die französische Luftwaffe bombardierte nach Angaben der irakischen Nachrichtenseite Al-Sumaria News am Samstag IS-Stellungen im irakischen Falludscha.

Waffen im Irak angekommen

Die Bundesregierung unterstützt die Kurden im Nordirak in ihrem Kampf gegen die sunnitischen Extremisten. In der Kurdenhauptstadt Erbil traf am Samstag der zweite Waffentransport aus Deutschland ein. Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums landete dort eine in Leipzig gestartete Antonow mit Waffen und Fahrzeugen.

Neben der Ausbildung vor Ort werden kurdische Kämpfer auch in Deutschland in die Waffensysteme eingewiesen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums begann in der Infanterieschule Hammelburg in Bayern am Wochenende die Schulung von etwa 30 Peschmerga-Soldaten im Umgang mit "Milan"-Panzerabwehrraketen. In das kurdische Autonomiegebiet hatten sich Zehntausende aus Angst vor den vorrückenden IS-Milizen geflüchtet.

Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, hat das Leid der Vertriebenen im Nordirak eine große Spendenbereitschaft ausgelöst. Alleine Caritas International habe in diesem Jahr bereits mehr als fünf Millionen Euro für die Region erhalten, schrieb das Blatt unter Berufung auf eine Umfrage bei Hilfsorganisationen.

Tote Zivilisten durch US-Angriffe?

Nach Angaben von Menschenrechtlern könnten bei den US-geführten Angriffen in Syrien auch Zivilisten getroffen worden sein. Mindestens sieben Menschen, darunter fünf Kinder, seien bei einem US-Angriff auf ein nordsyrisches Dorf am letzten Dienstag getötet worden, berichtete Human Rights Watch unter Berufung auf drei Augenzeugen.

Pentagonsprecher John Kirby hatte am Donnerstag versprochen, den Vorfall zu untersuchen. Er sehe jedoch "keine glaubwürdigen Berichte" für den Tod von Zivilisten.

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