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Iran richtet Luftbrücke zur Versorgung von Katar ein


Krise in der Golf-Region
Iran richtet Luftbrücke zur Versorgung von Katar ein

Von afp, t-online
11.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Iran richtet Luftbrücke zur Versorgung von Katar einVergrößern des BildesFlugzeuge der staatlichen Gesellschaft Iran Air versorgen das isolierte Emirat Katar mit Lebensmitteln. (Quelle: Archivbild, Morteza Nikoubazl/Reuters-bilder)
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In der diplomatischen Krise in der Golf-Region erhält das isolierte Katar Hilfe aus dem Iran. In den vergangenen Tagen wurden nach iranischen Angaben fünf Flugzeuge mit Lebensmitteln in das Emirat geschickt.

Die Maschinen brachten den Angaben zufolge 90 Tonnen frische Nahrungsmittel, hauptsächlich Gemüse, in das Emirat. Ein sechstes Flugzeug sollte am Sonntag starten.

Schiffe mit Lebensmitteln bereit zum Auslaufen

In der iranischen Hafenstadt Dajjer, die gegenüber von Katar am Persischen Golf liegt, sollen zudem bald drei Schiffe mit 350 Tonnen Lebensmitteln auslaufen, wie die Nachrichtenagentur Tasnim unter Berufung auf den Hafenchef meldete. Wenn Katar darum bitte, werde es weitere Lieferungen geben, sagte der Sprecher der Fluggesellschaft.

Wegen des Vorwurfs, die Regierung in Doha unterstütze Terrororganisationen, hatten Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate am vergangenen Montag die diplomatischen Beziehungen zu Katar abgebrochen und eine umfassende Blockade gegen das Golfemirat verhängt. Alle Bürger Katars wurden angewiesen, die vier Länder binnen zwei Wochen zu verlassen.

Bürger aus Saudi-Arabien dürfen bleiben

Katar erklärte hingegen am Sonntag, in dem Emirat lebende Staatsbürger aus den betroffenen Staaten vorerst nicht ausweisen zu wollen. Dies dürfte für die mehr als 11.000 in Katar lebenden Bürger dieser Länder eine Erleichterung darstellen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte zuvor vor schwerwiegenden Folgen einer Ausweisung für tausende Familien gewarnt.

Das Vorgehen Riads und seiner Verbündeten dürfte erhebliche politische und wirtschaftliche Konsequenzen für Katar haben, das unter anderem auf Importe aus der Region angewiesen ist. Eine Rolle bei der Blockade spielt indes wohl auch das relativ gute Verhältnis Katars zum Iran. Die beiden verfeindeten Regionalmächte Saudi-Arabien und Iran streiten um die Vorherrschaft in der Region.

Gabriel warnt vor Krieg

Bundesaußenminister Gabriel warnte angesichts des Konflikts um Katar vor einem Krieg in der Region. "Es besteht die Gefahr, dass aus dieser Auseinandersetzung ein Krieg werden könnte", sagte Gabriel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Härte des Umgangs zwischen Brudernationen und Nachbarstaaten nannte er "dramatisch".

Gabriel fand indes anerkennende Worte für US-Außenminister Rex Tillerson, der Saudi-Arabien und seine Verbündeten dazu aufgerufen hatte, die Blockade zu lockern. Tillerson habe durch eine "sehr kluge und besonnene Haltung" viel zur Beruhigung des Konflikts beigetragen, sagte Gabriel. US-Präsident Donald Trump hatte dagegen seine Unterstützung für das saudiarabische Vorgehen bekräftigt.

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Als Vermittler in der Krise bot sich am Samstag Russland an. Moskau habe die Eskalation des Konflikts mit Sorge verfolgt, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit seinem katarischen Kollegen Scheich Mohammed al-Thani. Auch der Außenminister von Kuwait, Scheich Sabah al-Chaled al-Sabah, erklärte am Sonntag, sein Land wolle die Vermittlungsbemühungen vorantreiben.

Erdogan fordert Ende der Blockade

Der türkische Präsident Erdogan forderte ein Ende der Blockade gegen Katar. Er rief Saudi-Arabien auf, seiner Führungsrolle in der Region gerecht zu werden und die Krise beizulegen. Zugleich sicherte er Doha weitere Hilfe zu.

Katar gilt durch seine Gasexporte als eines der reichsten Länder der Welt. Die Exporte wurden nach Angaben des Energieriesen Qatar Petroleum durch die Blockade bislang nicht eingeschränkt.

Katar ist Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Der Präsident des Fußballverbands Fifa, Gianni Infantino, zeigte sich am Sonntag zuversichtlich, "dass sich die Lage in der Region normalisiert". Die WM sei nicht in Gefahr.

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