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US-Wahl 2024: Tritt Biden gegen Trump an? Was Sie wissen sollten


Fahrplan zur US-Wahl 2024
Trump gegen Biden? Das sagen die Umfragen

t-online, Von Sarah Höbing & David Schafbuch

Aktualisiert am 06.03.2024Lesedauer: 6 Min.
Wie Trump und Biden begeistern – aber auch patzenVergrößern des BildesTrump und Biden: Wie wahrscheinlich ist es, dass die beiden wieder gegeneinander ins Rennen um die US-Präsidentschaft gehen? (Quelle: Reuters / t-online)
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Das Wahlsystem in den USA hat viele Eigenheiten. Wie läuft die Wahl ab? Was sind die wichtigsten Termine? t-online gibt einen Überblick.

Wie läuft die Präsidentschaftswahl ab?

Alle vier Jahre finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt, die nächsten am 5. November 2024. Die Kandidaten für das Präsidentenamt werden in den Vorwahlen der beiden großen Parteien – der Republikaner und der Demokraten – ermittelt. Gleichzeitig wird im US-Kongress das Repräsentantenhaus komplett neu gewählt, ebenso wie 34 der 100 Senatoren. In das Amt eingeführt wird der Gewinner der Wahl dann am 20. Januar 2025.

Video | Einfach erklärt: So funktioniert das Wahlsystem in den USA
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Quelle: epd

Der Tag der Präsidentschaftswahl fällt grundsätzlich immer auf einen Dienstag. Diese Vorschrift geht auf ein Gesetz aus dem Jahr 1845 zurück. Darin wurde festgelegt, dass die Wahl immer an dem Dienstag nach dem ersten Montag im November stattfindet. Damals lag dieser Wochentag für die oftmals in der Landwirtschaft tätigen Menschen zeitlich am besten. So war nach dem Kirchgang am Sonntag genug Zeit, um zu den meist weit entfernten Wahllokalen zu fahren. Heute liegt der Dienstag für die meisten Menschen unpraktisch, weil sie während der Arbeitszeit wählen gehen müssten.

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Wie und wann bestimmen die Parteien ihren Präsidentschaftskandidaten?

Die Republikaner haben mit ihren Vorwahlen am 15. Januar in Iowa begonnen. Der vermutlich entscheidende Tag für die Vorwahlen ist der sogenannte Super Tuesday am 5. März. Dann wird bei den Republikanern und den Demokraten in zahlreichen Bundesstaaten und US-Territorien abgestimmt. Bei den Republikanern sind das Alabama, Alaska, Amerikanisch-Samoa, Arkansas, Colorado, Kalifornien, Maine, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Oklahoma, Tennessee, Texas, Utah, Vermont und Virginia.

Der Präsidentschaftskandidat der Partei wird anschließend auf der "National Convention" bestimmt, die vom 15. bis 18. Juli in Milwaukee stattfindet.

Obwohl Joe Biden als amtierender US-Präsident für die Demokraten als gesetzt gelten sollte, gibt es auch bei den Demokraten Vorwahlen um das Amt des Präsidentschaftskandidaten. Diese beginnen am 23. Januar in New Hampshire, wo zeitgleich auch eine Vorwahl der Republikaner stattfindet. Am Super Tuesday stimmen die Demokraten dann in Alabama, Amerikanisch-Samoa, Arkansas, Colorado, Iowa, Kalifornien, Maine, Massachusetts, Minnesota, North Carolina, Tennessee, Texas, Utah, Vermont und Virginia ab.

Wer für die Demokraten ins Rennen geht, wird auf der "National Convention" in Chicago bestimmt, die vom 19. bis 22. August abgehalten wird.

Landesweite Umfragewerte für Biden und Trump
US-Wahlen2024
Stand:Trump:Biden:
  • Trump
  • Biden
Quelle: RealClearPolling (23.04.2024, Ergebnisse auf ganze Zahlen gerundet)

Wer kandidiert für die Republikaner?

Nach den Ergebnissen des Super Tuesday gilt Donald Trumps Kandidatur für die Republikaner als nahezu sicher. Der Ex-Präsident gewann am Dienstag in 14 von 15 Bundesstaaten gegen seine parteiinterne Rivalin Nikki Haley. Mit einem Vorsprung von teilweise mehr als 50 Prozentpunkten dominierte er die Vorwahlen so klar wie kaum ein Kandidat in den vergangenen Jahrzehnten.

