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Markus Söder mit "Hitler-Imitation"? Der Wirbel um seine Bierzeltrede


Rekonstruktion
Der Wirbel um die "Hitler-Imitation" des Markus Söder

Von t-online, fls

Aktualisiert am 30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0257340015Vergrößern des BildesMarkus Söder bei einer Festzeltrede (Archivbild): Der bayerische Ministerpräsident hat mit seinem Auftritt in Landshut viel Aufsehen erregt. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
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Die Aufregung war groß – inzwischen aber sehen manche das, was sich als Hitler-Imitation deuten lässt, anders. t-online rekonstruiert den Wirbel um die Bierzeltrede Markus Söders.

Hat Markus Söder (CSU) tatsächlich Adolf Hitler imitiert, um sich über den Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, lustig zu machen? Diese Frage beschäftigt auch zwei Tage nach der Bierzeltrede des bayerischen Ministerpräsidenten in Landshut viele Menschen.

Der Grund: Nachdem zunächst nur ein kleiner Audioausschnitt der Rede im Netz kursiert war, ist später eine längere Video-Sequenz veröffentlicht worden – die seinen Auftritt anders erscheinen lässt. Eine Rekonstruktion:

Am Dienstagmorgen macht zunächst ein fünfsekündiger Ausschnitt von Söders Rede die Runde, aufgenommen und gesendet vom Deutschlandfunk. Hier können Sie ihn nachhören. Der Reporter des Radiosenders ordnet die Szene anschließend mit den Worten ein: "Söder macht mit Adolf-Hitler-gleicher Stimme und Gestik seinen Koalitionspartner und Wirtschaftsminister nach."

Sprecher dementiert Zusammenhang

Die Tonqualität ist vergleichsweise schlecht, Söders Stimme hört sich dunkel und hart an. Es wirkt, als mache sich der Ministerpräsident hier tatsächlich den Duktus Hitlers zu eigen. Viele Menschen und Journalisten interpretieren das Gehörte ähnlich. Wie der Deutschlandfunk berichten zahlreiche Medien, darunter auch t-online, über die Rede und die Imitation Hitlers.

Das Aufsehen, die Aufregung ist groß – auch in der Politik. Die Spitzenkandidatin der Grünen zur bayerischen Landtagswahl, Katharina Schulze, postet etwa auf der Plattform X (vormals Twitter): "Mit Ernsthaftigkeit um einen sehr ernsten Vorfall kümmern, geht bei Markus Söder wohl nicht. Das zeigt diese Imitation."

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Andere halten die Interpretation für falsch, verteidigen Söder und kritisieren auch Medien, die der ersten Sichtweise des Deutschlandfunks folgen. Am Dienstagmittag äußert sich erstmals ein CSU-Sprecher zu der Causa. Im Gespräch mit "Focus Online" bestreitet er einen entsprechenden Zusammenhang. "Die aus der Bierzeltrede in Landshut gezogenen Vergleiche sind vollkommen abwegig", sagt er dem Medium.

Bayerischer Rundfunk liefert weiteren Kontext

Die Redepassage, die "mit aktuellen Entwicklungen nichts zu tun" habe, sei seit Längerem unverändert und so bereits oft in Anwesenheit vieler Journalisten von Söder gehalten worden. "Daraus nun historische Vergleiche zu konstruieren, ist absurd und eine bewusste Manipulation."

Am Dienstagabend veröffentlicht der Bayerische Rundfunk einen längeren Videoausschnitt der Rede. Zusätzlich zu den fünf Sekunden, die der Deutschlandfunk gesendet hatte, liefert dieser weiteren Kontext in Wort und Bild. Die kritische Passage bleibt dieselbe, nach wie vor lassen sich der Redeausschnitt, der Tonfall, die Sprechweise entsprechend interpretieren.

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Zugleich mehren sich im Netz die Stimmen, die infrage stellen, ob Söder, wissentlich oder unbewusst, tatsächlich Hitler imitiert hat – oder ob er nur in Bierzeltmanier gesprochen hat. Mehrere Medien, darunter auch t-online, aktualisieren ihre online publizierten Artikel, da auch in der t-online-Redaktion mancher der Meinung ist, dass ein solcher Tonfall im bayerischen Festzelt die ganz normale Nachahmung eines "starken Mannes" ist und nicht eine Imitation Hitlers.

Söder selbst hält derweil an Aiwanger zunächst fest. Erst wenn dieser einen umfassenden Fragenkatalog beantwortet habe, entscheide sich, wie es mit ihm in der bayerischen Landesregierung weitergehe. Aiwanger, der sich zuletzt am Samstag zu dem Flugblatt geäußert hat, beklagt am Mittwochmorgen eine "Schmutzkampagne" gegen ihn und die Freien Wähler.

Verwendete Quellen
  • Bayrischer Rundfunk: Wahlkampfrede von Markus Söder
  • focus.de: "Absurd" - Söder beschwert sich über "aus dem Zusammenhang gerissene Redepassage"
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