"Werden Unterstützung leisten" Mord im Tiergarten: Russland will angeblich kooperieren

Wegen eines Mordes an einem Georgier in Berlin gibt es eine diplomatische Krise zwischen Deutschland und Russland. Der Vorwurf: Der Kreml wolle nicht bei den Ermittlungen helfen. Das soll sich nun geändert haben.
Russlands Generalstaatsanwaltschaft will Deutschland bei den Ermittlungen zum Mord an einem Georgier in Berlin eigenen Angaben zufolge unterstützen. "Wenn eine solche Anfrage eingeht, werden wir sie prüfen und die notwendige Unterstützung leisten", sagte Vize-Behördenchef Alexander Buksman der russischen Agentur Interfax zufolge. "Dies wird nicht einmal diskutiert." Seine Worte lassen den Rückschluss zu, dass dem Generalstaatsanwalt noch kein entsprechendes Gesuch von deutscher Seite vorliegt.
Berlin hatte mehrfach eine fehlende Kooperation Moskaus in dem Fall beklagt. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zeigte sich im "Spiegel" zuversichtlich, dass sich nun etwas bewege. Es gebe bereits erste Zeichen, dass die Russen die Blockadehaltung gegenüber den deutschen Ermittlern aufgäben, sagte er. "Unsere Behörden nutzen ihre verlässlichen Kanäle zu den russischen Partnern." Details wollte Seehofer nicht nennen.
Mord führte zu diplomatischer Krise
Der Mord an dem Georgier belastet die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Berlin wies zwei russische Diplomaten aus. Im Gegenzug verfügte Moskau, dass zwei deutsche Diplomaten Russland verlassen müssen. Kremlchef Wladimir Putin hatte den erschossenen Georgier als "Banditen" und "Mörder" bezeichnet.
Der 40 Jahre alte Georgier, der in der russischen Teilrepublik Tschetschenien auf Seite der Separatisten gekämpft haben soll, war am 23. August in Berlin erschossen worden. Der mutmaßliche Täter, ein Russe, sitzt in Untersuchungshaft und schweigt. Die Bundesanwaltschaft verdächtigt staatliche Stellen in Russland oder der Teilrepublik Tschetschenien, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Der Kreml wies jegliche Verstrickungen in dem Fall zurück.
- Nachrichtenagentur dpa