Haley konnte am Super Tuesday nur in Vermont im Nordosten der USA nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Trump knapp einen Sieg verbuchen. Es ist ihr bislang zweiter Sieg bei den Vorwahlen: Washington D.C. war am vergangenen Wochenende an die 52-Jährige gegangen. Ein Ausstieg aus dem Rennen um den Präsidentschaftskandidatenposten bei den Republikanern wird immer wahrscheinlicher.

Neben Trump und Haley waren bei den Republikanern noch weitere Kandidaten ins Rennen gegangen, die schon wieder ausgestiegen sind: Trumps früherer Vizepräsident Mike Pence, genauso wie der ehemalige Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, der Ex-Gouverneur von Alaska, Asa Hutchinson und der Unternehmer Vivek Ramaswamy. Auch der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida, Ron DeSantis, der als Trumps schärfster Widersacher galt, zog nach der Vorwahl in Iowa seine Kandidatur zurück.

Trump wehrte bereits erfolgreich einen Versuch ab, ihn aus dem Rennen um die Präsidentschaft auszuschließen: Der Supreme Court erlaubt die Teilnahme des Republikaners an den Vorwahlen in Colorado. Das Oberste Gericht des Bundesstaates hatte ihn mit Verweis auf seine Rolle beim Sturm auf das Kapitol im Januar 2021 ausgeschlossen. Die Republikaner riefen daraufhin den Supreme Court auf, den Fall zu prüfen. Das Urteil fiel am Montag, einen Tag vor den Vorwahlen in Colorado am Super Tuesday. Es laufen noch weitere Gerichtsverfahren gegen den Republikaner (mehr dazu hier).

Video | Radikalisierung in der US-Politik: "Trump hat Ventil geöffnet"
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Quelle: t-online

Wer kandidiert für die Demokraten?

Bei den Demokraten gewann der amtierende US-Präsident Joe Biden am Super Tuesday die Vorwahlen in 14 von 15 Bundesstaaten. Nur aus dem Überseegebiet Amerikanisch-Samoa, das kein eigener Bundesstaat ist, kam die Nachricht, dass der Präsident dort offenbar nicht gänzlich überzeugen konnte. Dort liegt Biden mit seinem Gegenkandidaten Jason Palmer gleich auf, beide erhalten je drei Delegierte.

Palmer, ein Entrepreneur und Geschäftsmann, kandidiert nur in 16 Bundesstaaten und gilt als Außenseiter. Außerdem ist neben Biden noch Dean Phillips, der für die Partei im Repräsentantenhaus sitzt, im Rennen. Die Buchautorin Marianne Williamson gab bereits auf. Auch Phillips gilt als chancenlos.

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Welche TV-Debatten gibt es zwischen den Kandidaten?

Die beiden Kandidaten der Demokraten und Republikaner sollen sich in mehreren TV-Duellen gegenüberstehen. Der erste Termin ist am 16. September an der Texas State University in San Marcos. Danach folgt ein Duell der potenziellen Vizepräsidenten (25. September in Easton, Pennsylvania). Zwei weitere Debatten zwischen den Präsidentschaftskandidaten gibt es am 1. Oktober in Petersburg (Virginia) und am 9. Oktober in Salt Lake City im Bundesstaat Utah.

Wie laufen die Präsidentschaftswahlen ab?

Der Präsident der Vereinigten Staaten wird nur indirekt durch die Bevölkerung gewählt: Die Wahlberechtigten wählen mit ihrer Stimmabgabe am 5. November 2024 sogenannte Wahlleute, die im sogenannten Electoral College den Präsidenten wählen. Wer Wahlmann oder -frau ist, wird im Vorfeld parteiintern bestimmt.

Jeder Bundesstaat erhält dabei so viele Wahlleute, wie er Mitglieder im Kongress hat. Aktuell liegt die Zahl bei 538 Wahlleuten. Nachdem die Wahlleute ihre Stimmen abgegeben haben, werden diese landesweit ausgezählt. Um die Wahl zu gewinnen, benötigt der Präsidentschaftskandidat mindestens 270 Stimmen.

