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Hackerangriff auf Ministerien: Ukraine macht Russland verantwortlich


Angriff auf mehrere Ministerien
Ukraine macht Russland für Hackerangriff verantwortlich

Von dpa, afp
Aktualisiert am 14.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Die Regierung der Ukraine macht Russland für einen Hackerangriff auf mehrere Ministerien verantwortlich. (Symbolfoto)Vergrößern des BildesDie Regierung der Ukraine macht Russland für einen Hackerangriff auf mehrere Ministerien verantwortlich. (Symbolfoto) (Quelle: Silas Stein/imago-images-bilder)
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Ein Hackerangriff auf gleich mehrere Ministerien hat die Ukraine erschüttert. Die Regierung macht nun Russland dafür verantwortlich. Die EU beraumte eine Dringlichkeitssitzung an – auch die Nato reagiert.

Die Ukraine hat Russland für einen massiven Hackerangriff auf Internetseiten der Regierung verantwortlich gemacht. "Ersten Daten zufolge" seien die Angriffe aus Russland erfolgt, teilte das Ministerium für Kultur und Informationspolitik am Freitag in der Hauptstadt Kiew mit. So habe es in russischen Medien schon erste Hinweise auf die Attacken gegeben, noch bevor sie in der Ukraine aufgegriffen worden seien.

Die Experten des Ministeriums mutmaßten, dass die Angriffe mit einer "kürzlichen Niederlage Russlands bei den Gesprächen zur zukünftigen Zusammenarbeit der Ukraine mit der Nato" im Zusammenhang stünden.

"Habt Angst und rechnet mit dem Schlimmsten"

Zuvor hatten mehrere Ministerien einen Cyber-Angriff auf ihre Homepages beklagt. Betroffen waren unter anderem die offizielle Seite der Regierung sowie die Homepages des Außenministeriums, Energieministeriums und Zivilschutzministeriums. Die Attacke sei breitgefächert gewesen, hieß es.

Am frühen Morgen waren auf der Homepage des Außenministeriums vorübergehend die drohenden Worte "Ukrainer! All eure persönlichen Daten wurden gelöscht und können nicht wieder hergestellt werden. Alle Informationen über euch sind veröffentlicht, habt Angst und rechnet mit dem Schlimmsten" in ukrainischer, russischer und polnischer Sprache zu lesen. Eine auf Cyberangriffe spezialisierte Einheit nahm Ermittlungen auf. Die EU und Berlin sicherten der Ukraine ihre Hilfe zu.

EU beraumt Dringlichkeitssitzung an

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell und die Bundesregierung verurteilten die Cyberattacke scharf. Borrell sagte beim EU-Außenministertreffen im französischen Brest, die EU werde alle Mittel mobilisieren, um Kiew zu unterstützen. Unter anderem sei eine Dringlichkeitssitzung des Politischen und Sicherheitskomitees der EU anberaumt worden. Dabei gehe es auch um technische Hilfestellung für die Ukraine.

Ob Russland hinter dem Angriff stecke, sei noch unklar, sagte Borrell: "Wir haben keine Beweise, aber es ist denkbar." Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg nannte den Cyberangriff "wahnsinnig besorgniserregend". Er verwies in Brest darauf, dass eine Cyberattacke der Vorbote für militärische Aktivitäten sein könnte. Am Donnerstag hatte Borrell eine EU-Initiative zur Ausbildung von Führungskräften der ukrainischen Armee zur Abwehr von Cyberangriffen angekündigt.

EU und Nato sichern Unterstützung zu

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes machte in Berlin auch die deutsche Bereitschaft zur Hilfe für die Ukraine deutlich. Es werde geprüft, wie eine solche Unterstützung aussehen könnte. Es seien "viele zentrale Regierungsstellen" in Kiew betroffen.

Auch die Nato solidarisierte sich mit der Ukraine: "In den kommenden Tagen werden die Nato und die Ukraine ein Abkommen über eine verstärkte Cyber-Zusammenarbeit unterzeichnen, das auch den ukrainischen Zugang zur Nato-Plattform für den Austausch von Malware-Informationen vorsieht", teilte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Freitag mit. Das Bündnis arbeite bereits seit Jahren eng mit der Ukraine zusammen, um die Cyberabwehr des Landes zu stärken.

Offizielle Angaben: Keine persönlichen Daten gestohlen

Nach Angaben der ukrainischen Geheimdienste wurden bei der Cyberattacke keine persönlichen Daten gestohlen. "Auf den Startseiten der betroffenen Websites wurden provozierende Botschaften veröffentlicht, aber der Inhalt dieser Seiten wurde nicht geändert und es gab nach bisherigen Informationen keinen Diebstahl persönlicher Daten", erklärte der ukrainische Geheimdienst SBU. Ein Großteil der betroffenen Seiten sei wieder zugänglich und die verbliebenen seien "ebenfalls sehr bald wieder aufrufbar".

Der Cyberangriff erfolgte vor dem Hintergrund der verschärften Spannungen zwischen Russland und dem Westen im Ukraine-Konflikt. Angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zur Ukraine fürchtet der Westen, Moskau könnte das Nachbarland angreifen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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