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Weihbischof kritisiert Markus Söder: "Das Kreuz ist kein Wahlkampflogo"


Weihbischof kritisiert Söder
"Das Kreuz ist kein Wahlkampflogo"

Von dpa, nsc

28.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Markus Söder in der bayerischen Staatskanzlei: Bei der Bekanntgabe des Kreuz-Erlasses hängte Bayerns Regierungschef zunächst in seinem Amtssitz ein Kreuz auf.Vergrößern des BildesMarkus Söder in der bayerischen Staatskanzlei: Bei der Bekanntgabe des Kreuz-Erlasses hängte Bayerns Regierungschef zunächst in seinem Amtssitz ein Kreuz auf. (Quelle: Peter Kneffel/dpa-bilder)
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Die katholische Kirche rügt den Kreuz-Beschluss des bayerischen Ministerpräsidenten. Söder solle stattdessen christlich handeln, etwa im Umgang mit

Der Münchener Weihbischof Wolfgang Bischof hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) dafür kritisiert, das christliche Kreuz in allen Behörden in Bayern aufhängen lassen zu wollen. Das Kreuz sei kein Symbol für Bayern und "erst recht kein Wahlkampflogo", schrieb Bischof in einem Gastbeitrag für die "Bild"-Zeitung. Dem Ministerpräsident, so Bischof, scheine die bayerische Identität wichtiger zu sein als das Kreuz.

"Menschen in den Mittelpunkt stellen"

"Wer im Geist des Kreuzes handeln will, der muss die Menschen in den Mittelpunkt seines Handelns stellen, und zwar besonders die Menschen in Not", so Bischof. Das bedeute, etwa für Pflegebedürftige und Kranke einzutreten und in der Flüchtlingspolitik die Menschenwürde an erste Stelle zu rücken.

Auch hieße das, Familien so zu fördern, dass alle Kinder eine gute Perspektive hätten. "Und im Sinne der Glaubwürdigkeit wäre es übrigens angebracht, erst einmal mit Taten zu überzeugen, bevor man medienwirksame Symbolpolitik folgen lässt."

Lindner: "Populistische Symbol-Wahlkampfaktion"

Auch der FDP-Vorsitzende Christian Lindner kritisierte Söder. Der habe "das Kreuz zu einem Symbol unserer Kultur unseres Staates erklärt, damit profanisiert und damit von seiner christlichen Bedeutung getrennt", sagte Lindner der "Passauer Neuen Presse". Mit seiner "populistischen Symbol-Wahlkampfaktion" habe sich Söder "zwischen alle Stühle gesetzt". Denn Christen müsse es empören, dass Söder das Kreuz zu einem Symbol des Staates gemacht habe, liberale Bürger, die Religion für ein persönliches Bekenntnis hielten, "dürften entsetzt sein über dieses Manöver im Vorwahlkampf zur Bayern-Wahl".

Dass das Kreuz nicht für den Wahlkampf missbraucht werden dürfe, sagte auch der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD). "Der Staat des Grundgesetzes ist weltanschaulich religiös neutral, dass heißt er ist offen für alle Bekenntnisse", sagte Thierse dem Inforadio des rbb. Das Kreuz dürfe nicht Gegenstand staatliche Verordnungen werden.

Am Dienstag hatte das bayerische Kabinett beschlossen, dass in allen Behörden in Bayern im Eingangsbereich ein Kreuz angebracht werden solle. Söder hatte dies vorgeschlagen. Für ihn sei das Kreuz "in erster Linie ein religiöses Symbol", sagte er. Es gehöre "aber auch zu den Grundfesten des Staates". Es habe eine "identitätsstiftende, prägende Wirkung für unsere Gesellschaft."

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