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Mit Corona infiziert: Große Verwirrung um Donald Trumps Gesundheitszustand


Berichte lassen an Leibarzt zweifeln
Große Verwirrung um Trumps Gesundheitszustand

Von dpa, afp, reuters, dru

Aktualisiert am 03.10.2020Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Donald Trump: Seit wann zeigte der 74-Jährige Symptome?Vergrößern des BildesUS-Präsident Donald Trump: Seit wann zeigte der 74-Jährige Symptome? (Quelle: Evan Vucci/ap)
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Laut Donald Trumps Leibarzt ist alles bestens. Nach anfänglichen Symptomen sei der US-Präsident wohlauf. Doch ist das die ganze Wahrheit? Wie schlimm stand es zwischenzeitlich um den 74-Jährigen?

Das Rätselraten um den Gesundheitszustand des Corona-infizierten US-Präsidenten geht weiter. Nach seiner ersten Nacht im Militärkrankenhaus Walter Reed beschrieb Donald Trumps Leibarzt Sean Conley den Zustand des Staatschefs am Samstag als "sehr gut." Der US-Präsident selbst meldete sich wieder bei Twitter zu Wort. Er dankte seinen Ärzten und Pflegern. Dank ihnen gehe es ihm gut, schrieb Trump.

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Medienberichte, die sich auf das Umfeld des Weißen Hauses beriefen, vermittelten zuletzt einen anderen Eindruck. Reporter zitierten etwa eine Quelle, wonach die Werte des Präsidenten in den vergangenen 24 Stunden "sehr besorgniserregend" gewesen seien. Die nächsten 48 Stunden würden entscheidend sein, hieß es.

CNN berichtete unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle, Trump habe Atemprobleme und Fieber. Ein Berater seines Wahlkampfteams wurde mit den Worten zitiert: "Das ist ernst." Auch ein Tweet von Trumps Sohn Eric Klang deutlich ernster als die Verlautbarungen aus dem Weißen Haus. Er bat um die Gebete aller für eine Genesung des Vaters.

"Extrem zufrieden mit Fortschritt"

Conley hingegen sagte am Samstag vor Journalisten am Krankenhaus in Bethesda nördlich von Washington, das Ärzteteam sei "extrem zufrieden mit dem Fortschritt, den der Präsident gemacht hat". Trump habe am Donnerstag und Freitag Fieber gehabt, sei inzwischen aber seit 24 Stunden fieberfrei. Trump habe unter leichtem Husten, Nasenverstopfung und Müdigkeit gelitten. Diese Symptome besserten sich nun.

Conley hatte bereits in der Nacht zu Samstag mitgeteilt, Trump werde mit dem Medikament Remdesivir behandelt. Der Arzt sagte am Samstag, vorgesehen sei derzeit eine Behandlung über fünf Tage. Sollte dies erforderlich sein, werde Trump in dieser Zeit voraussichtlich als Patient im Krankenhaus bleiben. Das werde jeden Tag überprüft. Conley wollte kein Datum für eine Entlassung Trumps aus dem Krankenhaus angeben.

Wiederholt wich der Arzt der Frage aus, ob Trump im gesamten Verlauf der Infektion zusätzlichen Sauerstoff bekommen habe. Derzeit erhalte Trump keinen zusätzlichen Sauerstoff, auch am Donnerstag habe er keinen erhalten, sagte der Arzt. Die Nachrichtenagentur AP und die "New York Times" wollen allerdings aus dem Umfeld des Weißen Hauses erfahren haben, dass Trump tatsächlich Sauerstoff erhielt. Seine Sauerstoffwerte seien am Freitag gefallen, schrieb das Blatt. Das habe die Ärzte dazu veranlasst, ihm zusätzlichen Sauerstoff zu verabreichen und ihn ins Krankenhaus zu verlegen.

Brachte Trump andere in Gefahr?

Auch die Aussage des Arztes, dass Trump schon am Donnerstag Symptome gezeigt habe, wirft weitere Fragen auf. Denn am Donnerstagabend hielt Trump in seinem Golfclub in Bedminster im US-Staat New Jersey noch eine Spendenveranstaltung mit 200 Gästen ab. Dort, so berichteten es mehrere US-Medien, posierte er mit Dutzenden Unterstützern für Fotos, besprach sich mit ihnen am runden Tisch und hielt eine lautstarke Rede – alles ohne Maske, hieß es. Sollte er da schon symptomatisch gewesen sein, wäre sein Verhalten extrem unverantwortlich.

Als möglicher Ausgangspunkt für die Erkrankung des US-Präsidenten wird inzwischen eine Veranstaltung am vergangenen Samstag im Rosengarten des Weißen Hauses vermutet, wo Trump seine Supreme-Court-Richterin Amy Coney Barrett vorstellte. Die Gäste sollen durchweg die Hygieneregeln missachtet haben; sie umarten sich, schüttelten Hände, hielten wenig Abstand. Maske trug demnach praktisch niemand. Unter anderem zwei dort anwesende Senatoren und die Ex-Beraterin Kellyanne Conway sind mittlerweile ebenfalls positiv getestet worden.

Am Samstag dann meldete sich auch New Jerseys Ex-Gouverneur Chris Christie als Corona-infiziert. Auch er hatte Trump noch in dieser Woche getroffen. Christie nahm am Dienstag an der Vorbereitung des US-Präsidenten für die TV-Debatte mit dem demokratischen Herausforderer Joe Biden teil. Dem Sender ABC sagte der 58-Jährige dazu: "Niemand im Raum hat Masken getragen."

Trump hatte in der Nacht auf Freitag einen positiven Covid-19-Test bekanntgegeben. Am Freitagabend (Ortszeit) wurde der 74-Jährige dann per Hubschrauber in das Krankenhaus geflogen. Das Weiße Haus sprach von einer Vorsichtsmaßnahme auf Empfehlung der Ärzte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
  • Eigene Recherchen
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