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Reisen trotz Corona | Urlaub an Ostern: Das ist der Stand der Diskussion


Vor Corona-Gipfel
Streitthema Osterurlaub – das wollen die Länder

Von dpa, afp
Aktualisiert am 21.03.2021Lesedauer: 3 Min.
Winfried Kretschmann und Manuela Schwesig: Die Küstenländer plädieren dafür, einen kontaktarmen Osterurlaub zu ermöglichen.Vergrößern des BildesWinfried Kretschmann und Manuela Schwesig: Die Küstenländer plädieren dafür, einen kontaktarmen Osterurlaub zu ermöglichen. (Quelle: Thomas Köhler/photothek.de/imago-images-bilder)
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Ein Urlaub im eigenen Bundesland ist für Vizekanzler Olaf Scholz das Maximum, Markus Söder will erst eine Prognose des RKI abwarten. Vor dem Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern herrscht noch Uneinigkeit.

Die Bundesländer und Spitzenpolitiker sind sich vor dem Corona-Gipfel am Montag uneinig über den Osterurlaub. Während die Küstenländer in Norddeutschland für einen kontaktarmen Urlaub plädieren, fordert Thüringen seine Bürger auf, zu Hause zu bleiben. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will zunächst Prognosen des Robert Koch-Instituts abwarten. Ein Überblick:

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Söder: Prognose des Robert-Koch-Instituts abwarten

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine Prognose für die Corona-Infektionszahlen durch das Robert Koch-Institut (RKI). Bei der Beratung von Bund und Ländern müsse für eine Entscheidung das Infektionsgeschehen in zwei Wochen "antizipiert" werden, sagte der CSU-Chef. Laut einer Schätzung des RKI könne die Inzidenz nach Ostern bundesweit bei mehr als 300 liegen.

Söder betonte, er könne verstehen, dass die Menschen Urlaub machen wollten und er sehe auch, dass sich die Debatte wegen der Reisen nach Mallorca verändert habe. Damit die Relation gewahrt bleibe, brauche es in jedem Fall eine Testpflicht für Mallorca-Rückkehrer und verbindliche Quarantäne-Regeln. Zugleich müsse geschaut werden, wie das RKI die Infektionsgefahr für Urlaube in Ferienwohnungen und Ferienhäusern einschätze.

Küstenländer: "Kontaktarmen" Osterurlaub in Deutschland ermöglichen

Die drei Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig Holstein und Niedersachsen schlagen vor, trotz hoher Corona-Zahlen den Bürgern auch hierzulande einen kontaktarmen Urlaub über Ostern zu ermöglichen. Zulässig sein soll dies aber nur innerhalb des eigenen Bundeslandes und in Selbstversorger-Einrichtungen mit eigenen sanitären Anlagen – also etwa in Ferienwohnungen, Ferienhäusern oder Wohnmobilen, wie die Sprecherin der niedersächsischen Landesregierung, Anke Pörksen, am Sonntag mitteilte.

Voraussetzung für einen solchen Urlaub im eigenen Land wäre dem Vorschlag zufolge ein negativer Antigen-Test kurz vor der Anreise. "Weitere Bedingungen wie Hygienekonzepte und Kapazitätsbeschränkungen wären auf Landesebene zu treffen", hieß es. Und für die angrenzenden Stadtstaaten Hamburg und Bremen wären "gesonderte Regelungen zu treffen".

Haseloff: Urlaub im eigenen Bundesland

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff plädierte für die Möglichkeit von Osterurlaub innerhalb des eigenen Bundeslandes. "Im Hinblick auf die Osterferien könnte für Landeskinder autarker Urlaub möglich sein – also innerhalb der Grenzen Sachsen-Anhalts, etwa im Harz", sagte Haseloff der "Welt am Sonntag". "Das betrifft Ferienwohnungen wie Camping-Urlaub", fügte der CDU-Politiker hinzu.

Dreyer will Ausflüge erlauben

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will zumindest Ausflüge über Ostern erlauben. Man müsse Möglichkeiten schaffen, "dass die Menschen in den anstehenden Osterferien bei uns wandern und in einem Gartenlokal einkehren können, statt nach Mallorca zu fliegen und am Ballermann zu feiern", sagte sie der Zeitung.

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Dreyer will sich bei der Schalte am Montag für "flexiblere Lösungen im Sinne von Modellkommunen und -landkreisen" einsetzen. In engen Grenzen könne es Lockerungen geben, "wenn der Inzidenzwert dort unter 100 liegt und ein lückenloses Test- und Kontakterfassungssystem vorliegt und die Kontrolle sichergestellt ist".

Appell an Bevölkerung in Thüringen

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte hingegen: "Wir bitten die Bevölkerung, keine Urlaubsreisen anzutreten." Thüringen hat bundesweit die höchsten Inzidenzwerte. "Wer in dieser Phase der Pandemie glaubt, dass man ungetestet ganze Urlaubsregionen freigeben kann, ist nicht auf der Höhe der Zeit", warnte Ramelow in der Zeitung.

Kein Raum für Lockerungen in Brandenburg

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke betonte in der "Welt am Sonntag", er sehe keinen Spielraum für Lockerungen. "Die Lage gibt es leider nicht her", sagte der SPD-Politiker. "Im Gegenteil: Ab Montag müssen in einigen Brandenburger Landkreisen mit hohen Werten einige Öffnungen wieder zurückgenommen werden", betonte Woidke.

Olaf Scholz: "Können uns das in der Infektionslage nicht leisten"

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich gegen Lockerungen von Corona-Reisebeschränkungen ausgesprochen und vor einer großen Oster-Reisewelle gewarnt. "Aus meiner Sicht sollte es zu Ostern besser keine große Reisewelle geben. Das können wir uns in der aktuellen Infektionslage einfach nicht leisten", sagte Scholz der "Bild am Sonntag". "Vielleicht kann man innerhalb eines Landes ermöglichen, dass Ferienwohnungen genutzt werden können. Wenn aber ganz viele im großen Stil Osterurlaub machen, gefährdet das den Sommerurlaub von uns allen."

Die Bürger rief der Vizekanzler dazu auf, auf Flüge in die Türkei oder nach Mallorca zu verzichten. "Mit einem solchen Urlaub geht man ein Risiko ein, und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für alle anderen." Scholz sprach sich zudem für eine Testpflicht für alle Auslandsurlauber bei der Einreise nach Deutschland aus. Jeder solle bei seiner Rückkehr sicherstellen, dass er niemanden anstecke. "Dazu gehört für mich vor der Einreise nach Deutschland mindestens ein negativer Corona-Test. Das sollten wir miteinander verabreden."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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