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"Tag der Verteidiger der Ukraine" | Zehntausende Nationalisten demonstrieren in Kiew


"Tag der Verteidiger der Ukraine"
Zehntausende Nationalisten demonstrieren in Kiew

Von afp, dpa
15.10.2018Lesedauer: 2 Min.
Teilnehmer der Demonstration gehen mit Masken und Fahnen durch die ukrainische Hauptstadt: Die Demonstranten haben an die Gründung der Ukrainischen Aufstandsarmee vor 76 Jahren erinnert.Vergrößern des BildesTeilnehmer der Demonstration gehen mit Masken und Fahnen durch die ukrainische Hauptstadt: Die Demonstranten haben an die Gründung der Ukrainischen Aufstandsarmee vor 76 Jahren erinnert. (Quelle: Efrem Lukatsky/AP/dpa-bilder)
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Nationalisten und Rechtsradikale haben an die Gründung der Ukrainischen Aufstandsarmee vor 76 Jahren erinnert. Sie zogen begleitet von einem großen Polizeiaufgebot durch Kiew. Auch Anhänger der NDP-Jugend "Junge Nationalisten" waren dabei.

In Kiew haben am Sonntag zehntausende Nationalisten demonstriert. Die Demonstranten versammelten sich anlässlich des sogenannten Tags des Verteidigers des Vaterlandes im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt und skandierten "Ruhm der Ukraine!". Außer den blau-gelben Nationalflaggen der Ukraine schwenkten sie auch die rot-schwarzen Fahnen der nationalistischen Bewegung. Außerdem entzündeten die Demonstranten Leuchtraketen und Rauchbomben. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Die Kundgebung findet seit 2014 zum "Tag der Verteidiger der Ukraine" statt - seit 2015 ein Feiertag in dem Land. Die Behörden setzten nach eigenen Angaben in diesem Jahr 6000 Polizisten ein. Sie sprachen bis zum frühen Abend von einem insgesamt friedlichen Verlauf.

Vor Beginn der Demonstration hatten mehrere Menschen versucht, ein Denkmal aus Sowjetzeiten zu zerstören. Es gab russischen Medienberichten zufolge eine Schlägerei mit den Sicherheitskräften.

Die Ukrainischen Aufstandsarmee wurde in der Westukraine während der deutschen Besatzung gegründet. Ihre Kämpfer nahmen 1943 ethnische Säuberungen im Gebiet Wolhynien vor. Dabei wurden Zehntausende Polen getötet. Nach Kriegsende kämpften sie bis Anfang der 1950er vor allem in der heutigen Westukraine gegen sowjetische und polnische Sicherheitskräfte.

Orthodoxe warnen vor Besetzungen von Kirchen

Die Demonstration fand vor dem Hintergrund der jüngst anerkannten Loslösung der ukrainisch-orthodoxen Kirche von Moskau statt. Das in Istanbul ansässige Ökumenische Patriarchat hatte diesem Schritt am Donnerstag offiziell zugestimmt. Die historische Entscheidung ermöglicht es den Orthodoxen in der Ukraine erstmals seit 332 Jahren, sich der Aufsicht der russisch-orthodoxen Kirche zu entziehen. Im Vorfeld hatten Vertreter der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche, die sich mit Moskau verbunden fühlen, die Befürchtung geäußert, dass aus den Demonstrationen heraus Kirchen und Klöster besetzt würden.

In der Ukraine hatte sich nach der staatlichen Unabhängigkeit 1992 ein Teil der Moskau zugehörigen orthodoxen Kirche abgespalten, doch wurde dies bisher nicht von der Kirchenführung anerkannt. Nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Moskau 2014 verschärfte sich der Streit, die ukrainisch-orthodoxe Kirche beantragte auch offiziell ihre Unabhängigkeit. Die russische Regierung reagierte erbost auf die offizielle Loslösung der ukrainisch-orthodoxen Kirche und sprach von einer "Provokation".

Verwendete Quellen
  • afp
  • dpa
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