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Super Tuesday: Joe Biden – Millionär, Stotterer und Selfie-König


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Millionär, Stotterer und Selfie-König
Fünf Fakten über Joe Biden


Aktualisiert am 04.03.2020Lesedauer: 3 Min.
US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden: Der 77-Jährige hat bei den Vorwahlen der Demokraten am "Super Tuesday" überraschend gut abgeschnitten.Vergrößern des Bildes
US-Präsidentschaftsbewerber Joe Biden: Der 77-Jährige hat bei den Vorwahlen der Demokraten am "Super Tuesday" überraschend gut abgeschnitten. (Quelle: reuters)
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Joe Biden hat bei den Vorwahlen der Demokraten ein phänomenales Comeback hingelegt. Wenn es so weitergeht, könnte er im Herbst gegen Donald Trump antreten. Was Sie nun über ihn wissen sollten.

Bei den US-Vorwahlen der Demokraten zeichnet sich ein Favorit für das Rennen um die US-Präsidentschaft ab. Noch haben zwar nicht alle Bundesstaaten ihre Vorwahlen abgehalten, doch beim "Super Tuesday", bei dem gleich in 14 Bundesstaaten gewählt wurde, schnitt der frühere Vize-Präsident Joe Biden überraschend gut ab: Aus mindestens 9 von 14 Vorwahlen ging Biden als Sieger hervor.


Noch ist das Rennen nicht entschieden. Der sozialdemokratische Bewerber Bernie Sanders liegt dicht an Biden dran, und bis Anfang Juni finden weitere Vorwahlen statt, unter anderem in Illinois, Florida und Pennsylvania.

Dennoch gilt Biden jetzt wieder als einer der großen Favoriten. Wenn Sie mitreden wollen in den Debatten über die demokratischen Bewerber, sollten Sie diese fünf Fakten über Joe Biden kennen:

Joseph Robinette Biden jr. kommt am 20. November 1942 in Scranton (US-Bundesstaat Pennsylvania) zur Welt.

Biden ist mit einem Vermögen von rund neun Millionen US-Dollar (gut acht Millionen Euro) nach Informationen des Forbes-Wirtschaftsmagazins der wohlhabendste demokratische Bewerber, der – realistisch betrachtet – noch im Rennen ist. Nach den Misserfolgen beim "Super Tuesday" sind Michael Bloomberg (knapp 62 Milliarden Dollar) und Elizabeth Warren (zwölf Millionen Dollar) de facto raus, auch wenn sie ihren Verzicht noch nicht erklärt haben.

Joe Bidens Vermögen stammt aus Pensionsansprüchen für seine öffentlichen Ämter (unter anderem als Senator und Vize-Präsident), aus Immobilienbesitz und dem Verkauf seiner autobiografischen Bücher. Hinzu kommen hoch dotierte Auftritte, mit denen er die Bücher öffentlich bewirbt – zwischen 8.000 und 90.000 Dollar (gut 7.000 bis 81.000 Euro) bekam er allein für Auftritte zu dem Buch "Promise me, Dad". (Mehr über das Vermögen der demokratischen Bewerber lesen Sie hier.)

Interessieren Sie sich für die US-Wahl 2020? Unser Washington-Korrespondent Fabian Reinbold schreibt über seine Arbeit im Weißen Haus und seine Eindrücke aus den USA unter Donald Trump einen Newsletter. die dann einmal pro Woche direkt in Ihrem Postfach landet.

Bidens tragische Familiengeschichte, die er auch in "Promise me, Dad" verarbeitet, hat die Amerikaner berührt. Wenige Tage vor Weihnachten, am 18. Dezember 1972, kamen seine erste Frau Neilia (30 Jahre alt) und die einjährige Tochter Naomi Christina bei einem Autounfall ums Leben. Die beiden Söhne Hunter (vier Jahre alt) und der ein Jahr jüngere Beau saßen mit im Wagen und überlebten schwer verletzt. Joe Biden war gerade erst zum Senator des Bundesstaates Delaware gewählt worden. Seinen Amtseid legte er am Krankenhausbett seines Sohnes Beau ab. Jahrzehnte später sitzt Biden wieder bei Beau im Krankenhaus. Diesmal ist es das Sterbebett – Beau Biden stirbt im Alter von 46 Jahren an einem Hirntumor.

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Biden gilt als "König der Selfies". Auf der Website der University of Delaware, Bidens Alma Mater, gibt es eine ganze Seite unter dem Titel "Selfies with Joe Biden", auf der Studenten ihre Selfies mit dem Politiker teilen können. Im Februar erlangte ein Video Berühmtheit, in dem Joe Biden zusammen mit einer Angestellten im Fahrstuhl der "New York Times" fährt. Biden fragt die Frau, die in ihrer Arbeitskleidung neben ihm steht, ob sie ein Selfie mit ihm machen wolle.

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Joe Biden hat als Kind gestottert. Bis heute kämpft er damit und setzt sich für Kinder ein, denen es geht wie ihm selbst, als er noch jünger war. Im Dezember verspottete die frühere Trump-Sprecherin Sarah Huckabee Sanders Biden nach einer TV-Debatte der demokratischen Bewerber auf Twitter für seine Sprechweise – und kassierte heftige Kritik. Biden wies in der Replik auf seine eigene Geschichte hin und betonte, dass er sich als Mentor für andere Betroffene einsetze. "It's called empathy [man nennt es Empathie]", schrieb Biden. Schließlich entschuldigte sich Sanders. Es war einer der wenigen Fälle, in denen verbale Ausfälle der Trump-Administration zu einem öffentlichen Schuldeingeständnis führten.

Allerdings tut sich Biden auch jenseits von Stotterei rhetorisch schwer. Bei öffentlichen Auftritten und Fernsehdebatten leistete er sich peinliche Verhaspler, Patzer und Aussetzer. Mal verwechselte er Orte, mal seine Frau, mal das Amt, um das er sich bewirbt ("Ich bin demokratischer Bewerber für den US-Senat"). Kritiker spotteten, Biden sei schon überfordert, simple Gedanken in Worte zu fassen und Sätze zu Ende zu bringen. Am "Super Tuesday" hat er versehentlich bei einer Rede vor Anhängern verwechselt, wer neben ihm steht. Er sagte: "Das ist meine kleine Schwester Valerie", und zeigte dabei auf seine Frau. Tatsächlich hat ihn seine Schwester Valerie Biden Owens beim Wahlkampf bislang oft unterstützt. Er bezeichnete sie häufig als seinen besten Freund.

Verwendete Quellen
  • CNN: Joe Biden Fast Facts (englisch)
  • "The Hill": Biden goes viral with elevator selfie (englisch)
  • Vox: Joe Biden's stutter und Sarah Sanders' terrible response to it (englisch)
  • Mit Material von dpa
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