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FDP-Chef Christian Lindner: So denkt Deutschland über seine Zukunft


Exklusive Umfrage
So denkt Deutschland über die Zukunft von Christian Lindner

Von Nathalie Rippich

Aktualisiert am 07.02.2020Lesedauer: 4 Min.
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Christian Lindner: Was wusste er über die Vorgänge in Erfurt? Die Causa bringt nun auch seinen Stuhl zum Wackeln.Vergrößern des Bildes
Christian Lindner: Was wusste er über die Vorgänge in Erfurt? Die Causa bringt nun auch seinen Stuhl zum Wackeln. (Quelle: imago-images-bilder)

Für die FDP waren die Vorgänge in Thüringen ein Debakel, das auch die Parteispitze in Berlin erreicht hat. Sollte Christian Lindner seinen Hut nehmen? Deutschland ist in dieser Frage zweigeteilt.

Die Wahl Thomas Kemmerichs zum Ministerpräsidenten hat ein politisches Beben ausgelöst – dass der Wahl-Thüringer sein Amt rund 24 Stunden später schon wieder an den Nagel gehängt hat, ändert daran vorerst nichts. Besonders die FDP wurde in ihren Grundfesten erschüttert. Nun steht auch der Parteivorsitz von Christian Lindner zur Diskussion. Deutschland ist in der Frage "Sollte FDP-Chef Lindner, nachdem Thomas Kemmerich (FDP) mit Stimmen der AfD zum thüringischen Ministerpräsidenten gewählt wurde, zurücktreten?" geteilt.

33 Prozent der Deutschen sind auf jeden Fall für einen Rücktritt des 41-Jährigen. Das ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de. 12,6 Prozent antworteten auf die Frage mit "Eher ja".

31,2 der Befragten finden demnach, Lindner sollte auf gar keinen Fall zurücktreten. 12,9 Prozent befanden, dass er das "eher nicht" tun sollte. 10,3 Prozent der Deutschen sind in dieser Frage unentschieden.

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Die deutlichsten Unterschiede im Antwortverhalten zeigten sich wie zu erwarten bei der Parteipräferenz der Befragten. So waren besonders Anhänger der SPD (79,4 Prozent), der Grünen (65,5 Prozent) und der Linkspartei (65,7 Prozent) eher oder auf jeden Fall für einen Rücktritt von Christian Lindner. Am geringsten war der Anteil der Befürworter bei der FDP – lediglich 6,1 Prozent stimmten eher oder auf jeden Fall dafür, dass Lindner seinen Posten räumt. Auch der Anteil bei den Anhängern der AfD war gering: 13,1 Prozent waren eher oder auf jeden Fall dafür. Bei den potenziellen Wählern der Union waren es 32,8 Prozent.

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Das Alter spielt beim Antwortverhalten der Befragten offenbar eine Rolle. Je älter die Teilnehmer der Umfrage waren, desto eher gaben sie an, dass Lindner auf jeden Fall zurücktreten sollte. Bei den 30- bis 39-Jährigen gaben 24,8 Prozent an, der FDP-Chef sollte auf jeden Fall zurücktreten, bei den 18- bis 29-Jährigen waren es 27,6 Prozent, in den höheren Altersgruppen allerdings steigt dieser Wert kontinuierlich. So sind es bei den 40- bis 49-Jährigen 30,4 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen schon 34,2 Prozent und bei den Befragten in einem Alter von 65 Jahren und aufwärts 39,1 Prozent. Bei der Ablehnung ist das Antwortverhalten weniger kontinuierlich. Auffällig ist, dass die Unentschiedenheit in der jüngsten Altersgruppe am größten ist, bei den ältesten Befragten dafür am geringsten.

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Auch bei der Betrachtung der beruflichen Stellung der Befragten zeigen sich Unterschiede im Antwortverhalten. So sind Angestellte, leitende Angestellte und Beamte mit 44,4 Prozent, 42,5 Prozent und 48 Prozent deutlich häufiger eher oder auf jeden Fall dafür, dass Lindner seinen FDP-Chefposten aufgibt, als die Arbeiter mit 29,4 Prozent. Dabei machen vor allem die Personen einen Unterschied, die auf die Frage mit "Eher ja" geantwortet haben. Während die Antwort "Ja, auf jeden Fall" eher ähnlich verteilt gegeben wurde.

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Bei der beruflichen Bildung stimmten diejenigen ohne Abschluss am häufigsten für einen Rücktritt Lindners – 47,2 Prozent waren auf jeden Fall dafür, noch mal knapp 4 Prozent stimmten eher dafür. Darauf folgen jene mit einer akademischen Ausbildung, 47 Prozent waren auf jeden Fall oder eher dafür. Der Anteil letzterer war deutlich höher als bei den Teilnehmern ohne Abschluss: 13,7 Prozent. Die Unentschiedenheit in dieser Frage war bei denen, die sich derzeit noch in Ausbildung befinden, am größten.

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Selbstständige sind die Gruppe, die am ehesten hinter Lindner als Parteichef der FDP steht. 55,4 Prozent gaben an, einen Rücktritt eher nicht (13 Prozent) oder auf keinen Fall (42,4 Prozent) zu wollen. Arbeitslose (50,4 Prozent), Rentner (48,9 Prozent) und Studenten (49,4 Prozent) waren diejenigen, die tendenziell für einen Rücktritt stimmten. Bei Letzteren zeigte sich jedoch ein knappes Viertel der Befragten unentschieden, mit 43,7 Prozent waren dennoch die meisten derer, die für einen Rücktritt stimmten, Studenten.

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Das Antwortverhalten in den alten und neuen Bundesländern zeigt, dass im ehemaligen Osten weniger Befragte für einen Rücktritt Lindners sind als im ehemaligen Westen. 41,1 Prozent der Ostdeutschen waren eher oder auf jeden Fall dafür, 46,3 Prozent waren eher oder auf jeden Fall gegen einen Rücktritt Lindners. 12,6 Prozent zeigten sich unentschlossen. Dem gegenüber stehen 47 Prozent der Westdeutschen, die eher oder auf jeden Fall für einen Rücktritt des FDP-Parteichefs sind, und 43,4 Prozent, die eher oder absolut dagegen sind. 9,6 Prozent positionierten sich nicht klar.

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Nach dem Debakel im Thüringer Landtag stellt Christian Lindner seiner Partei am Freitag die Vertrauensfrage.

Zur Methodik:
In die Umfrage flossen die Antworten von 5.048 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Menschen ein, die zwischen dem 6. und dem 7. Februar 2020 online gefragt wurden: "Sollte FDP-Chef Lindner, nachdem Thomas Kemmerich (FDP) mit Stimmen der AfD zum thüringischen Ministerpräsidenten gewählt wurde, zurücktreten?" Der statistische Fehler für die Gesamtergebnisse beträgt 2,7 Prozent, für Teilgruppen kann er davon abweichen.

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