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Kamala Harris: Pionierin als Nummer zwei der USA


Neue Vize-Präsidentin
Kamala Harris: Pionierin als Nummer zwei der USA

dpa, reuters, ann

20.01.2021Lesedauer: 3 Min.
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Washington: Bei der festlichen Veranstaltung wurden Joe Biden und Kamala Harris vereidigt – aus Stars wie Lady Gaga und Jennifer Lopez traten auf. (Quelle: reuters)
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Kamala Harris schreibt gleich mehrfach Geschichte: Erstmals übernimmt eine Frau und Nicht-Weiße die Vizepräsidentschaft. Sie hat beste Chancen darauf, die nächste Kandidatin für die Präsidentschaft zu werden.

Kamala Harris hat in ihrem Leben viele Hürden genommen. Den wohl bahnbrechendsten Schritt hat sie am Mittwoch gemacht: Harris ist die erste Frau und die erste Schwarze, die den Eid als US-Vizepräsidentin ablegt hat. Für Harris hat sich Amerikas Verheißung als Land der unbegrenzten Möglichkeiten erfüllt. Nun will sie an der Seite von Präsident Joe Biden dafür sorgen, dass viele weitere ihrem Vorbild folgen können.

Harris wurde am 20. Oktober 1964 in Oakland in Kalifornien geboren, wo sie in einer afroamerikanischen Community aufwuchs. Ihr Vater war aus Jamaika in die USA eingewandert, um Wirtschaft zu studieren. Ihre Mutter – eine Krebsforscherin und Bürgerrechtlerin – kam aus Indien.

Harris durchbricht gläserne Decken

Im Laufe ihrer Karriere war Harris mehrfach die Erste: Nach ihrem Studium in Washington und in Kalifornien wurde sie als erste Schwarze Bezirksstaatsanwältin von San Francisco. Ab 2010 hatte sie als erste Frau den Posten der Justizministerin in ihrem Heimat-Bundesstaat inne. In den US-Senat zog sie 2017 als erste Schwarze ein, die Kalifornien repräsentierte – und sie war erst die zweite Afroamerikanerin in der Parlamentskammer überhaupt. Wenige Tage später wurde Donald Trump als US-Präsident vereidigt.

Ihre Opposition zu Trump trieb sie an, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten zu bewerben, sie zog sich aber schließlich aus dem Rennen zurück. Biden holte sie als Präsidentschaftskandidat als "Running Mate" an seine Seite.

Unter Trump-Vorgänger Barack Obama war Biden selbst acht Jahre lang Vizepräsident. Wegen Bidens fortgeschrittenen Alters lag dieses Mal ein besonderes Augenmerk auf seiner Stellvertreter-Wahl. Der 78-Jährige ist bei seinem Amtsantritt älter als alle seine Vorgänger – die 56-jährige Harris könnte ihn beerben, zumindest als nächste Präsidentschaftskandidatin der Demokraten. Dass Biden – der Harris als "furchtlose Kämpferin" beschreibt – 2024 für eine Wiederwahl kandidiert, gilt als unwahrscheinlich. Er wäre zu Beginn einer zweiten Amtszeit 82 Jahre alt.

Second Gentleman Douglas Emhoff: "So stolz"

Als erste Vizepräsidentin der USA sorgt Harris für ein weiteres Novum: Statt einer Second Lady wird es mit Harris' Ehemann Douglas Emhoff künftig einen Second Gentleman geben. Emhoff machte Wahlkampf für Harris und Biden und stärkte seiner Frau in den sozialen Medien mit Familienfotos und aufmunternden Botschaften den Rücken. Nachdem Harris von dem Wahlsieg erfuhr, twitterte Emhoff ein Foto ihrer Umarmung mit den Worten: "So stolz auf dich."

Die Beziehungsgeschichte der beiden 56-Jährigen sorgt für Gesprächsstoff. Harris und Emhoff lernten sich 2013 kennen. Sie alleinstehend und Justizministerin von Kalifornien, er geschiedener Vater von zwei Kindern und Anwalt in Los Angeles. Die erste Verabredung wurde von einer Freundin von Harris eingefädelt. "Sie ist heiß", war seine Reaktion auf den Vorschlag, wie er sich in einem Interview erinnerte.

Nach dem ersten Abendessen schickte Emhoff Harris eine Liste seiner freien Termine in den nächsten Wochen. "Ich bin zu alt, um Spiele zu spielen. Ich mag dich wirklich", schrieb er dazu. Sie heirateten rund ein Jahr später im engen Kreis im Gerichtsgebäude von Santa Barbara.

Harris: Ich mag die Erste sein, ich werde nicht die Letzte sein

Nach dem Wahlsieg im November sagte Harris, ihre Mutter habe sie maßgeblich geprägt und fest an ein Amerika geglaubt, in dem ein Moment wie dieser möglich sei. Mit 19 sei ihre Mutter aus Indien nach Amerika gekommen und habe, wie so viele andere schwarze Frauen, Asiatinnen, Weiße, Latinas und amerikanische Ureinwohnerinnen für Freiheit, Gleichheit und Gleichberechtigung gekämpft. "Ich stehe auf ihren Schultern", sagte sie.

Und: "Auch wenn ich die erste Frau in diesem Amt sein mag, werde ich nicht die letzte sein", sagte Harris. "Denn jedes kleine Mädchen, das heute Nacht zuschaut, sieht, dass dies ein Land der Möglichkeiten ist."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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