Auf eigenen Grundstücken Bund will zehntausende Wohnungen bauen lassen

Der Bund besitzt fast 20.000 Grundstücke in ganz Deutschland, auf einem Viertel davon könnten Wohnungen entstehen. Ein neues Gesetz erleichtert die Zusammenarbeit mit den Kommunen.
Der Bund will den Kommunen in den kommenden fünf Jahren Grundstücke für den Bau zehntausender neuer Wohnungen zur Verfügung stellen und auch selbst darauf bauen. Der neue Chef der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), Christoph Krupp, sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Auf Grundstücken, die heute noch der Bima gehören, können kommunale Wohnungsunternehmen, freie Wohnungsunternehmen und die Bima selbst in den nächsten fünf Jahren zusammen einige zehntausend Wohnungen bauen."
Der Bundestag hatte erst kürzlich die Möglichkeiten der Bima ausgeweitet, Grundstücke des Bundes bevorzugt und verbilligt an Kommunen abzugeben. Von den knapp 20.000 Liegenschaften, die die Bundesanstalt verwaltet, sind der "SZ" zufolge etwa 5000 als "kurz- bis mittelfristig entbehrlich" eingestuft.
"Wir verkaufen nicht meistbietend"
Krupp, der seit dem 1. Oktober Vorstandssprecher der Bima ist, sieht die Bundesanstalt als "Partner der Kommunen": "Wir sind gerne bereit, mit ihnen über unsere Grundstücke zu reden. Ich sehe viel Bereitschaft und Kreativität bei unseren Beschäftigten, auf die Kommunen zuzugehen."
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Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen habe Vorrang vor Gewinnen. "Wir verkaufen nicht meistbietend, wenn wir im Wohnungsbau die Alternative haben, Wohnungen zu bauen, die sich die Leute auch langfristig leisten können", sagte Krupp. "Da leiste ich lieber meinen Beitrag zum bezahlbaren Wohnen. Für Wohlstand und Wachstum in Deutschland ist das der bessere Weg, als kurzfristig auf den besten Preis zu setzen."
Preise sollen erschwinglich sein
Die Bima, die zudem Vermieter von etwa 36.000 Wohnungen ist, will den Angaben zufolge auch selbst günstigen Wohnraum schaffen. "Die Bima wird Bundesbediensteten zusätzliche Wohnungen zur Verfügung stellen", sagte Krupp. "Wir wollen auch wieder selber bauen." Die Preise sollten "möglichst unter der ortsüblichen Vergleichsmiete" liegen.