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Mali: Bundesregierung will mehr Soldaten nach Mali schicken


EU-Ausbildungsmission
Bundesregierung will mehr Soldaten nach Mali schicken

Von dpa
Aktualisiert am 06.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Soldaten der malischen Streitkräfte im Ausbildungszentrum der EU-Ausbildungsmission (Archivbild): Das Bundeskabinett plant, den Einsatz im westafrikanischen Land Mali deutlich auszuweiten.Vergrößern des BildesSoldaten der malischen Streitkräfte im Ausbildungszentrum der EU-Ausbildungsmission (Archivbild): Das Bundeskabinett plant, den Einsatz im westafrikanischen Land Mali deutlich auszuweiten. (Quelle: Arne Immanuel Bänsch/dpa-bilder)
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Die Bundesregierung plant, den Bundeswehreinsatz im westafrikanischen Mali deutlich auszuweiten. Experten warnen schon länger: Die Lage im Land könnte sich bedrohlich zuspitzen.

Die Bundesregierung will den Einsatz zur Stabilisierung im westafrikanischen Mali und die Hilfen im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen deutlich ausweiten. Mit einem entsprechenden Vorschlag des Auswärtigen Amtes und des Verteidigungsministeriums will sich das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin befassen. Dabei soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur der deutsche Beitrag für die EU-Ausbildungsmission EUTM deutlich anwachsen und erweitert werden. Der "Spiegel" berichtete, die Zahl der Soldaten dafür solle von derzeit bis zu 350 auf 450 Männer und Frauen erhöht werden.

"Sicherheit in Mali und in Niger sind im Interesse Deutschlands und Europas"

"Die Sahelzone ist eine Schlüsselregion für Europas Sicherheit, eine Drehscheibe für Terrorismus, illegale Migration und organisierte Kriminalität", sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld der Sitzung. "Menschenhändler und Terrororganisationen profitieren von schwachen staatlichen Strukturen und weiten, unkontrollierten Gebieten. Stabilität und Sicherheit in Mali und in Niger, im Zentrum der Sahel-Region, sind im Interesse Deutschlands und Europas."

Deutsche Strategie sei es, gemeinsam mit den europäischen und internationalen Partnern mitzuhelfen, einen Bereich zu schaffen, "in dem Sicherheit möglichst so verlässlich garantiert ist, dass die Menschen vor Ort die zivile Entwicklung ihres Landes vorantreiben können – von der Landwirtschaft bis zur beruflichen Bildung", sagte die CDU-Chefin weiter. Voraussetzung sei, dass die europäischen und internationalen Partner bereit seien, sich langfristig zu engagieren.

Aufbau eines Ausbildungszentrums in Zentralmali geplant

Kramp-Karrenbauer verwies auf schwere Lasten, die Partner Deutschlands, "allen voran Frankreich", in der Sahel-Zone für die gemeinsame Sicherheit schulterten. Deutschland hatte eine Beteiligung an einem von Frankreich angeführten Anti-Terror-Einsatz, bei dem Soldaten selbst und aktiv in den Kampf gegen islamistische Terroristen eintreten, mehrfach abgelehnt.

Deutschland plant nun aber einen robusteren EUTM-Einsatz, bei dem einheimische Streitkräfte in der Sahelregion militärisch ausgebildet werden. Geplant ist auch der Aufbau und Betrieb eines Ausbildungszentrums in Zentralmali, eine Erhöhung der Anzahl an Beratern und die Weiterentwicklung der Mission "Gazelle", bei der deutsche Kampfschwimmer in Niger örtliche Spezialkräfte ausbilden.

Experten bescheinigen Sahelregion düstere Aussichten

Auf den Tisch der Ministerrunde soll auch die Verlängerung des Mandats für die deutsche Beteiligung an der UN-Truppe Minusma kommen – praktisch ohne inhaltliche Veränderungen. Die Personalobergrenze für deutsche UN-Soldaten wird nach dem Stand letzter Planungen unverändert bei 1.100 belassen.

Experten hatten zuletzt einen düsteren Ausblick für die Sahelregion gegeben. So verschlechtere sich die Sicherheitslage immer weiter wegen grenzüberschreitend agierender terroristischer Gruppierungen in Mali und in den angrenzenden Staaten Burkina Faso und Niger. Staatliche Institutionen und das Militär seien auf dem Rückzug, was die Entwicklungsziele bedrohe. Mit der Corona-Pandemie drohten eine weitere Verschlechterung der Lage sowie Hungersnöte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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