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Russischer Sabotage-Verdacht bei Paketbrand in Leipzig


Beinah-Katastrophe in Leipzig
Brandanschlag auf DHL-Zentrum: Steckt der Kreml dahinter?


Aktualisiert am 30.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Frachtflugzeug der DHL am Flughafen Halle-Leipzig (Symbolbild): Die Ermittlungen zum Paketbrand im Juli dauern weiter an. (Quelle: Roger Petzsche/imago-images-bilder)

Im Juli gab es einen Brandanschlag auf das DHL-Luftfrachtzentrum in Leipzig. Nur eine Verspätung verhinderte damals eine Katastrophe, sagen Ermittler jetzt.

Im Juli war auf einem Flugplatz der DHL in Leipzig ein Paket in Brand geraten, die Behörden gehen von Brandstiftung aus. Das Feuer griff damals auch auf andere Pakete im Frachtcontainer über. Nun liegen dem "Tagesspiegel" neue Erkenntnisse vor, dass nur ein Zufall Schlimmeres verhindert hat.

Demnach ereignete sich der Vorfall, als das Paket gerade in ein Flugzeug verladen werden sollte. Da die Maschine Verspätung hatte, liegt der Verdacht nahe, dass die Täter es auf einen Brand während des Fluges abgesehen hatten. Ausgelöst wurde er durch einen sich selbst entzündenden Brandsatz in einer Expresslieferung.

Auch in anderen europäischen Ländern kam es in der Vergangenheit zu ähnlichen Vorkommnissen. Untersucht wird in dem Zusammenhang auch ein mutmaßlicher Brandanschlag auf den Rüstungszulieferer Diehl im Mai in Berlin. Dem "Tagesspiegel" zufolge könnte der Vorfall in Leipzig somit Teil einer Anschlagsserie sein, hinter der westliche Geheimdienste von Russland gesteuerte Saboteure vermuten.

Weitere Brandsätze entdeckt

Insgesamt sollen vier Sendungen mit Brandsätzen entdeckt worden sein. Das Paket, welches in Leipzig Feuer fing und mindestens ein weiteres mit einem Brandsatz versehenes Paket wurden in Litauen aufgegeben und befanden sich auf dem Weg nach Großbritannien. Die Brandsätze sollten sich den bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht beim Empfänger, sondern auf dem Transportweg entzünden. In Litauen wurde bereits ein Tatverdächtiger festgenommen.

In Warschau und London kam es im Frühjahr zu ähnlichen Bränden, hinter denen die Behörden den Einsatz sogenannter "Low-Level-Agents" vermuten. Dies passt zur Vorgehensweise der russischen Geheimdienste, die "zunehmend junge, russischsprachige, ideologisch pro-russische und ungeschulte" Personen über den Messengerdienst Telegram anwerben. Nach Erkenntnissen westlicher Sicherheitsdienste verdienen die Beteiligten durch einfache Sabotage-Tätigkeiten schnell zusätzliches Geld.

Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen

Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Vorfall in Leipzig übernommen. Laut einer Sprecherin wird wegen des Verdachts der "versuchten schweren Brandstiftung" ermittelt. Da der Generalbundesanwalt nur bei Verdacht auf eine Gefährdung des Staates und einer "besonderen Bedeutung" der Tat einschreitet, zeigt dies, wie ernst die Behörden den Vorfall nehmen.

Eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums spricht zudem von einem "erhöhtem Hinweisaufkommen auf mögliche (geplante) Sabotagehandlungen." Das Innenministerium will sich bislang jedoch weder zu dem Vorfall mit dem Paket in Leipzig noch zum Brand beim Rüstungsunternehmen Diehl in Berlin äußern. In beiden Fällen verweist die Bundesregierung auf laufende Ermittlungen.

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