Dabei gilt in 48 Bundesstaaten das Winner-takes-it-all-Prinzip. Das bedeutet, dass der Kandidat mit der Mehrheit der Stimmen in einem Staat automatisch alle Stimmen dieses Bundesstaates erhält. Eine Ausnahme bilden die beiden Staaten Maine und Nebraska. Hier werden die Stimmen nach einem Verhältniswahlsystem bestimmt.

Dieses Wahlsystem macht es möglich, dass ein Kandidat die Wahl zum Präsidenten verliert, auch wenn er in den gesamten USA die meisten Stimmen bekommen hat. Ein Beispiel: 2016 hatte Hillary Clinton insgesamt knapp drei Millionen Stimmen mehr erhalten als Donald Trump. Er gewann allerdings mehr Wahlleute – und wurde so der 45. Präsident der Vereinigten Staaten.

Was sagen die Umfragen?

Nach den Prognosen der aktuellen Umfragen werden Trump und Biden im November gegeneinander antreten. Obwohl Biden als einer der unbeliebtesten US-Präsidenten aller Zeiten gilt, liegt er in den nationalen Umfragen nur leicht hinter Trump. Teilweise liegt er mit seinem Konkurrenten sogar gleichauf. Trump konnte seinen Vorsprung seit 2024 zwar ausbauen, ein Wahlsieg ist aber immer noch für beide möglich.

Die Umfragen treffen häufig keine präzise Prognose zum Ergebnis, da das Wahlsystem in den USA kompliziert und wenig berechenbar ist. Außerdem wird stets nur ein kleiner Teil der Bevölkerung befragt. Die Schwankungen der Umfragewerte in den vergangenen Monaten zeigen auch, dass es sich um Momentaufnahmen handelt. Bis zur Wahl kann sich die Stimmung noch ändern.

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Welche Staaten werden als "Swing States" bezeichnet und warum?

In vielen Staaten ist von vornherein klar, welcher Präsidentschaftskandidat den Bundesstaat für sich gewinnt. So sind Kalifornien, New York und Illinois typischerweise demokratische Staaten, während Utah, Oklahoma und Alaska typischerweise republikanische Staaten sind.

Bei den sogenannten Swing States ist das nicht der Fall, ihre Stimmen gehen mal an die eine Partei, mal an die andere. Sie sind also besonders wichtig, um die Wahl zu gewinnen – und deswegen bei den Präsidentschaftskandidaten besonders heiß umkämpft. Bei der vergangenen Wahl 2020 konnte der derzeitige Präsident Biden (Demokraten) etwa Arizona, Georgia, Michigan und Pennsylvania für sich entscheiden. Die vier Staaten waren 2016 noch dem republikanischen Kandidaten und späteren Präsidenten Trump zugefallen.

Wer darf wählen?

Wahlberechtigt sind alle US-Bürgerinnen und -Bürger, die zum Tag der Wahl mindestens 18 Jahre alt sind und ihren Wohnsitz in einem der 50 US-Bundesstaaten haben. Nicht wählen darf, wer in einem amerikanischen Außengebiet wie zum Beispiel Puerto Rico lebt. Personen, die wegen eines Verbrechens verurteilt wurden oder derzeit eine Haftstrafe für andere Straftaten verbüßen, dürfen ebenfalls nicht wählen.

Für die Teilnahme müssen sich die Bürger ins Wählerverzeichnis eintragen lassen. Bei den vorherigen Wahlen am 3. November 2020 haben sich rund 168,3 Millionen Wählerinnen und Wähler registriert. Sollte man am Wahltag verhindert sein, besteht die Möglichkeit der vorzeitigen Stimmabgabe. Dafür gibt es in manchen Bundesstaaten festgelegte Vorwahlzeiträume oder die Möglichkeit der Briefwahl.

Welche Voraussetzungen müssen die Kandidaten erfüllen?

Um Präsident der Vereinigten Staaten werden zu können, muss der Kandidat oder die Kandidatin seit der Geburt die US-Staatsbürgerschaft besitzen, mindestens 35 Jahre alt sein sowie den Wohnsitz seit mindestens 14 Jahren in den Vereinigten Staaten haben.

Verwendete Quellen
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