Anschuldigungen aus Russland Lawrow wirft den USA vor, Syrien aufteilen zu wollen
Russlands Außenminister behauptet, die USA würden eine Aufteilung Syriens wollen. Bei einem Treffen mit seinen iranischen und türkischen Kollegen betont er: Syrien müsse ein Einheitsstaat bleiben.
Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat den USA vorgeworfen, Syrien aufzuteilen zu wollen. Statements der USA, die territoriale Integrität Syriens zu wahren seien "nur Worte, die offensichtlich Pläne verdecken zur Neuformatierung des Nahen Ostens und der Aufspaltung Syriens in mehrere Teile". Die Luftangriffe, auch mit US-Flugkörpern, hätten die Lage in Syrien verschlechtert.
Lawrow äußerte sich am Rande eines Treffens mit seinem iranischen Kollegen Mohammad Dschawad Sarif sowie dem türkischen Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu in Moskau. Russland, Iran und die Türkei bezeichnen sich als selbst Garantiemächte des sogenannten Astana-Prozesses, dieser soll die Gewalt in Syrien reduzieren. Die drei Staaten seien "aufrichtig daran interessiert, dass Syrien ein Einheitsstaat", bleibe, sagte Lawrow.
Russland verspricht mehr humanitäre Hilfe
Auch wollten die drei Staaten künftig mehr humanitäre Hilfe in Syrien leisten. Lawrow sagte: "Wir werden sicherstellen, dass diese Hilfe möglichst effektiv angeboten wird. Wir werden mit der Regierung zusammenarbeiten, mit der Opposition und natürlich auch mit den Vereinten Nationen, dem Internationalen Roten Kreuz, mit dem Syrischen Roten Halbmond sowie weiteren Organisationen." Internationale Hilfsorganisationen hatten der syrischen Regierung, die mit Russland zusammenarbeitet, zuletzt wiederholt vorgeworfen, Hilfslieferungen zu behindern.
Darüber hinaus warf Lawrow den USA erneut vor, dass der "angebliche Chemiewaffeneinsatz" in Duma eine "künstliche Grundlage" gewesen sei für die Luftangriffe der USA, Großbritanniens und Frankreichs. Diese hätten eine politische Lösung des Konflikts in weite Ferne gerückt.
Türkei kritisiert US-amerikanische Hilfe für Kurden
Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu kritisierte unterdessen die USA dafür, mit den Kurden zusammenzuarbeiten. "Heute unterstützt die USA Terrororganisationen. Das muss aufhören", sagte Çavuşoğlu. Sein Land bewertet die syrischen Kurden als Verbündete mit der PKK, die in der Türkei verboten ist. Den syrischen Kurden war es in der Vergangenheit gelungen, den Islamischen Staat aus Nord- und Ostsyrien zu verdrängen.
- AP, dpa