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Evangelische Kirche: Morddrohungen gegen Chef nach Flüchtlingsinitiative


Wegen Rettungsplänen
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche erhält Morddrohungen

Von dpa, afp, jmt

Aktualisiert am 04.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Heinrich Bedford-Strohm: Der Landesbischof erhielt Morddrohungen.Vergrößern des BildesHeinrich Bedford-Strohm: Der Landesbischof erhielt Morddrohungen. (Quelle: imago-images-bilder)
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Wegen seines Engagements für Seenotrettung wird der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland mit dem Tod bedroht. Bedford-Strohm bekräftigt jedoch die Initiative der Kirche.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, hat nach eigenen Angaben Morddrohungen erhalten, nachdem er die Entsendung eines eigenen Schiffs zur Rettung von Migranten im Mittelmeer angekündigt hatte. "Das war der Fall", sagte der bayerische Landesbischof der "Augsburger Allgemeine". "Vor allem im Zusammenhang mit meinem Engagement in der Seenotrettung von Flüchtlingen habe ich recht konkrete Drohungen erhalten. Ich nehme sie nicht sehr ernst." Es sei wichtig, dass diese konsequent von der Polizei verfolgt würden.

"Hass ist keine Meinung"

Der Kirchenvertreter kritisierte ein Fehlen von "Normen und Regeln" für die modernen Technologien. "Soziale Netzwerke sind zum Schutzraum für Hetzer geworden, das kann nicht sein", sagte Bedford-Strohm. "Menschen, die dort hetzen, bekommen das Gefühl, dass ihre menschenfeindlichen Äußerungen salonfähig sind." Rassistische, antisemitische oder andere diskriminierende Äußerungen ließen sich nicht unter Berufung auf die Meinungsfreiheit rechtfertigen. "Hass ist keine Meinung", betonte der Bischof.

Bedford-Strohm verteidigte die Pläne der Evangelischen Kirche. "Das hat nichts mit politischem Aktivismus zu tun", sagte er. Bundesinnenminister Horst Seehofer habe sich das Thema eines europäischen Verteilmechanismus zu eigen gemacht. "Ich unterstütze ihn sehr in seinem Vorhaben, dass er von anderen Ländern entsprechende Zusagen bekommt. Wir dürfen aber nicht tatenlos warten, bis sich Europa geeinigt hat, wir müssen jetzt handeln."

Die Pläne für das von der Kirche initiierte Aktionsbündnis "United4Rescue" waren Anfang Dezember vorgestellt worden. Inzwischen haben sich mehr als 150 Organisationen angeschlossen. Die Initiatoren hatten damals erklärt, dass die Seenotretter von Sea-Watch die Mission möglichst ab Frühjahr 2020 ausführen sollen. Laut früheren Angaben Bedford-Strohms ist geplant, Ende Januar ein Schiff aus dem Besitz des Landes Schleswig-Holstein zu kaufen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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