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US-Wahl 2020: Warum es für Joe Biden plötzlich doch gut aussieht


Enges Rennen ums Weiße Haus
Warum es für Joe Biden plötzlich doch gut aussieht

  • Johannes Bebermeier
Von Johannes Bebermeier, Washington

Aktualisiert am 04.11.2020Lesedauer: 3 Min.
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Joe Biden und seine Frau Jill Biden in der Wahlnacht: Der demokratische Herausforderer könnte noch an Trump vorbeiziehen.Vergrößern des Bildes
Joe Biden und seine Frau Jill Biden in der Wahlnacht: Der demokratische Herausforderer könnte noch an Trump vorbeiziehen. (Quelle: ZUMA Wire/imago-images-bilder)

Folgt auf den Schock der Wahlnacht ein gutes Ende für Joe Biden? Der Demokrat holt in mehreren umkämpften Staaten auf. Das liegt vor allem an einem erwarteten Phänomen.

Für Donald Trump war schon in der Nacht alles gegessen: "Offen gesprochen, wir haben diese Wahl gewonnen", rief er seinen jubelnden Anhängern im Weißen Haus zu. Und warf den Demokraten vor, die Wahl zu stehlen, ohne dafür Belege zu haben.

Es war eine lange vorbereitete Strategie. Doch sie könnte sich als völlige Luftnummer erweisen.

Um vor den Supreme Court zu ziehen, braucht er einen Fall. Und dafür braucht er Hinweise auf Unregelmäßigkeiten. Geraune reicht nicht aus. Und um zu gewinnen, benötigt er mindestens 270 Wahlmännerstimmen. Die hat er nicht, und wird sie vielleicht auch nicht mehr erreichen.

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Beobachter sprechen Biden gute Chancen zu

Obwohl Trump am frühen Mittwochmorgen in den USA noch in vielen umkämpften Staaten vorne lag, geben Experten Joe Biden mindestens genauso gute Chancen, die Wahl zu gewinnen – wenn nicht sogar bessere. Denn ihm stehen mehr Wege offen, die nötigen 270 Wahlmännerstimmen zu bekommen.

Noch fünf Staaten stehen im Fokus. Die Rust-Belt-Staaten, die Trump den Demokraten bei der letzten Wahl abspenstig machte: Michigan und Pennsylvania, die zur sogenannten Blauen Mauer gehören, die Biden wieder aufbauen will. Und die Staaten Arizona, Nevada, und Georgia.

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Beobachter sprechen Biden deshalb gute Chancen auf den Wahlsieg zu, weil genau das zu passieren scheint, was schon vor der Wahl als realistisches Szenario angedacht wurde: Selbst wenn Trump in umkämpften Staaten in der Wahlnacht vorne liegt, holt Biden durch die vielerorts später ausgezählten Briefwahlstimmen nach und nach auf. Zudem stehen häufig vor allem noch Stimmen aus Städten aus, die traditionell zu den Demokraten tendieren. So überholte Biden Trump im Laufe des (frühen) Vormittags etwa in Wisconsin und Michigan.

Biden stehen mehr Wege zum Sieg offen

Die Ergebnisse in Pennsylvania werden final erst Ende der Woche feststehen, denn Briefwahlstimmen werden dort noch drei Tage nach der Wahl akzeptiert. Aber womöglich kommt es auf Pennsylvania dann gar nicht mehr an.

Der schnellste Weg zum Sieg könnte für Biden so aussehen: Er gewinnt neben Wisconsin auch Michigan. Dort rechnen Beobachter heute noch mit einem belastbaren Ergebnis. Wenn er zusätzlich Arizona gewinnt und das traditionell demokratische Nevada, wo es diesmal sehr knapp ist und erst morgen ein Ergebnis erwartet wird, ist Biden wohl Präsident. Er bräuchte die großen und sehr knappen Staaten Pennsylvania und Georgia nicht mehr zu gewinnen.

Noch heute wäre ein Ergebnis denkbar, wenn Biden Georgia von Trump erobert. Dort lag Trump am Vormittag noch vorne, ausgeschlossen ist aber auch das nicht. Hätte Biden Georgia auf seiner Seite, bräuchte er praktisch nur noch Michigan, um Präsident zu werden.

Die Stimmung hat sich verändert

Es gibt derzeit noch viele andere Wege für Biden, um zu gewinnen. Und ein paar weniger – aber ebenfalls realistische – für Trump. Vieles ist noch möglich. Auf einen Biden-Trend deutet aber auch die Laune der Vertreter des Trump-Teams hin. So berichtet der Fernsehsender CNN, ein Vertreter habe den nächtlichen Auftritt des Präsidenten als verfrüht kritisiert. Trump habe sich von seinen Emotionen leiten lassen. Der Präsident sät auf Twitter derweil weiter Zweifel, offensichtlich nervös im Angesicht der Entwicklungen. Die Biden-Kampagne hingegen zeigte sich am Morgen deutlich optimistischer als noch in der Nacht.

Gut möglich, dass Biden zuletzt lacht. Sollte er die Wahl tatsächlich noch gewinnen, stellt sich allerdings die nächste Frage: Wird Trump das Ergebnis akzeptieren?

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen und Beobachtungen der Wahl
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