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Freunde sagen: Asma al-Assad verdrängt Gräueltaten ihres Mannes


Freunde berichten
Asma al-Assad verdrängt Gräueltaten ihres Mannes

Von t-online, dru

08.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Asma und Baschar al-Assad: Sie hält auch in Anbetracht der Gräueltaten des Regimes zu ihrem Mann.Vergrößern des BildesAsma und Baschar al-Assad: Sie hält auch in Anbetracht der Gräueltaten des Regimes zu ihrem Mann. (Quelle: SANA/reuters)
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Asma al-Assad, die Frau des syrischen Diktators, ist das Aushängeschild des Regimes. In den sozialen Netzwerken zelebriert sie diese Rolle und lebt in ihrer eigenen Realität.

Am Sonntag tobten im Südosten von Damaskus erneut schwere Kämpfe. Kaum zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt schlugen Bomben der syrischen Luftwaffe im dicht besiedelten Vorort Hadschar Aswad ein, griffen Kämpfer der Terrorgruppe Islamischer Staat Regierungssoldaten an.

Am selben Tag postete Asma al-Assad, die Frau des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, ein Bild auf Instagram. Es zeigt die First Lady und den Diktator umringt von strahlenden Kindern. Asma, die einen Jungen an sich drückt. Baschar, dem sich kleine Arme entgegenrecken.

Es ist das Bild einer friedlichen Nation mit glücklichen Menschen, das die 42-jährige Präsidentengattin in den sozialen Medien zeichnet. Man sieht Asma al-Assad beim Kaffeetrinken mit Bürgern, gemeinsam mit lächelnden Soldatinnen, spazierend mit ihrem Mann. Der brutale Bürgerkrieg, der seit sieben Jahren in ihrer Heimat tobt, kommt allenfalls als Randnotiz vor, wenn man Asma auf Krankenbesuch bei Kriegsversehrten sieht.

Dass die Bilder allerdings mehr als nur Propaganda sind, und auch etwas vom Seelenleben der First Lady wiedergeben, lassen Aussagen von Freunden und Weggefährten der 42-Jährigen erahnen. Sie beschreiben eine Frau, die absichtlich die Augen vor den Gräueltaten ihres Mannes verschließt.

Der in Paris lebende Fotograf Abd Rabbo hat die Präsidentengattin häufig auf Reisen begleitet. Der "Zeit" sagte er jetzt: "Sie hat sich schon kurz nach ihrer Hochzeit ihre eigene Realität zurechtgelegt." Die als Asma Akhras in London geborene Tochter einer Diplomatin und eines Herzchirurgen lernte Baschar al-Assad im Jahr 2000 in Syrien kennen. Sie stammt aus einer sunnitischen Familie. Beide wurden ein Paar, heirateten noch im gleichen Jahr.

Die Hochzeit des Diktatoren-Sohnes – Hafiz al-Assad verstarb im Juni 2000 – mit der westlich geprägten jungen Britin, weckte Hoffnungen, dass der Assad-Clan nach Jahrzehnten an der Macht die Zügel ein wenig lockern würde. Vor allem Asma wurde zum Aushängeschild. Sie zeigte sich in Jogginghose und Turnschuhen, trug Designer-Kleider und teure Schuhe. Die amerikanische "Vogue" nannte sie die "Rose der Wüste".

Damals sah die studierte Informatikerin offenbar noch Chancen auf Wandel. Rabbo erzählt, sie habe geglaubt, im Herzen der Macht etwas zum Guten verändern zu können. Jedoch: "Mit der ganzen Propaganda, die auf sie einprasselte, ist sie langsam blind geworden."

Seit 2011 der Krieg in Syrien ausbrach, spricht Asma al-Assad öffentlich von einer „Verschwörung gegen unser Land“. Der Westen bewerte Opfer unter den Regimegegnern höher als die unter Assad-Anhängern, sagte sie einmal in einem Interview. Was sie über die vielen von der Armee ihres Mannes getöteten Kinder denkt, sagte sie nicht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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