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Mike Pompeo: Kritische Frage zur Ukraine – US-Außenminister rastet aus


"Grundregeln des Anstands verletzt"
Kritische Frage zur Ukraine – US-Außenminister rastet aus

Von dpa, afp
25.01.2020Lesedauer: 2 Min.
US-Außenminister Mike Pompeo: "Es lohnt sich zu sagen, dass Bangladesch nicht die Ukraine ist".Vergrößern des BildesUS-Außenminister Mike Pompeo: "Es lohnt sich zu sagen, dass Bangladesch nicht die Ukraine ist". (Quelle: imago-images-bilder)
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In der Ukraine-Affäre des US-Präsidenten steht auch Außenminister Pompeo mächtig unter Druck. Seine Reaktion auf die kritische Frage einer Reporterin spricht für sich.

US-Außenminister Mike Pompeo hat eine Radiojournalistin öffentlich scharf gerügt und damit Irritationen ausgelöst. In einer ungewöhnlichen offiziellen Stellungnahme bezichtigte Pompeo die Reporterin des Radiosenders NPR, Mary Louise Kelly, am Samstag der Lüge und warf ihr beschämendes Verhalten vor, nachdem diese zuvor über einen Wutausbruch Pompeos berichtet hatte.

Ausgangspunkt für die Kontroverse war ein Interview, das Kelly mit Pompeo geführt hatte. Dabei ging es zunächst um den Iran. Als Kelly das Thema auf die Ukraine-Affäre lenkte, wurde Pompeo schmallippig und versuchte mehrfach, auszuweichen und das Thema abzuwürgen.

Kampagne gegen US-Diplomatin – welche Rolle spielte Pompeo?

Er steht in der Affäre in der Kritik wegen der vorzeitigen Abberufung der früheren US-Botschafterin in der Ukraine, Marie Yovanovitch, im vergangenen Jahr. Yovanovitch beklagt, sie sei Opfer einer Rufmordkampagne geworden, die der Anwalt des US-Präsidenten Donald Trump, Rudy Giuliani, vorangetrieben habe. Pompeo wird vorgeworfen, er habe sich nicht hinter die Diplomatin gestellt.

"Schulden Sie Botschafterin Marie Yovanovitch eine Entschuldigung?", wollte Kelly von Pompeo wissen, worauf dieser unwirsch reagierte. Nach Angaben der Reporterin gab es nach dem Ende des Interviews eine hitzige Szene mit Pompeo, in der dieser sie wegen der Ukraine-Fragen angeschrien und mehrfach Kraftausdrücke gebraucht habe.

Pompeo schickt mit Stellungnahme gegen Kelly hinterher

Er habe sie gefragt, ob sie denke, dass sich die Amerikaner für die Ukraine interessierten – und ob sie selbst das Land überhaupt auf der Karte finden könne. Pompeo habe dann seine Berater angewiesen, der Journalistin eine Weltkarte ohne Länderbezeichnungen vorzulegen und Kelly aufgefordert, die Ukraine zu identifizieren. Als Kelly den Finger auf die Ukraine gelegt habe, habe Pompeo die Karte weggenommen.

Am Samstag reagierte Pompeo dann mit seiner Stellungnahme. Darin beschuldigte er Kelly, ihn belogen zu haben – erst, als sie das Interview arrangierte, und dann, als sie später einwilligte, dass der Austausch nach dem Interview vertraulich sei. Es sei "beschämend", dass Kelly die "Grundregeln des Journalismus und des Anstands verletzt" habe. "Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr die Medien in ihrem Bemühen, Präsident Trump und seiner Regierung zu schaden, aus dem Gleichgewicht geraten sind."

Pompeo deutete zudem an, dass Kelly die Ukraine auf der Weltkarte nicht gefunden habe. "Es lohnt sich zu sagen, dass Bangladesch nicht die Ukraine ist", erklärte er. Mit diesem Zusatz könnte er versucht haben, nahezulegen, dass sich die Reporterin bei der Markierung auf der Karte schwer vertan habe. Doch Pompeo selbst lieferte keinerlei Erklärung und sorgte auch mit dieser Anmerkung für einige Verwirrung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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