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Russland: Alexej Nawalnys Zustand verschlechtert sich weiter


Kreml-Kritiker im Straflager
Nawalnys Zustand verschlechtert sich weiter

Von afp
Aktualisiert am 08.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Russland: Aufnahmen vor dem Straflager, in dem der erkrankte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny inhaftiert ist, zeigen Festnahmen mehrerer Unterstützer – darunter auch Nawalnys Ärztin. (Quelle: Glomex)
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Der inhaftierte russische Oppositionelle klagt im Hungerstreik nun auch über Taubheit in den Händen. Er sehe schlecht aus, teilt seine Anwältin mit. Sein Bruder hat unterdessen im Hausarrest mit einer Berufungsklage Erfolg.

Der Gesundheitszustand des inhaftierten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat sich nach Angaben seiner Anwälte weiter verschlechtert. Der Oppositionelle klagte demnach über Taubheit in den Händen. "Er sieht schlecht aus, er fühlt sich nicht gut", sagte seine Anwältin Olga Michailowa am Mittwoch. Die US-Regierung zeigte sich am Mittwoch "beunruhigt" angesichts der Berichte über Nawalnys Zustand.

Nawalny, der sich seit einer Woche aus Protest gegen seine Haftbedingungen in einem Hungerstreik befindet, wiege derzeit etwa 80 Kilogramm, erklärte seine Anwältin. Bei seiner Ankunft in der Strafkolonie habe der 189 Zentimeter große Kreml-Kritiker noch 93 Kilogramm gewogen.

Mitglieder aus Nawalnys Anwaltsteam, die ihn am Mittwoch in der Strafkolonie Pokrow rund hundert Kilometer östlich von Moskau besuchten, sagten, er verweigere weiterhin die Nahrungsaufnahme. Nach Angaben von Nawalnys Anwalt Wadim Kobsew verliert der 44-Jährige etwa ein Kilogramm pro Tag.

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Moskauer Gericht lässt Nawalnys Bruder überraschend frei

Unterdessen hat ein Gericht in Moskau überraschend Nawalnys Bruder wieder auf freien Fuß gesetzt. Oleg Nawalny, die prominente Juristin Ljubow Sobol und zwei weitere Mitarbeiter des Oppositionellen hatten vor der Berufungsinstanz am Mittwochabend Erfolg, wie ein Anwalt aus dem Saal des Stadtgerichts mitteilte. Ursprünglich hätten sie nach Straßenprotesten am 23. Januar wegen eines angeblichen Verstoßes gegen Hygieneauflagen in der Corona-Pandemie noch bis Ende Juni im Arrest sitzen müssen.

Die Strafen waren als völlig überzogen kritisiert worden. Umstritten war das Vorgehen der Justiz auch deshalb, weil etwa Kremlchef Wladimir Putin nie eine Maske trägt, wenn er mit Menschen zusammentrifft.

Nalwalny: Kein Zugang zu Arzt

Das Weiße Haus äußerte sich am Mittwoch "besorgt" über den verschlechterten Zustand des Oppositionellen. Washington betrachte die Inhaftierung Nawalnys als "politisch motiviert und als eine große Ungerechtigkeit", sagte die Sprecherin von Präsident Joe Biden, Jen Psaki.

Nach dem Besuch seiner Anwälte erklärte Nawalny auf der Online-Plattform Instagram, dass die Gefängnisbeamten Süßigkeiten in seine Taschen steckten und Hähnchen in seiner Nähe brieten, um sich über ihn lustig zu machen. Ihm werde weiterhin der Zugang zu einem Arzt verwehrt.

Nawalny leidet nach eigenen Angaben bereits seit Tagen unter Schmerzen, starkem Husten und Fieber. Laut seiner Anwältin Michailowa hat das Gefängnis nur einen Pfleger und keinen Arzt.

Große Sorge um den Oppositionskritiker

Seine Anhänger befürchten, dass ihm nach der Vergiftung im August 2020 weiteres Leid zugefügt wird und fordern seine Verlegung in ein Krankenhaus. Nawalny beschuldigt die Gefängnisverwaltung, ihm die medizinische Versorgung zu verweigern und ihn mit Schlafentzug zu "foltern". Nach Angaben Kreml-naher Medien war er am Montag infolge seines verschlechterten Gesundheitszustandes auf eine Krankenstation verlegt worden. Pokrow gilt als eines der härtesten Straflager Russlands.

Nawalny, der als der größte innenpolitische Widersacher von Russlands Präsident Wladimir Putins gilt, war im August in Russland Opfer eines Giftanschlags geworden, für den er den russischen Geheimdienst und den Kreml verantwortlich macht. Er wurde nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt.

Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Moskau im Januar wurde Nawalny dann festgenommen. Im Februar wurde er in einem international kritisierten Verfahren wegen angeblicher Verstöße gegen seine Bewährungsauflagen zu mehr als zweieinhalb Jahren Haft in einem Straflager verurteilt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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