t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomePolitikAuslandUSA

US-Geheimdienst sieht Russland weiter als Hacker an


Konflikt mit Trump
US-Geheimdienst sieht Russland weiter als Hacker an

Von ap, t-online
06.01.2017Lesedauer: 2 Min.
Der nationale US-Geheimdienstdirektor James Clapper.Vergrößern des BildesDer nationale US-Geheimdienstdirektor James Clapper. (Quelle: Reuters-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Seit Wochen steht die US-Politik unter Schock: Russland soll über Hackerangriffe im Wahlkampf mitgemischt und damit die Präsidentenwahl beeinflusst haben. Nun bekräftigt der Geheimdienstkoordinator die Einschätzung ausdrücklich - und begibt sich damit auf Konfrontationskurs mit dem künftigen Präsidenten Donald Trump.

Der nationale US-Geheimdienstdirektor James Clapper bezeichnete Russland erneut als Urheber für die Hackerangriffe. Moskau stelle eine "existenzielle Bedrohung" für die amerikanische Nation dar, warnte er bei einer Anhörung vor einem Senatsgremium in Washington. Konkrete Beweise für seine Vorwürfe gegen Russland nannte er nicht.

Die Behörden hatten zuvor eine Liste von 876 verdächtigen Internet-Adressen (IP-Adressen) veröffentlicht, die den russischen Hackern zuzuordnen seien. Die Aussagekraft ist jedoch gering. Die Nachrichtenseite "The Intercept" wies nach, dass rund 42 Prozent dieser IP-Adressen, zum Tor-Netzwerk gehören.

Dieses ermöglicht anonymes Surfen im Internet, indem es die IP-Adresse des Nutzers verschleiert. Dass nun Tor-IP-Adressen den russischen Hackern zugeordnet würden, bedeute deshalb lediglich, dass diese das Netzwerk genutzt hätten - aus verständlichen Gründen. Ein harter Beweis sei dies aber nicht, da auch Nicht-Hacker über Tor im Internet unterwegs seien, so "The Intercept".

Auswirkungen auf die Wahl unklar

Auf die Frage, ob Moskau zugunsten des designierten Präsidenten in den Wahlkampf eingegriffen habe, reagierte Clapper derweil mit Zurückhaltung. Auch die Auswirkungen auf die Wahl selbst könne man nicht einschätzen. So hätten russische Cyberattacken "nichts an den Stimmenauszählungen geändert", ergänzte er.

Clappers Aussagen zu den russischen Hackern sind grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Vor einigen Jahren hatte er unter Eid die Unwahrheit über das Ausmaß der elektronischen Massenüberwachung in den USA gesagt. Seine Amtszeit endet zusammen mit der von US-Präsident Barack Obama in wenigen Tagen.

Trump hat Zweifel an der Version der US-Geheimdienste gesät und auch deren Arbeit infrage gestellt. Für Freitag ist ein Treffen zwischen ihm und führenden Geheimdienstlern geplant, die einen vertraulichen Report mit Beweisen zu den Vorwürfen vorlegen wollen. Für kommende Woche kündigte Clapper eine öffentliche, gestraffte Version des Untersuchungsberichts an.

Ex-Botschafter Coats könnte Clapper nachfolgen

Am Donnerstag sickerte durch, wer als Nachfolger für Clapper im Gespräch ist. Der Ex-Botschafter in Deutschland, Daniel Coats, solle künftig Direktor der amerikanischen Geheimdienste werden, sagte eine mit der Personalie vertraute Gewährsperson der Nachrichtenagentur AP.

Coats ist ein Konservativer, der insgesamt 16 Jahre lang für den US-Staat Indiana im Senat saß. Vergangenes Jahr hatte er seinen Abgang von der politischen Bühne verkündet und sich nicht noch einmal zur Wiederwahl gestellt. Botschafter in Berlin war er in den Jahren 2001 bis 2005. In diese Zeit fielen unter anderem die Terroranschläge vom 11. September 2001.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website