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Trump unterstützt Jordan als McCarthy-Nachfolger: Wer ist der "Hitzkopf"?


Als McCarthys Nachfolger
Trump will diesen "konservativen Hitzkopf"

Von t-online, dpa, reuters, mam

Aktualisiert am 06.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Jim Jordan, Republikaner (Archivbild): Trump unterstützt ihn.Vergrößern des BildesJim Jordan, Republikaner (Archivbild): Trump unterstützt ihn. (Quelle: EVELYN HOCKSTEIN/reuters)
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Donald Trump hat Jim Jordan seine "uneingeschränkte Unterstützung" ausgesprochen. Er will neuer Sprecher des US-Repräsentantenhauses werden.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump will offenbar den republikanischen Kongressabgeordneten Jim Jordan als nächsten Sprecher des US-Repräsentantenhauses unterstützen. "Jim Jordan wird ein großartiger Vorsitzender des Repräsentantenhauses sein und hat meine vollständige und uneingeschränkte Unterstützung", schrieb Trump am Freitag auf seiner sozialen Onlineplattform "Truth Social".

Zuvor schon hatte sich der republikanische US-Abgeordnete Troy Nehls dazu geäußert: "Ich hatte gerade ein großartiges Gespräch mit Präsident Trump über das Rennen um den Posten als Sprecher. Er unterstützt Jim Jordan und ich glaube, der Kongress sollte auf den Anführer unserer Partei hören", schrieb Nehls am Donnerstagabend auf X, vormals Twitter. Jordan bezeichnete Trump entgegen der Tatsache, dass dieser nicht mehr in diesem Amt ist, als Präsidenten.

Bereits am Mittwoch hatte Jordan seinen Hut für den Posten in den Ring geworfen. Der Konservative ist ein lautstarker Kritiker von Präsident Joe Biden. In Washington wird der 59-Jährige auch als "konservativer Hitzkopf" bezeichnet. Doch wer ist der Mann?

"Konservativer Hitzkopf"

Jordan gilt als uneingeschränkter Trump-Getreuer. Der 59-Jährige gehört zum rechten Rand der Fraktion und weigerte sich trotz Vorladung, mit dem Ausschuss zur Kapitol-Attacke vom 6. Januar 2021 zusammenzuarbeiten. Jordan leitet den Justizausschuss, der sich mit Impeachment-Ermittlungen gegen US-Präsidenten Joe Biden beschäftigt. Zudem ist er Vorsitzender des Rechtsausschusses.

Seine Position ist dieselbe, die auch Trump vertritt: Weil die Demokraten Trump nicht politisch loswerden können, versuchen sie ihn mittels Gerichtsprozessen zum Schweigen zu bringen, so die Behauptung. Auch vertritt er Trumps Verschwörungstheorie von einer geklauten Wahl bei der vergangenen US-Präsidentschaftswahl. Lesen Sie hier mehr zu den Prozessen, denen sich Trump derzeit stellen muss.

Jordan hat zudem bereits deutlich gemacht, sich gegen ein neues Hilfspaket für die von Russland angegriffene Ukraine stellen zu wollen, sollte er gewählt werden. Auch damit ist er auf der Linie Trumps und seiner Partei. Diese hatte bei Haushaltsbeschlüssen im US-Repräsentantenhaus zuletzt einen Beschluss erwirkt, der keine Hilfen mehr für die von Russland attackierte Ukraine enthält. Mehr dazu lesen Sie hier.

Auch unter Republikanern hat Jordan einen gewissen Ruf. So nannte ihn der frühere Abgeordnete Jon Boehner einen "gesetzgeberischen Terroristen". Jordan hatte als Co-Gründer der konservativen Vereinigung House Freedom Caucus im Jahr 2015 dafür gesorgt, dass Boehner seinen Sprecherposten verlor.

Trump bot zuvor an, "kurzfristig" zu übernehmen

Bevor Jordan nun seine eigene Kandidatur für den Sprecherposten des US-Repräsentantenhauses öffentlich machte, hatte sich Trump selbst ins Spiel gebracht. Er sei von Vertretern der Partei gebeten worden, "für eine kurze Zeit" zu übernehmen, sollte es keine Lösung geben, zitierte der Sender Fox News den Republikaner am Donnerstag. Er würde dies tun, wenn es "notwendig" sei. Auf "Truth Social" äußerte er sich zuvor ähnlich und schrieb, dass er nach der Präsidentenwahl 2024 wieder ins Weiße Haus einziehen wolle. Aber er werde "alles tun, was notwendig" sei, um bei dem Auswahlprozess "kurzfristig" zu helfen.

Zuvor hatten US-Medien berichtet, dass Trump darüber nachdenke, kommende Woche das Kapitol zu besuchen. Ziel sei es, die Partei während der Suche nach einem geeigneten Kandidaten zu "vereinen". Ein Besuch Trumps hätte eine große symbolische Bedeutung. Trumps Anhänger hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam das Kapitol erstürmt. Der Republikaner hatte seine Anhänger zuvor bei einer Rede mit der Falschbehauptung aufgewiegelt, er sei durch massiven Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden. Als Folge der Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land.

Nachfolge für abgesetzten McCarthy gesucht

Nach der historischen Absetzung des Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, Anfang der Woche suchen die Republikaner einen Nachfolger für den Posten. Sie haben eine knappe Mehrheit in der Parlamentskammer. Frühestens Mitte kommender Woche könnte es eine Wahl geben.

Bei der Abstimmung für den Chefposten können die Abgeordneten auch Personen nominieren, die gar nicht Mitglieder des Kongresses sind, so wie also Trump. Wegen der knappen Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus müssen sich allerdings alle Flügel der zersplitterten Partei hinter einem Kandidaten versammeln. Dass gemäßigtere Abgeordnete für den 77-Jährigen stimmen und so eventuell eine Wiederwahl in einem knapp gewonnenen Wahlkreis riskieren, ist eher unwahrscheinlich.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
  • tagesschau.de: "Trumps Mann für den Gegenangriff"
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