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Bundeswehr-Abzug – Pistorius: Deutschland muss Flugkosten für Afghanen zahlen


"Kleines Zeichen des Anstands"
Pistorius: Deutschland muss Flugkosten für Afghanen zahlen

Von dpa
Aktualisiert am 11.07.2021Lesedauer: 1 Min.
Bundeswehr-Soldaten auf Patrouille mit afghanischen Soldaten: Wer der Bundeswehr geholfen hat, dem soll jetzt geholfen werden, fordert Niedersachsens Innenminister.Vergrößern des BildesBundeswehr-Soldaten auf Patrouille mit afghanischen Soldaten: Wer der Bundeswehr geholfen hat, dem soll jetzt geholfen werden, fordert Niedersachsens Innenminister. (Quelle: Stefan Trappe/imago-images-bilder)

Soldaten kritisieren, dass nach dem Abzug der Bundeswehr afghanische Hilfskräfte der Rache der Taliban überlassen werden. Niedersachsens SPD-Innenminister Pistorius will das sofort ändern.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius fordert, ehemalige Ortskräfte der Bundeswehr in Afghanistan auf deutsche Kosten in die Bundesrepublik zu holen. "Nach dem Abzug der Bundeswehr und der Polizei müssen wir uns jetzt angemessen um diejenigen Menschen kümmern, die unsere Hilfsmission vor Ort unterstützt haben. Denn gerade sie stehen im Fadenkreuz der Taliban", sagte der SPD-Politiker der "Welt am Sonntag".

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Es wäre "ein kleines Zeichen des Anstands und der Dankbarkeit für die geleisteten Dienste, die Flugkosten für diese überschaubare Anzahl von Menschen und ihre Familien zu übernehmen". Pistorius hatte bereits zuvor für eine bessere Unterstützung der Ortskräfte plädiert.

"Die Soldaten finden es nicht in Ordnung"

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, sagte der Zeitung: "Die Soldaten der Bundeswehr finden es nicht in Ordnung, diejenigen Afghanen, die für sie teils wie Freunde und Kameraden geworden sind, jetzt der Rache der Taliban zu überlassen."

Im Zusammenhang mit dem Afghanistan-Abzug der Bundeswehr sind bisher nach Angaben des Verteidigungsministeriums vom Freitag "einige Hundert" afghanische Ortskräfte nach Deutschland gekommen. "Wir werden denen helfen - und helfen ihnen schon – die uns geholfen haben (...) und wir kennen die Verantwortung, die wir für diese Menschen haben", hatte Regierungssprecher Steffen Seibert zuletzt gesagt. Zu den Einzelheiten der Hilfe könne man nicht alles öffentlich machen, "aber es ist sicherlich sehr vieles im Gange".

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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