Israel-Krieg: Deutschland verlegt wohl Spezialkräfte KSK & GSG9 nach Zypern

Um für eine Ausweitung des Konflikts in Nahost vorbereitet zu sein, verlegen Bundeswehr und Bundespolizei offenbar Spezialkräfte. Sie sollen Berichten zufolge nun auf Zypern sein.

Spezialkräfte der Bundeswehr wurden nach Zypern verlegt, um deutsche Staatsbürger im Notfall unter militärischem Schutz aus Ländern des Nahen Ostens evakuieren zu können. Das berichtet unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Bundestagskreise.

Mitglieder des KSK, des Kommandos Spezialkräfte, seien in die Region verlegt worden. Laut Informationen der "Bild"-Zeitung sind auch die Spezialkräfte der Marine vor Ort. Insbesondere für den Fall, dass sich der Konflikt ausweitet und Deutsche aus dem Libanon herausgeholt werden müssen, seien die Kräfte nun vorbereitet. Die Botschaften in Israel und in den Nachbarländern wurden laut RND mit Krisenunterstützungsteams, denen auch Spezialkräfte angehören, ebenfalls verstärkt.

Auch GSG-9-Kräfte verlegt

Militärische Evakuierung bedeutet, dass im Notfall Waffengewalt angewendet werden darf und das Parlament dann – möglicherweise auch im Nachgang – seine Zustimmung geben muss. Bei den aktuellen Schritten handle es sich um Maßnahmen im Rahmen der sogenannten Nationalen Krisenvorsorge zum Schutz und zur Sicherheit deutscher Staatsangehöriger im Ausland, berichtet das RND.

Laut "Bild" wurden ebenfalls Kräfte der GSG 9 der Bundespolizei verlegt, die auf Geiselbefreiungen spezialisiert sind. Dabei gehe es allerdings nicht alleine um die deutschen Geiseln, die die Terroristen der Hamas aus Israel in den Gazastreifen verschleppt haben. Auch deutsche Staatsbürger, die im Gazastreifen gearbeitet haben und diesen nun dringend verlassen wollen, würden in den Zuständigkeitsbereich der GSG9 fallen.

Das Bundesverteidigungsministerium äußerte sich auf Nachfrage von t-online nicht zu den Berichten, und auch die Bundespolizei hat bisher noch keine Auskunft gegeben. Im Normalfall geben die Behörden keine Auskunft zu Spezialkräften, weil die Aktivitäten meist der Geheimhaltung unterliegen.