Lindner verteidigt Sondierungs-Abbruch FDP sollte in Jamaika-Bündnis "nützlichen Idioten" spielen
FDP-Chef Lindner hat den Abbruch der Sondierungs-Gespräche erneut verteidigt und den Verhandlungspartnern schwere Vorwürfe gemacht: Union und Grüne hätten seine Partei nur als Mehrheitsbeschaffer betrachtet.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner ist nach dem Abbruch der Sondierungs-Gespräche erneut scharf mit CDU, CSU und Grünen ins Gericht gegangen. Wäre ein Jamaika-Bündnis Realität geworden, dann hätte die FDP den "nützlichen Idioten für eine große Koalition mit ein bisschen Grün gespielt", sagte Lindner dem "Focus".
Gleichwohl seien die Sondierungen keine Scheinverhandlungen gewesen, betonte der FDP-Chef. "Der Krafteinsatz über 50 Tage räumt doch jeden Verdacht aus. Wir haben Kompromisse gemacht und Maximalforderungen im Sinne der Einigung geräumt."
Eine Wiederaufnahme der Gespräche mache aus seiner Sicht keinen Sinn, bekräftige Lindner erneut. "Die programmatischen Widersprüche verschwinden ja nicht", sagte er. "Auch die fortwährenden Indiskretionen während der Verhandlungen haben gezeigt, dass in einer Jamaika-Konstellation gegenwärtig keine stabile Regierung gebildet werden kann."
Er wolle nicht darüber spekulieren, ob es Neuwahlen gebe. Seine Partei werde in so einem Fall aber auf die gleichen Themen wie zuletzt setzen.