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So soll Joe Biden über Donald Trump im kleinen Kreis lästern


Ex-Präsident unter Druck
So soll Biden über Trump im kleinen Kreis lästern

Von t-online, wan

Aktualisiert am 02.02.2024Lesedauer: 4 Min.
Donald Trump hat auch die Vorwahl in New Hampshire gewonnen.Vergrößern des BildesDonald Trump hat auch die Vorwahl in New Hampshire gewonnen. (Quelle: Matt Rourke/AP)
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Joe Biden hält nicht viel von Donald Trump. Jetzt soll er sich besonders deutlich über den Republikaner geäußert haben

Der Wahlkampf in den USA wird härter, vor und hinter den Kulissen. Donald Trump wird nicht müde, sich über Amtsinhaber Joe Biden lustig zu machen, mokierte sich unlängst über dessen angebliches Stottern – was sich im Nachhinein als falsch erwies.

Doch der sonst eher zurückhaltende Joe Biden wird ebenfalls schärfer in seiner Rhetorik, bei öffentlichen Anlässen und wohl besonders im kleinen Kreis. So veröffentlichte Biden vor wenigen Tagen ein Video, in dem er sich über fehlerhafte Aussagen Trumps lustig machte. Dieser hatte unter anderem seine Widersacherin Nikki Haley mit der Demokratin Nancy Pelosi verwechselt.

Video | Biden schießt scharf gegen Trump: "Einziger Verlierer, den ich sehe"
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Quelle: t-online

Wenn Biden mit seinen engsten Beratern zusammen ist, nimmt er wohl kein Blatt vor den Mund, wie jetzt das US-Magazin "Politico" berichtet. Demnach habe Biden seinen Vorgänger im Amt als "sick fuck" (auf Deutsch etwa "kranker Arsch") bezeichnet. Der Ausdruck soll öfter gefallen sein, berichtet das Magazin und beruft sich auf Personen, die dies selbst gehört haben wollen. Das Weiße Haus wollte dazu keine Stellung nehmen.

Bei einer Kundgebung in Valley Forge Anfang Januar verwendete Biden zumindest einen Teil des Ausdrucks. Er kritisierte Trump erneut wegen seiner Angriffe auf die Demokratin Nancy Pelosi, in deren Haus eingebrochen wurde und deren Mann dabei verletzt wurde.

"Auf seiner Kundgebung scherzt er (Donald Trump, die Red.) über einen Eindringling, der von der großen Trump-Lüge aufgepeitscht wird und Paul Pelosi mit einem Hammer den Schädel einschlägt", sagte Biden. "Und er findet das lustig", so der Präsident weiter. "Er hat darüber gelacht. Was ein kranker..."

Dann setzte Applaus ein. Biden hatte zuvor deutlich die Zähne zusammengebissen, die Fäuste geballt und gesagt: "Manchmal bin ich froh, dass das Irische in mir nicht gesehen werden kann" und spielte damit auf das besondere Temperament an, das Iren zugesprochen wird.

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Einmal soll der US-Präsident den Republikaner Trump intern auch "verdammtes Arschloch" genannt haben.

Dass Trump unlängst gefallene Soldaten als Trottel und Idioten bezeichnete, brachte Biden ebenfalls auf. "Sehen Sie, ich nenne sie Patrioten und Helden. Der einzige Verlierer, den ich sehe, ist Donald Trump". Bidens Sohn Beau starb einen einem Hirntumor, von dem Biden glaubt, er sei die Folge eines Irak-Einsatzes. Dabei sei sein Sohn gefährlichen Gasen ausgesetzt worden.

Nach einer Umfrage des amerikanischen PEW-Instituts kommen Aggression und Kraftausdrücke der Kandidaten bei den Wählern eher nicht gut an. Sieben von zehn Amerikanern sind der Meinung, dass Personen, die in Amt und Würden sind, eine hitzige oder aggressive Sprache vermeiden sollten. Im Gegensatz dazu sind 29 Prozent der Meinung, dass man auch mal austeilen dürfe. Anhänger der Demokraten (83 Prozent) wollen dabei weniger harsche Worte hören als die der Republikaner (56 Prozent).

Trump nimmt weniger Spenden ein, Biden führt

Donald Trump muss sich aber nicht nur mit den schärfer werden Angriffen des amtierenden Präsidenten und seiner parteiinternen Kontrahentin Nikki Halley auseinandersetzen, die partout nicht aufgeben will. Nach US-Medienberichten muss er erhebliche Summen ausgeben, um seine Gerichtsprozesse zu bezahlen. Gleichzeitig sollen weniger Spenden als zuvor eingesammelt worden sein.

Im vergangenen Quartal seien 19 Millionen US-Dollar eingegangen – 20 Prozent weniger als im Quartal zuvor, berichtet das US-Magazin "Newsweek". Am Jahresende habe das Trump-Wahlkampfteam noch 33 Millionen US-Dollar in der Kasse gehabt, zeigen öffentlich zugängliche Berichte.

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Der radikale Republikaner braucht aber dringend finanzielle Unterstützung. Denn es müssen nicht nur seine Wahlkampfveranstaltungen und Fernsehspots bezahlt werden, die im Laufe des Jahres zunehmen werden. Die gegen ihn laufenden Prozesse nagen offenbar ebenfalls an der Wahlkampfkasse. Nach einem Bericht des "Wallstreet Journal" hätten seine Spender im vergangenen Jahr 48 Millionen Dollar nur für Prozesskosten ausgegeben.

Trump war erst vergangene Woche zu einer Strafzahlung von 80 Millionen US-Dollar an die Autorin E. Jean Caroll verurteilt worden. Er will gegen das Urteil in Berufung gehen – das dürfte erneut Geld kosten.

In einem weiteren Prozess gegen ihn und die Trump Organisation soll das Urteil kurz bevorstehen – in diesem Verfahren könnte sogar eine dreistellige Millionensumme als Strafe verhängt werden. Andere Ermittlungen wegen Aufruhr und Verstoßes gegen Geheimhaltungsregeln werden derzeit noch bearbeitet.

Joe Biden liegt bei Umfragen und Spenden vorn

Immer wenn neue Anklagen gegen ihn kamen, nutzte Trump diese für Aufrufe zu Spenden. Nach US-Recht dürfen Wahlkampfspenden nur für politische Zwecke der Kandidaten verwendet werden – es ist unklar, ob damit auch rechtliche Auseinandersetzungen eingeschlossen sind. Trumps persönliches Vermögen soll nach jüngsten Schätzungen drei Milliarden Dollar betragen, ein großer Teil davon sind Immobilien.

Bei Joe Biden sieht es finanziell hingegen weitaus besser aus. Sein Team berichtete Anfang Januar, dass man 117 Millionen in der Wahlkampfkasse habe. Bidens Wiederwahlkampagne und die Parteiorganisation der Demokraten haben in den letzten drei Monaten des Jahres 2023 offenbar mehr als 97 Millionen Dollar eingenommen.

Bei jüngsten Umfragen liegt Biden jetzt knapp vor Trump; vor allem Frauen sprechen sich zunehmend für den Amtsinhaber aus. Das hohe Spendenaufkommen und die besser werdenden Umfragen könnten Gründe für Biden sein, Trump öffentlich schärfer anzugehen und ihn in die Ecke zu drängen.

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