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US-Armee plant schnelle Eingreiftruppe mit SpaceX-Rakete


Schon in wenigen Jahren
US-Armee plant schnelle Eingreiftruppe mit SpaceX-Rakete

Von t-online, mk

22.06.2022Lesedauer: 3 Min.
"Starship" von SpaceX: Hier wurde die größte Rakete der Welt erstmals zusammengebaut. (Quelle: Glomex)
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Es wäre eine logistische Revolution: Elon Musks "Starship" soll Soldaten und Waffen in einer Stunde an jeden Punkt der Erde befördern.

Noch befindet sich das "Starship" in der Entwicklung, doch das US-Militär hat schon hochfliegende Pläne für die Großrakete der Firma SpaceX. Nach dem Willen des Pentagon soll das 119 Meter hohe, zweistufige Geschoss eines Tages Soldaten und Ausrüstung in unter 60 Minuten an jeden Punkt der Erde bringen. Das berichtet "The Intercept" unter Berufung auf interne Berichte, die das US-Verteidigungsministerium nach einer Klage des Magazins herausrücken musste.

Demnach haben die Militärlogistiker verschiedene Szenarien für den Einsatz des "Starship" vor Augen. So könnte die Rakete die Teile für eine provisorische Luftwaffenbasis in den Pazifikraum oder nach Europa transportieren. In einem anderen Szenario soll die Rakete eine schnelle Eingreiftruppe an einen Krisenherd bringen. Als Beispiel wird der Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi genannt, bei dem 2012 der US-Botschafter J. Christopher Stevens getötet wurde. Allein die Möglichkeit eines schnellen Eingreifens auch in abgelegen Gebieten könnte auf Angreifer abschreckend wirken, so die Überlegung.

"Starship" soll mehr tragen können als die "Saturn V"

Möglich machen soll das die von SpaceX entwickelte Fähigkeit, einen Teil der Rakete nach ihrem Flug wieder landen zu lassen. Bei der "Falcon9" setzt SpaceX diese Technologie schon erfolgreich ein. Das "Starship" soll sogar komplett wieder verwendbar sein und außerdem viel mehr Nutzlast tragen: Kann die "Falcon9" bis zu 23 Tonnen in den Orbit bringen, sollen mit dem "Starship" bis zu 150 Tonnen möglich sein – das wäre fast doppelt soviel, wie die US-Transportflugzeuge vom Typ Boeing C-17 mit ihren 85 Tonnen Nutzlast schaffen. Selbst die Mondrakete "Saturn V", die größte jemals gebaute Rakete, schaffte maximal 133 Tonnen.

Ob SpaceX die hochgeschraubten Erwartungen erfüllen kann, ist allerdings unklar. Wie "The Intercept" berichtet, endeten die ersten vier Testflüge des "Starship" damit, dass die Rakete explodierte. Im Mai 2021 habe es dann den ersten erfolgreichen Test gegeben, bei dem die Rakete nach ihrem Flug wieder landete. Im Juli will SpaceX erstmals ein "Starship" in eine Erdumlaufbahn und zurück bringen. Ein Pentagonsprecher sagte "The Intercept", man rechne in fünf bis zehn Jahren mit dem ersten militärischen Einsatz des "Starship".

Video | Erneute Panne: SpaceX-Rakete explodiert bei Testflug
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Quelle: t-online

Darum ist SpaceX auf das "Starship" angewiesen

Bis dahin muss SpaceX aber nicht nur technische Schwierigkeiten lösen. So gehen die Pentagon-Berichte auch auf die Frage ein, ob andere Länder ihren Luftraum für eine US-Rakete öffnen würde. "Es würde wohl darauf ankommen, ob eine Regierung den Überflug einer Rakete als Bedrohung ansieht oder nicht", zitiert "The Intercept" Brian Weeden, einen Raumfahrtstrategen der US-Regierung.

Zum Problem werden könnte auch die Frage, wo das "Spaceship" im Einsatzfall landen soll: "So eine Rakete kann man ja nicht einfach mitten in der Stadt neben der Botschaft abstellen", so die Raumfahrtexpertin Kaitlyn Johnson mit Blick auf das Bengasi-Szenario. "Die Armee wäre meines Erachtens kaum in der Lage, mit einer Rakete zügig Menschen aus einem Gebiet in Sicherheit zu bringen". Das ganze Projekt klinge doch sehr nach Science-Fiction.

Für SpaceX ist der militärische Nutzwert der Rakete ohnehin Nebensache. Die Firma ist auf das "Starship" angewiesen, um die nächste Generation ihrer "Starlink"-Satelliten ins All zu bringen. Diese sollen mit 1,25 Tonnen Gewicht vier Mal so schwer sein wie die erste Generation der Satelliten, berichtet das Technikmagazin "Heise". "Starlink" soll Internetzugang in abgelegene Gebiete bringen. Nach dem russischen Überfall lieferte SpaceX die nötige Ausrüstung in die Ukraine, wo "Starlink" inzwischen zu den beliebtesten Internetanbietern gehört. Wegen seines Engagements für die Ukraine drohte Russland Firmengründer Elon Musk mit persönlichen Konsequenzen.

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