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Migration: Karin Priens Quoten-Vorschlag an Schulen spaltet


t-online-Nutzer über Migrationsdeckel-Vorschlag
"Unbequem, aber überfällig"

Von t-online, MTh

08.07.2025 - 17:45 UhrLesedauer: 3 Min.
Karin Prien: Die Bundesbildungsministerin hält einen Migrationsdeckel für Schulen für denkbar.Vergrößern des Bildes
Karin Prien: Die Bundesbildungsministerin (CDU) hält einen Migrationsdeckel für Schulen für denkbar. (Quelle: Bernd von Jutrczenka / dpa)
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Sollte der Anteil von Migranten in Klassenzimmern gedeckelt werden? Karin Prien hält das für denkbar. t-online-Nutzer stehen unterschiedlich zu dieser Idee.

Karin Prien zeigte sich in einem Interview offen dafür, an Schulen Obergrenzen für Schüler mit Migrationshintergrund einzuführen. Die Bundesbildungsministerin sprach dabei von einer Quote zwischen 30 und 40 Prozent.

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Die Äußerungen der CDU-Politikerin lösten politische Kontroversen aus, wie Sie hier nachlesen können. Wie zahlreiche Zuschriften zeigen, ist der Vorschlag für einen Migrationsdeckel auch unter t-online-Nutzern umstritten.

"Sinnvoll"

Brunhilde Geldschus schreibt: "Eine Begrenzung der hohen Anzahl von Migrantenkindern in der Schule finde ich sinnvoll. Die Lehrkräfte sind mittlerweile überfordert mit der aktuellen Situation." Der t-online-Nutzerin zufolge sei es unabdingbar, dass Kinder bei Schuleintritt Deutsch können – was in der Verantwortung ihrer Eltern liege.

"Eine Obergrenze für Kinder mit Migrationshintergrund sehe ich kritisch, da es in den einzelnen Bundesländern verschieden viele Kinder mit entsprechendem Hintergrund gibt und Schulpolitik Ländersache ist", sagt Joachim Langefeld. Er befürwortet vielmehr einen Sprachtest, ob die angehenden Schüler der Sprache überhaupt mächtig sind. "Darin sehe ich das größte Problem, da viele Kinder einfach nicht ausreichend Deutsch sprechen."

Jörg Balgar mailt: "Die Idee mag unbequem klingen, aber sie ist überfällig. Es kann nicht sein, dass wir weiter dabei zuschauen, wie sich Schulen in bestimmten Vierteln zu Brennpunkten entwickeln, während anderswo Bildung auf hohem Niveau möglich bleibt."

Lehrkräfte und Schüler kämen an ihre Belastungsgrenzen, wenn die Kenntnisse in der Sprache, in der gelehrt wird, nicht ausreichten. "Niemandem ist geholfen, wenn Unterricht im Ausnahmezustand stattfindet. Eine gute Mischung und gezielte Verteilung sind keine Ausgrenzung, sie sind Ausdruck gesunden Menschenverstands. Denn es geht nicht um Herkunft, sondern um Bildungsfähigkeit. Nicht der Pass, sondern der Sprachstand soll zählen."

Der t-online-Leser sieht kein Problem darin, dass Schüler dadurch längere Wege in Kauf nehmen müssten: "In Großstädten gibt es ein funktionierendes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein Schulweg von 30 bis 45 Minuten ist absolut zumutbar – auf dem Land ist das längst Alltag. Wenn wir verhindern wollen, dass Schulstandorte kippen, müssen wir mutig verteilen und gezielt integrieren. Statt Gettobildung zu beklagen, sollten wir beginnen, sie zu verhindern. Integration heißt, in Bewegung zu kommen: räumlich, sprachlich, gesellschaftlich."

"Klingt nach Ausgrenzung und Diskriminierung"

Ilse Dittmer-Behrens sagt: "Die Obergrenze wird schwer durchzusetzen sein. Deshalb ist mein Vorschlag: Ab dem vierten Lebensjahr ist der Kindergarten Pflicht und ab dem fünften eine Vorschulpflicht. So können Defizite bei allen Kindern beseitigt werden und alle von ihnen sind in der Lage, dem Unterricht zu folgen."

Marco Späth spricht sich für eine Deckelung von maximal 40 Prozent aus, "um erstens das Niveau der deutschen Sprache zu gewährleisten und zu fördern; und um zweitens eine kulturelle Überfremdung an Schulen zu verhindern". Die in Deutschland bestehende Kultur sei immer noch die Leitkultur. Liege der Migrationsanteil aber zu hoch, gäben andere Kulturen den Ton an, befürchtet der t-online-Nutzer.

"Der Vorschlag geht an der Realität vorbei und wirft mehr Fragen beziehungsweise Probleme auf, anstatt die seit Jahren vorhandenen zu lösen", kritisiert Daniela Burr. So sei etwa die Definition des Migrationshintergrunds unklar und weite Fahrtwege für Schüler und Eltern seien kontraproduktiv. "Für mich klingt so ein pauschaler Vorschlag mit Prozentangaben nach Ausschluss und Diskriminierung. Er behindert die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Nutzern
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